Der Rostocker "Pestaltar"

Der Rochus-Altar (Retabel) stehrt im Chorumgang der Rostocker Marienkirche. Sein Name geht auf die Darstellung des hl. Rochus zurück, der zusammen mit anderen Schutzpatronen zu sehen ist.
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Weitgehend vergessen ist der „Schwarze Tod“, der im Mittelalter die Bevölkerung in Europa heimsuchte. Unvorstellbar sind die Verzweiflungen der Menschen, wenn Pestwellen ihre Städte und Dörfer erreichten.

Kaum nachzuvollziehen sind ihre damaligen Bemühungen, sich vor der schweren Infektionskrankheit zu bewahren. Viele sahen in ihren Vorstellungen vom Dasein nur noch die Möglichkeit, Zuflucht zu den Heiligen zu nehmen und um deren Fürsprache zu bitten.

Ein Beleg aus damaliger Zeit ist der bemerkenswerte "Rochus-Altar", der im südöstlichen Chorumgang der Marienkirche steht. Der Altaraufsatz (Retabel), der zwischen Spätgotik und Frührenaissance einzuordnen ist, stammt aus der Zeit um 1530, manche Quellen nennen das Jahr 1534.

Weil der Schnitzaltar mit seinen großen Vollplastiken für Norddeutschland untypisch ist, wird vermutet, dass er vom Niederrhein, aus Schwaben oder aus Lübeck herkommen könnte.

Wenn zu Beginn des 16. Jahrhunderts viele Menschen bei den Heiligen Schutz suchten und ihnen zu Ehren Stiftungen machten, so deutet das vor allem auf ihre übermächtige Angst vor der Pest hin, die in in kurzen Abständen wiederkehrte und vermutlich höhere Verluste als gemeinhin angenommen forderte.

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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