Gedanken zum Gästebuch in der Thüringer Wintersport Ausstellung in Oberhof

26. Juli 2010
12:00 Uhr
THÜRINGER WINTERSPORT MUSEUM, Oberhof
Jan Knapp in seinem Element!
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  • hochgeladen von Udo Pohl

Der Verfasser Jan Knapp ist Leiter der Thüringer Wintersport-Ausstellung in Oberhof und hat diesen Beitrag am 25.07.2010 geschrieben. Jan Knapp hat mich gebeten den Beitrag in „myheimat“ zu veröffentlichen. Die Fotos stammen von mir.
Das 16.Gästebuch von Deutschlands bedeutendster musealen Einrichtung für Wintersport ist mit Eintragungen gefüllt. Besucher von Flensburg bis München und von Frankfurt an der Oder bis Köln haben ihre Zustimmung und Begeisterung zum Ausdruck gebracht. Zu den Gästen, die Freunde unserer Ausstellung wurden, zählen Senioren, Jugendliche, konservativ denkende Menschen und überzeugte Sozialisten. Sie alle haben sich in irgendeiner Weise in diesem Museum wieder gefunden und konnten sich mit der Präsentation der wintersportlichen Vergangenheit identifizieren. Wo liegt das Geheimnis dieses Erfolges?
Die Ausstellung zeichnet sich natürlich einerseits durch ihren starken lokalen Bezug auf Thüringen aus, aber andererseits werden auch die bereits vor vielen Jahrzehnten historisch gewachsenen Beziehungen zu den Wintersportgebieten Deutschlands und des Auslandes gezeigt. Norwegen steht hier an erster Stelle.
Die Zauberwörter der historischen und systematischen Darstellung heißen Kontinuität, Entwicklung, Vielseitigkeit, Qualität. Jenseits des Kommerzes weist die Ausstellung auf die wirklichen Werte des Sportes hin. Der Wintersport in der DDR nimmt einen gewichtigen unverkrampften Platz ein. Das „Sportwunder DDR“ kam nicht aus dem Nichts. Der DDR-Sport verkörperte einerseits eine besondere Qualität, andererseits steht er trotz seiner eigenen Strukturen, fest in der Kontinuität der deutschen Wintersportgeschichte.
Die Gründungsväter des DDR-Wintersports in Thüringen, die ersten Aktiven und Trainer waren bereits vor 1945 bekannte und erfolgreiche deutsche Sportler, die sich mit ihren Kenntnisse und Fähigkeiten im neuen Staat engagierten. Erich Recknagel, Hans Renner, Erich Keller, Oskar Weisheit, Heinz Holland, Paul Häckel, Hugo Forkel, Erich Hansen, Rudolf Aschermann und andere.
Dem aufmerksamen Besucher in der Hall of Fame der Ausstellung entgeht nicht, dass in den vergangenen 20 Jahren auch unter anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen eine Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden konnte. Dafür standen Trainer und Sportler wie Reinhard Heß, Frank Ullrich, Frank Luck, Mark Kirchner, Sven Fischer, Harald Böse, Susi Erdmann. Wolfgang Hoppe, Jens Müller, Matthias Trübner und andere.
Dort, wo wertvolle Erfahrungen und Strukturelemente des kleineren deutschen Staates, wie die Kinder- und Jugendsportschulen/Sportgymnasien, in die Vereinigung eingebracht werden konnten, wo es eine Vereinigung auf Augenhöhe gab, blieben Olympiasiege und Weltmeistertitel nicht aus.
Die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver waren aber auch für den Thüringer Wintersport eine Zäsur. An der Nahtstelle zwischen Kultur und Sport leistet die Thüringer Wintersport-Ausstellung seit 1993 einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Wintersportgeschichte und zu einem wirklichen Näher kommen der Menschen zwischen Ost und West.

Bürgerreporter:in:

Udo Pohl aus Barsinghausen

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