Fußballer in Oberbrombach engagieren sich für Leukämiepatienten

Mit 111 Euro und einem Typisierungsaufruf haben die Fußballer des TuS Oberbrombach die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke unterstützt.
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Die Fußballer des TuS Oberbrombach haben sich für die Hilfsaktion „Ice Bucket Challenge“ nicht nur mit Wasser übergossen, sie unterstützen auch die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. 111 Euro haben die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft zusammengelegt und nach dem Heimspiel gegen den TV Hettenrodt an die Stefan-Morsch-Stiftung überreicht. Und ihre Hilfe ging noch weiter: Gemeinsam mit der Stammzellspenderdatei riefen sie Fußballer, Vereinsmitglieder und Zuschauer dazu auf, sich am 8. Spieltag auf dem Sportplatz als mögliche Lebensretter zu typisieren. 13 Menschen folgten dem Aufruf, um möglicherweise einem Leukämiepatienten zu helfen.

Trainer Marco Orth freut sich nicht nur über den 4:1-Sieg seiner Mannschaft gegen den TV Hettenrodt: „Die Aktion lief sehr gut. Eine runde Sache. Wer von den Spielern noch nicht typisiert war, hat das nach dem Spiel nachgeholt.“ Vor kurzem erst wurde der TuS Oberbrombach für die ALS Ice Bucket Challenge nominiert, die sich nach der Cold Water Challenge wie ein Kettenbrief in sozialen Netzwerken verbreitet. „Die Aktion macht auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam. Man soll sich mit Wasser überschütten und für die ALS-Forschung spenden. Aber die Mannschaft wollte eine Hilfseinrichtung in der Nähe unterstützen und so kamen wir auf die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld“, erklärt Orth.

Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Die Stiftung ist Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei. Seit fast 30 Jahren sind Teams der Stiftung bundesweit unterwegs, um über Stammzellspende aufzuklären und vor allem junge Menschen als potenzielle Stammzellspender in die Datei aufzunehmen.

Emil Morsch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, lobt das Engagement der Sportler: „Diese 13 Menschen sind potenzielle Lebensretter, die Leukämiepatienten eine Chance im Kampf gegen Blutkrebs bieten.“ Er dankt auch für die 111 Euro an Geldspenden: „Spendengelder werden dazu verwendet solche Typisierungen zu finanzieren. Denn jede einzelne Registrierung kostet uns 50 Euro.“

„Nur ein Fingerhut voll Blut war nötig, um sich zu registrieren“, erzählt Trainer Orth. Die Blutproben werden dann im hauseigenen Labor der Stiftung auf die für die Transplantation von Stammzellen relevanten Gewebemerkmale (HLA-Werte) untersucht. Im Anschluss an die Analyse werden die Daten in der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Unter einer anonymisierten Spendernummer werden sie an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) übermittelt, wo die weltweiten Suchanfragen für die Patienten eingehen.

Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Stammzellspende:

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient einen passenden Spender findet?
Die Wahrscheinlichkeit, für einen Patienten einen kompatiblen Stammzellspender zu finden, liegt in der Größenordnung von 1:10.000 und 1:1.000.000 und ist abhängig von den für eine Transplantation relevanten Gewebemerkmalen (HLA-Werten) des Patienten. Je genauer die Übereinstimmung zwischen den Merkmalen dieses DNA-Teilstückes des Spenders und denen des Patienten ist, umso größer sind die Erfolgsaussichten für eine Stammzelltransplantation.

Was passiert bei einer Stammzellentnahme?
Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmarkentnahme wird durch eine Punktion des Beckenkamms das Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode – und die weit auf häufigste - ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Kann ich mich online typisieren lassen?
Über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich jederzeit als Stammzellspender erfassen lassen. Über den Online-Registrierungsbutton auf der Startseite kommt man zur Einverständniserklärung. Dort müssen eine Reihe von Gesundheitsfragen beantwortet werden, deshalb sollte die PDF „Wie werde ich Spender?“ vorab genau gelesen werden. Nach dem Ausfüllen der Einverständniserklärung bekommt man ein Registrierungsset mit genauer Anleitung zugeschickt. Für Spender, die jünger als 40 Jahre sind, entstehen dabei keine Kosten. http://www.stefan-morsch-stiftung.com/informatione...">Online Registrierung

Sollten Sie noch Fragen haben – die Stefan-Morsch-Stiftung ist unter der gebührenfreien Hotline 08 00 - 766 77 24 oder über info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar. Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de oder via Facebook kann man sich ebenfalls informieren.

Die Stefan-Morsch-Stiftung
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke – in jeder Frage. Leukämie - 11. 000 Mal pro Jahr wird allein in Deutschland diese Diagnose gestellt. Mal ist es ein berühmter Fußballer, mal die Frau eines Arbeitskollegen, mal der Sohn eines Vereinskameraden, mal der Bekannte eines Freundes – es könnte aber auch Ihr Kind, Ihre Frau, Sie selbst treffen.
Hilfe ist oft nur möglich, wenn es Menschen gibt, die sich freiwillig als Stammzellspender und damit als potenzieller Lebensretter für Patienten zur Verfügung stellen. Deshalb werben wir dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, für einen Patienten einen passenden Stammzellspender zu finden. Nur dann hat die Übertragung von Stammzellen den gewünschten Erfolg, bei Krankheiten, für die es ansonsten keine vergleichbaren Möglichkeiten der Heilung oder des Überlebens gibt. So vermitteln wir täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der Spenderdatei als Lebensretter für Patienten weltweit.
Die Stiftung ist Teil eines Netzwerkes, das Menschen über alle Grenzen hinweg das Leben rettet. So sind wir angeschlossen an das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD), in dem alle für die Suche nach einem passenden Spender relevanten Daten aus ganz Deutschland zusammenlaufen und damit weltweit zur Verfügung stehen.
Aufgrund der internationalen Zusammenarbeit kann es sein, dass ein deutscher Patient Stammzellen aus Kanada erhält, oder ein Stammzellspender in Deutschland für einen Erkrankten in Griechenland gefunden wird.
Zudem bringen Vertreter unserer Stiftung über die Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD), European Group of Blood an Marror Transplantation (EBMT) und World Marror Donor Association (WMDA) auf nationaler und internationaler Ebene ihre Erfahrungen ein, wenn Experten die neuesten Forschungsergebnisse diskutieren und das weltweite Netzwerk optimieren.
Darüber hinaus hat sich die Stefan-Morsch-Stiftung zum Ziel gesetzt, Patienten und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen. Wir helfen bei der Vermittlung von Kliniken oder Ärzten, beraten aber auch den Patienten nach der Transplantation. Die Stiftung gibt im Notfall finanzielle Hilfen. So können ungedeckte Kosten des Patienten, die durch eine Leukämie-Erkrankung entstanden sind und zu einer wirtschaftlichen Notlage geführt haben, übernommen werden.

Mit 111 Euro und einem Typisierungsaufruf haben die Fußballer des TuS Oberbrombach die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke unterstützt.
Unter der gebührenfreien Hotline 0800 - 76 67 724 sind Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung erreichbar.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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