Der Teufelstritt Frauenkirche München

Teufelstritt Frauenkirche zu München

/ München

Frauenkirche München
Die Legende um den Teufelstritt
gesammelt und aufgeschrieben © Zauberblume, Muenchen, 2006-06-05

Es gibt auch eine interessante Legende, die immer wieder im Zusammenhang mit der Frauenkirche erzählt wird: Dieser Legende nach hielt der Baumeister die Errichtung einer Kirche dieses riesigen Ausmaßes für unmöglich. Um sich überirdischer Hilfe zu bedienen, habe er für den Bau der Frauenkirche einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Für die Hilfe des Teufels habe der Baumeister versprechen müssen, eine Kirche ohne Fenster bauen. Er habe den Teufel aber überlistet, in dem er die Kirche so konstruierte, dass die Pfeiler, die die Seitenschiffe vom Mittelschiff trennten, die Fenster vollständig verdeckten. Durch die Säulen wirkten die Seiten wie fensterlose Wände. Als der Teufel bemerkt habe, dass er überlistet worden sei, sei er so verärgert gewesen, dass er wütend aufgestampft habe und im Eingangsbereich der Kirche seinen Fußtritt hinterließ. Diesen "Teufelstritt" kann man noch heute im Eingangsbereich der Frauenkirche erkennen.
Der Teufel war als unerbetener Zaungast an der berühmten Hochzeit 1568 beteiligt.
Einige Zeit früher soll er in einer wahrhaft teuflischen Aktion in die Stadt gekommen
sein, zur Visitation der Frauenkirche. Der Höllenschwarze Herr, so erzählt die Sage,
bot dem Baumeister (das wäre der Jörg Gankoffen gewesen - es gibt mehrere Schreibeweisen) einen Handel an: Er stehe ihm bei diesem Bau mit seiner ganzen gottlosen Kraft bei und verlange nichts, wenn man zuletzt an diesem Bau kein Fenster sehe. Würde man aber auch nur eine einzige Scheibe finden, so sei die Seele des Baumeisters beim Teufel.
Als der Höllenteufel nun kam und die hohen gotischen Fenster erblickte, war er zufrieden. Sagt die Sage. Der Maurermeister führte ihn nun aber in das neuerbaute Gotteshaus und stellte ihn unter die Orgelempore – und dort verstellten die Säulen und die nach innen gezogenen Strebepfeiler dem Herrn der Unterwelt den Blick auf die Fenster. Verärgert und aufheulend in seiner Wut stampfte der Teufel mit dem Fuß auf und fuhr zur Hölle.
Dort aber, wo er so unbeherrscht reagiert hatte, hinterließ er seine Fußspur, den „Teufelstritt“.
Der Jörg Gankoffen hat seine Ewige Ruh, vom lieben Gott bedankt für seine schöne, große bäurische Kirche.
Noch eine Sage: Drei vornehme Grafen, die von Wittenberg nach München reisen wollten, um auf des Bayernfürsten Sohnes Hochzeit dieselbe zu besuchen’, setzte der teufelsbündlerische Johann Faust auf seinen breiten Mantel, und ab ging die Reise in den Süden. Die drei adeligen Herren hatten sich in ihr schönstes Gewand kleiden und überdies versprechen müssen, während des Fluges und ihres Aufenthaltes in München kein Wort zu sprechen. Beim Anblick von so viel Prunk hat es einem der drei norddeutschen protestantischen Herren nicht etwa die Rede verschlagen, im Gegenteil: er machte seinen Mund auf – und der Mantel flog ohne ihn nach Wittenberg zurück, bis ihn der damalige Magier aus Lutherstadt mit einem Zaubersprüchlein zurückholte.

Bürgerreporter:in:

Brigitte Obermaier aus Ismaning

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