Mit Gaukel und Flegel - Getreideernte wie früher: Schnitterfest im Museum Kulturland Ries Maihingen

7. August 2016
13:30 Uhr
Museum KulturLand Ries, 86747 Maihingen
Beim Schnitterfest wird auch die Handmahd mit der Sense, der sogenannten „Gaukel“, gezeigt. | Foto: Ruth Kilian
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  • Beim Schnitterfest wird auch die Handmahd mit der Sense, der sogenannten „Gaukel“, gezeigt.
  • Foto: Ruth Kilian
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Sensen, Dreschflegel, historische Gerätschaften und Oldtimer-Traktoren sind im Einsatz, wenn am Sonntag, 7. August, das Museum KulturLand Ries von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr in Maihingen (Lk Donau-Ries) zum Schnitterfest einlädt. In Zusammenarbeit mit dem Gartenbauverein Maihingen-Utzwingen bietet das Museum ein unterhaltsames Programm für Groß und Klein.

Heutzutage sieht man auf den Feldern PS-starke Mähdrescher, die auf einer Tour gleich mehrere Meter breit Getreide schneiden, die Körner sofort ausdreschen und reinigen. Der Fahrer sitzt in klimatisierten Kabinen. Noch vor 60 Jahren konnte ein Bauer davon nur träumen.
Wie eine Getreideernte früher vor sich ging, zeigen am Sonntag, dem 7. August, Vorführungen im Museum KulturLand Ries in Maihingen.

Gaukel und Mandeln

Beim Schnitterfest wird in Zusammenarbeit mit dem Gartenbauverein Utzwingen-Maihingen ab 13.30 Uhr das Getreide auf dem Museumsfeld bei der Handmahd mit der Sense, der „Gaukel“, geschnitten, zu Garben gebunden und zum Trocknen zu malerisch anmutenden „Mandeln“ zusammengestellt.

Dreschen mit den Riasr Goißlschnalzern

Anschließend werden die „Mandeln“ auf einen hölzernen Leiterwagen aufgeladen und in den Museumshof gefahren. Hier wird ab etwa 14.45 Uhr gedroschen. Dazu stehen eine Breitdreschmaschine und ein Stiftendrescher bereit. „Wer will, darf sich selbst an den Dreschflegeln versuchen, nachdem er sich das nötige Taktgefühl bei den Könnern abgeschaut hat“, animiert Museumsleiterin Dr. Ruth Kilian alle Besucher zum Mitmachen und freut sich dabei auch in diesem Jahr wieder auf die akustische Unterstützung durch die „Original Riasr Goißlschnalzr“ mit ihrem lautstarken Peitschenknallen“.

Oldtimer-Traktoren-Schau

Das abgeerntete Stoppelfeld wird am späten Nachmittag mit alten Pflügen geackert, die von einem historischen Lanz - Bulldog gezogen werden.
Auch den technischen Fortschritt gibt es zu sehen: „Im Vergleich zur mühevollen Handarbeit bedeutete der vom Traktor gezogene Bindemäher, der fertige Garben auswirft, eine gewaltige Arbeitserleichterung und Leistungssteigerung“, betont die Volkskundlerin Dr. Kilian. Im Museumshof sind verschiedene Oldtimer-Traktoren, auch von Sammlern aus Belzheim, zur Besichtigung aufgestellt. Eine Strohbänder-Maschine fertigt Garbenbänder aus Seegras.

Vielseitiges Kinder-Mitmach-Programm

„Kinder kommen im Museum des Bezirks Schwaben nie zu kurz“, freut sich Dr. Kilian, „für sie stehen eigene Aktionsmöglichkeiten bereit“. Sie dürfen ihr Geschick mit speziell angefertigten kleinen Dreschflegeln testen und Ährenherzen, Schleifen oder andere dekorative Bänder aus Getreidehalmen flechten. Das Dreschgut reinigen die kleinen Besucher in einer Putzmühle, auch beim Pflügen dürfen sie mit Hand anlegen. „Das in Bergen anfallende Stroh liefert sowieso zahlreiche Spielmöglichkeiten“, ergänzt die Museumsleiterin mit einem Augenzwinkern.

100-Jahre alte Ölmühle in Betrieb

Auch die benachbarte Klostermühle öffnet an diesem Tag ihre Tore und lässt einen Blick auf die originalen Mahlgänge zu, die das Getreide zu Schrot verarbeiteten. Im angegliederten Mühlenmuseum des Rieser Bauernmuseums- und Mühlenvereins ist die 100 Jahre alte Ölmühle mit ihrem beeindruckenden Kollergang mit senkrecht laufenden Mahlsteinen in Betrieb.

Zur Stärkung stehen herzhafte Brotzeiten und Kuchen samt Getränken bereit.

Dauerausstellung: 300 Jahre Alltagskultur im Ries

Im Museum KulturLand Ries ist im „Brauhaus“ die neu eingerichtete, familienfreundliche und fast barrierefrei zugängliche Dauerausstellung „300 Jahre Alltagskultur im Ries“ zu sehen. Sie gliedert sich auf 1.300 qm in die Themenbereiche Kleidung, Warenwelt und Werbung, Gesundheitspflege, Möbel aus dem Ries, Hausarbeit und Vorratshaltung sowie Kindheit und Schule. Kurzum, sie zeigt, wie die Menschen in den letzten 300 Jahren im Ries gelebt und gearbeitet haben. Im zweiten großen Ausstellungsgebäude, der „Klosterökonomie“, wird die „Rieser Landwirtschaft im Wandel“ mit vielen landwirtschaftlichen Exponaten veranschaulicht.

Am Schnitterfest ist das Museum bereits ab 10.00 Uhr geöffnet.

Informationen
www.museumkulturlandries.de; Telefon: 09087 920717–0;
86747 Maihingen, Klosterhof 3 + 8;

Bürgerreporter:in:

Bezirk Schwaben aus Augsburg

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