Amselsterben in Rheinland-Pfalz: Usutu-Virus bald in ganz Deutschland?

In Südwestdeutschland sterben derzeit bis zu zehn Amseln pro Tag. Schuld daran ist erneut das afrikanische Usutu-Virus. Mittlerweile sei auch ein Mensch mit dem Erreger infiziert. Laut Expertenmeinung könnte sich das Virus bald über weitere Teile Deutschlands ausbreiten.

Es war Sommer 2011: Damals starb in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg jede zweite Amsel am Usutu-Virus. An manchen Stellen fielen drei Viertel der Amseln dem Tropenfieber zum Opfer. Nun ist Usutu erneut für ein Massensterben der Vögel in Deutschland verantwortlich. Im Ludwigshafener Raum in Rheinland-Pfalz gebe es jeden Tag bis zu zehn tote Amseln. Selbst die Küken im Nest seien nicht davor gefeit.

Usutu-Virus genauso schlimm wie 2011
Die Experten von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage am Oberrhein (KABS) hatten beim erneuten Ausbruch des Virus gehofft, dass die Amseln mittlerweile Resistenzen gegen den Erreger entwickelt hätten. Doch leider fallen ebenso viele Singvögel Usutu zum Opfer wie 2011, als es zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen wurde. Laut Prognose der KABS-Mitarbeiter habe das Virus das Potential, sich noch über Jahrzehnte in der Bundesrepublik zu halten und Millionen von Singvögeln zu töten.

Was ist das Usutu-Virus?
Ursprünglich stammt das Usutu-Virus aus Afrika und wird von Stechmücken übertragen. Verwandt ist es mit dem West-Nil-Virus. Insbesondere Singvögel erkranken an dem Virus, bei Amseln führt Usutu oftmals zum Tod. Für Säugetiere und Menschen geht vom Usutu-Virus im Normalfall nur eine geringe Gefahr aus. Bei einer Infektion mit dem Erreger treten Symptome wie Fieber und Hautausschläge auf – ähnlich wie bei einer Sommergrippe. Lediglich bei Leuten mit einer Immunschwäche könne das Virus zu einer Gehirnentzündung führen.

Bürgerreporter:in:

Christian Gruber aus Dortmund

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