Mallorca - Wanderungen im Frühjahr

Formentor
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Noch hat uns der Winter fest im Griff, aber bald ist es wieder Zeit für Wanderungen im Frühjahr auf Mallorca.

Mallorca, eine Insel der Balearengruppe neben den Inseln Menorca und Ibiza im Mittelmeer. Unser liebster Urlaubsort im Mittelmeer nach der italienischen Insel Sardinien. Die Insel Mallorca hat sich, nach anfänglicher Ablehnung wegen des publizierten Massentourismus, eindeutig zu unserer Nummer 2 im Mittelmeer entwickelt. Mittlerweilen haben wir diese Insel schon 10 mal besucht und werden dieses sicher noch öfter wiederholen. Dabei zog es uns schon zweimal nach Cala Ratjada, einmal nach Calas de Mallorca und 7 mal nach Paguera.

An der Insel gefällt uns, dass hier jeder auf seine Kosten kommen kann. Möchte man Feiern und unter Leute kommen so wird dieses an unzähligen Orten in unzähligen Kneipen und Diskotheken möglich gemacht. Möchte man seine Ruhe finden so braucht man sich nur ein paar Kilometer von den Küstenorten ins Landesinnere zurückziehen. Hier findet man dann eine abwechslungsreiche Landschaft die im Nordwesten durch eine atemberaubende Felsküste glänzt. Man findet aber auch noch den einen oder anderen Geheimtip an Badebuchten wo man sich auch im Sommer ein wenig vom Trubel der großen Strände zurückziehen kann.

Die herrliche Felsküste, im Südwesten bei Andrax beginnend, erstreckt sich bis zum Cap Formentor im Norden. Hier zieht es uns immer wieder hin, hier gibt es immer wieder herrliche Aussichten und atemberaubende Landschaften. Daran schließen sich dann die Bucht von Pollenca und die Bucht von Alcudia mit den Stränden an der Nordostküste Mallorcas an. Hier lohnt schon wieder ein Stopp, um an den langen Stränden zu baden. An der östlichen Küste reihen sich die unzähligen Buchten aneinander. Jede hat einen eigenen Charakter, jede einen eigenen Reiz. All diese Buchten, angefangen bei der Cala Mesquida bis zur Cala Figuera sind für uns jedes Mal ein Ausflugsziel, so auch die Bucht von Cala d'Or im östlichen Teil der Insel. Im Süden geht es dann weiter mit dem Naturstrand von Es Trenc sowie den Stränden von Arenal. Und was auf keinem Fall fehlen darf, ist ein Besuch von Palma de Mallorca mit seiner Kathedrale am Hafen von Palma.

Aber was uns von mal zu mal mehr begeistert hat, ist die Möglichkeit, in aller Abgeschiedenheit wandern zu können. So haben wir in den letzten Jahren immer wieder kleinere Wanderungen unternommen die uns aber auf Schritt und Tritt begeistert haben.

Alaro, ein Castell über der Tiefebene von Palma. Drei Versuche haben wir gebraucht, um den Wanderweg dahin zu finden. Erst war es die Straße dorthin die wir nicht gefunden haben, beim zweiten Mal kehrten wir um weil wir glaubten das wir auf der unbefestigen Straße auf dem falschem Weg waren. Beim dritten Anlauf folgten wir unverdrossen der immer schlechter und schmaler werden Straße die dann in eine Schotterpiste über ging uns dann aber an den im Reisführer beschriebenen Ausgangspunkt führte. Hier stellten wir dann das Auto ab, um aber das Restaurant Es Verger - ein alter Bauernhof - vorerst rechts liegen zu lassen. Nun ging es serpentinenartig weiter auf einer unbefestigen Straße die später mitten im Wald endete. Ab hier ging es über immer steiler werdende Stufen weiter bergauf. Nach ca. einer halben Stunde Fußweg erreichte man den Eingang des ehemaligen Castells. Hier ergaben sich aus den Ruinen schon die ersten wundervollen Ausblicke auf die Tiefebene. Dort angekommen, führte der Weg noch bis zum Gipfel des Berges von dem sich dann der Blick über die gesamte Tiefebene bist nach Palma ergab. Hier oben auf dem Berg gibt es auch ein kleines Restaurant in dem man einen Kaffee, ein Glas Wein aber auch einen herrlichen Teller mit selbst gebackenem Brot, Schinken, Käse und Oliven erhalten kann. Allein dafür lohnt sich der Weg. Nachdem wir uns hier gestärkt hatten, führte der Weg über die Stufen wieder bergab zum Ausgangspunkt. In verschiedenen Reiseführern hatten wir schon Berichte über die guten Lammspeisen im Restaurant Es Verger gelesen, das wollten wir nun selber testen. Somit hieß es Einkehr in das Restaurant. Wo wir erst vom äußeren Anblick vermuteten dort allein zu sein, wurden wir beim Betreten des Restaurants überrascht: Wir hatten Glück noch ein Platz zu bekommen. Und die Berichte stimmten, es gab herrliche mallorquinische Küche die einen wirklich satt werden ließ. Für uns auch ein Geheimtipp den wir auf jeden Fall noch einmal aufsuchen werden.

Wanderung auf dem GR221. Bis dahin war uns nicht bekannt, dass es auf Mallorca auch ein Grande Randonnée, den GR221 Serra de Tramuntana, gibt der sich entlang der Westküste erstreckt. Durch Zufall sind wir auf die Schilder gestoßen und es stand fest, hier wollen wir auf jeden Fall ein Stück drauf wandern. Unser Ausgangsort dazu war der Ort Banyabulfar an der Westküste, hier hatten wir die Schilder mit Hinweis auf den Weg direkt an der Küstenstrasse gefunden. So machten wir uns mit Wasser und Verpflegung im Rucksack auf den Weg, den Schildern in Richtung Soller folgend. Der Weg führt ständig bergauf oder bergab führend entlang der Westküste. Schon schnell hörte man nichts mehr vom Verkehr auf der Küstenstrasse die unterhalb des Weges ebenfalls in Richtung Soller führte. So wanderte man entlang an Olivenfeldern, durch Wälder oder über Wiesen. Immer wieder traf man auch auf die Trockenmauern die einen links und rechts des Weges begleiteten. Später lasen wir darüber, der Weg hat danach auch seinen Beinamen erhalten: Weg der Ttrockenmauern. Auf jeden Fall waren wir vollauf begeistert, besonders deshalb, weil sich immer wieder wundervolle Blicke hinab auf die Küste ergaben. Nach 2 Stunden standen wir jedoch vor einem verschlossenem Tor. Hier glaubten wir, dass wir und verlaufen hatten. Nach langem suchen stellten wir jedoch fest, es gab keinen anderen Weg. Links ging es nicht weiter weil dort Steilküste war, rechts des Weges war die Gegend nicht begehbar. Ein Schild mit Hinweis auf Wachhunde verhinderte uns einfach den Zaun zu überwinden und den Weg fortzuführen. Später lasen wir über die Probleme mit den Privatgrundstücken die auf dem GR221 häufig überquert werden müssen was aber nicht immer jeder Besitzer zulässt. So traten wir den Rückweg an und haben uns später genauer informiert um irgendwann einmal den Weg in seiner ganzen Länge zu wandern.

Torrent de Parais. Von dieser Wandermöglichkeit hatten wir schon öfter gelesen, sind aber wegen des dort angegebenen Schwierigkeitgrades und den Wetterabhängigkeiten den kompletten Weg noch nicht gegangen. So wird am oberen Eingang der Schlucht auch auf diese Schwierigkeit hingewiesen und man sollte das auf jeden Fall beachten. Im Frühjahr kann es auch sein, dass man auf dem Weg nach unten aufgestaute Seen durchqueren muß, hier sind dann sogar Neopren-Anzüge erforderlich. Da wir uns die Schlucht aber einmal anschauen wollten, entschieden wir uns, die Schlucht vom unteren Eingang so weit wie möglich zu bewandern. Der Einstieg ergibt sich dann hier von der Bucht Sa Calobra. Allein das ist schon ein schöner Anblick wenn man sich nach Durchquerung der Tunnel in die Bucht begibt und zur einen Seite durch die Schlucht aus Meer und zur anderen Seite in das Torrent de Parais schaut. Die Bucht ist sehr beliebt und daher häufig überlaufen. Jedoch wenn man in Richtung Torrent geht, ist man sehr schnell alleine unterwegs. Die meisten Besucher gehen nur wenige Meter ins Tal hinein und so wird man nach kurzer Zeit von der Stille in der Schlucht erfasst. So wird die Schlucht auch sehr schnell immer schmaler und gleichzeitig wird der Weg immer wieder von meterhohem Gestein versperrt welches dann überwunden werden muß. Auch sind hier im unteren Teil immer wieder kleine Seen aus Restwasser vom letzten Regen in denen sogar ab und zu Forellen sind. Auf jeden Fall wird die Schlucht irgend wann sehr eng und man muß eine Passage über ein Seil überwinden. Hier sollte man überlegen ob man den Weg fortsetzt, denn ab hier wird der Weg steil und alpin und erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Wir sind hier umgekehrt, es hat uns aber trotzdem einen tollen Einblick in diese Landschaft gegeben.

Deja und die Bucht von Deja. Beides, der Ort sowie die Bucht von Deja sind einen Ausflug wert. Wir stellen unser Auto immer am Ortseingang ab und besuchen zuerst den Ort Deja. Uns gefällt der Ort mit seinen unzähligen Zitronenbäumen und seinen Terrassen unheimlich gut. Er scheint verschlafen, auch deshalb, weil Autoverkehr wegen der engen Strassen fast unmöglich ist. Den schönsten Blick über den Ort hat man, wenn man sich auf den Weg zur Kirche macht. Diese liegt oberhalb des Ortes und lässt einen herrlichen Blick auf das umliegende Gebirge und auf den Ort zu. Auch führt der GR221 durch den Ort und ein kleiner Abzweig von diesem Weg führt zur Bucht von Deja. Wir sind den Weg vom Ort zur Bucht über die blühenden Wiesen und Felder mit Oliven- und Zitronenbäumen gegangen. Unten in der Bucht angekommen erwarten einen zwei rustikale Restaurants in der mallorquinische Küche und Fisch angeboten werden. Der Ausflug lohnt sich auf jeden Fall.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Walter aus Lehrte

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