Tegernsee - Winterwanderungen und Almhütten

Auf  dem Wallberg
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Winterstimmung hatten wir die letzten Jahre hier in der norddeutschen Tiefebene vemisst. Gut, im Winter 2009 hatten wir hier genug Schnee, den hat es jedoch zuvor nur in den Mittelgebirgen oder in den Alpen gegeben. Daher kam es dazu, dass wir in 2007 erstmal schauten wo es in Deutschland über die Weihnachts- oder Silvesterzeit einigermaßen schneesicher war. Ziel war es,
das Urlaubsgebiet entweder per Flug oder Bahn schnell zu erreichen und am Zielgebiet wintertaugliche Wanderrouten vorzufinden. Das Internet wurde durchstöbert und letztendlich blieben wir am Tegernsee hängen. Den Tegernsee kann man mit viel Glück per günstigen Flug oder Bahn über München erreichen. Von München kommt man zum Tegernsee am besten mit der Bayrischen Oberland Bahn. In gut einer Stunde ist man da und steht am Rande der Voralpen auf 750 Höhenmetern.

Am Tegernsee findet man dann die Orte Gmund, Bad Wiessee, Kreuth, Rottach-Egern und Tegernsee als Orte an denen Unterkünfte in privaten Zimmern, Ferienwohnungen und Hotels angeboten werden und von denen man die Wandertouren starten kann. Das Gebiet ist eher ein Wandergebiet, weniger ein Skigebiet da nur wenige Skilifte in direkter Umgebung vorhanden sind. In den letzten Jahren wählten wir immer Bad Wiessee als Unterkunftsort, starteten aber die Wanderungen auch von den anderen Ort die man besten über die kostenfreien Busverbindungen erreichen kann.

Bauer in der Au. Das ist die Wanderung, die man hier jederzeit einmal "dazwischen schieben" kann. Die Almhütte auf 904 Höhenmetern ist einfach von Bad Wiessee aus zu erreichen. Die Anstiege und Abstiege sind moderat und Hin- und Rückweg ergeben nicht mehr als 7 Kilometer. Wir nutzen die Hütte meistens als Anlaufpunkt auf dem Rückweg von anderen Wanderungen. Die Wege sind hier im Winter meistens geräumt.

Aueralm auf 1270 Höhenmetern, hier wird man schon ein wenig mehr gefordert. Der Start ist ebenfalls Bad Wiessee aber hier kommen auf der Hin- und Rückroute schon 20 Kilometer zusammen. Nach ca. 3 flacheren Kilometern geht es dann ca. 5 Kilomter stetig mit 10-15 % Steigung nach oben. Der Weg ist meist nicht geräumt jedoch gibt es getretene Pfade wenn man nicht gerade der erste
auf dem Weg ist. Die letzten 50 Höhenmeter führen dann über eine Wiese mit steilem Anstieg über 500 Meter, meist durch tiefen Schnee. Die Hütte ist auch bei Skiwanderern beliebt, diese steigen hierher mit Skiern hoch und fahren dann die 10 km nach Bad Wiessee ab. Für uns ist das die schönste Hütte im Umfeld des Tegernsee. Absolut urig, landestypisch jedoch noch ohne fließend
Wasser. Hier gibt wie auf fast allen Hütten warme und kalte Getränke sowie Suppen und Brotzeiten zu zivilen Preisen. Die Hütte ist beliebt jedoch nicht überlaufen da der Weg dahin eben nicht ganz einfach ist.

Die Wanderung zur "Neureuther Alm" steht bei uns auch immer auf dem Plan. Ausgangspunkt ist für uns dann immer Gmund welches wir dann meisten mit dem Bus anfahren. Von Gmund bis zur Alm sind es ca. 10 Kilometer. Als Rückweg nehmen wir meist den Abstieg nach Tegernsee. Hier sollte man in Erfahrung bringen, in welchem Zustand sich der Weg befindet. Der Abstieg
ist mit 20 % sehr steil und kann sich - wenn er vereist ist - als sehr schwierig erweisen, dann ist ggf. der Rückweg nach Gmund angesagt. Auch hier sind die letzten 50 Höhenmeter sehr steil. Zum Glück gibt es hier zwei Wege die nach oben führen denn der steilere Weg ist bei Tiefschnee oder Vereisung fast nicht begehbar. Die Hütte liegt auf 1261 Höhenmeten und bietet bei guter Fernsicht einen tollen Blick über den südlichen Teil des Tegernsee sowie auf den dahinter liegenden hochalpinen Teil der Alpen. Auch hier werden die gesamte Palette der bayrischen Brotzeiten und in der Mittagszeit die typischen, deftigen bayrischen Mahlzeiten angeboten.

Aufstieg oder Auffahrt mit der Kabinenbahn auf den Wallberg mit 1725 Höhemetern, ein absolutes Muss bei guter Fernsicht. Wir wählen die Auffahrt mit der Kabinenbahn. Während man auffährt - man überwindet dabei 1000 Höhenmeter - ergibt sich ein herrlicher Blick über den gesamten Tegernsee bis hin ins Flachland nach München. Oben angekommen ergibt sich ein atemberaubender Blick über die hochalpinen Alpen inklusive des Blicks auf die Zugspitze. Hier oben gibt es dann ein Panoramarestaurant und ein wenig
tiefer dann noch eine weitere Almhütte. Wenn das Wetter es zulässt - nicht zu tiefer Schnee oder Vereisung - kann man von hier den Rückweg nach Rottach-Egern antreten. Das sind dann ca. 8 Kilometer die teilweise ein Gefälle von 15 - 20 % aufweisen. Auf dem Weg nach unten wir man ab und zu von Rodlern begleitet, denn hier befindet sich die längste Rodelbahn Europas mit 6,5 Kilometer Länge.

Zur "Schwarzentenn Alm" sind es hin und zurück gute 20 Kilometer. Der Weg dahin ist auf den ersten 3 Kilometern meist geräumt, dann aber - wenn es auch noch mit 20 % Steigung aufwärts geht - ist der Weg aus Richtung Bad Wiessee nicht geräumt. Bei der letzten Wanderung hatten wir teilweise 50 cm Schnee auf dem Weg und haben uns gewünscht, Schneeschuhe zu haben. Wir überlegten schon den Rückweg über Kreuth anzutreten, sind dann aber doch wieder tapfer durch den Tiefschnee zurück gegangen weil mittlerweilen
weitere Wanderer einen Pfad getrampelt hatten. Die Alm liegt auf 1020 Höhenmetern und ist im Winter auf jeden Fall von Bad Kreuth gut zu erreichen da von dieser Seite die Forstwege geräumt werden.

Der Hirschberg und das Hirschberghaus. Das war für uns auf jeden Fall die schwierigste Tour, der Aufstieg auf 1670 Höhenmeter. Die ersten Kilometer, beginnend in Bad Kreuth, gingen noch moderat bergan. Später teilt sich der Weg in die Winteroute und in die Sommerroute. Im Winter muss man zwingend die Winteroute wählen weil auf der Sommerroute Lawinengefahr besteht. Das taten wir auch. Später wurde uns ein wenig mulmig weil die Strecke wegen der Steilheit mit Stahlseilen gesichert war. Diese befanden sich allerdings dann 10 cm über der Schneedecke weil der Schnee so hoch lag. Gleichzeitig war der Weg stark vereist sodas wir ziehmlich froh waren, als wir in tief gebückter Haltung den Gipfel und die Hütte erreicht hatten. Auf Nachfrage teilte uns der Hüttenwirt mit, das aktuell der einfachere Sommerweg begehbar ist, den nutzen wir dann auch für den Rückweg. Zuvor ließen wir uns allerdings bei total blauem Himmel und Sonnenschein von der wundervollen Alpenwelt einfangen.

Was man nicht vergessen sollte ist, sich nur mit der richtigen Ausrüstung auf den Weg zu machen. So haben wir natürlich immer feste Wanderstiefel an und tragen bei tiefem Schnee immer wetterfeste Hosen und Jacken. Auch Wanderstöcke können zum Abstützen beim abwärts gehen sehr hilfreich sein. Auf manchen Abschnitten - besonders wenn es vereist ist - sollte man Krödeln benutzen, die verhelfen zu einem sicheren Tritt. Auch ein Rucksack mit trockener Wechselwäsche gehört bei uns zur Pflichtausstattung.

Wandertouren am Tegernsee
Tegernsee Aueralm
Tegernsee Neureuther Alm
Tegernsee Schwarzentenn Alm

Bürgerreporter:in:

Jürgen Walter aus Lehrte

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