Nun doch noch zum Hochwassereinsatz. Die DLRG Saale Unstrut.

Auf dem Weg....
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Nachdem wir keinen Einsatz am Wasser im Burgenlandkreis hatten
klingelte am Freitag Abend um 21 Uhr noch das Telefon. Einsatz mit
Tauchern und Boot an der Elbe im Bereich Wittenberg. Also wurde sofort
alles stehen und liegen gelassen und los ging es nach Wittenberg.
Schon auf der Autobahn an der Elbe sahen wir den Ernst der Lage. Das
Wasser drohte dort die Autobahn zu unterspülen. Wir kamen so gegen
halb Zwei an und bezogen das Quartier in einer Turnhalle einer
Berufsschule.

Am Morgen, nach einer Lagebesprechung, ging es dann an die Elbe. Das
Ziel: Wartenburg gegenüber dem Ort Elster an der Elbe. Dort drohte ein
Deich zu brechen. 10000 Menschen waren in Gefahr. Die Stelle war von
den Behörden schon fast aufgegeben worden, da das Wasser schon massiv
durch den Deich sickerte. Am Freitag hatten 2 Züge der DLRG aus Baden
Württemberg schon begonnen diese Stelle zu sichern. Zusammen
beschritten wir nun am Sonnabend völlig neue Wege.

Sandsäcke wurden von den Landwirten an eine erreichbare Stelle des
Deiches transportiert. Welche dann von Bundeswehrsoldaten,
Feuerwehrleuten und auch Anwohnern aus Wartenburg auf die sieben DLRG
und 3 Bundeswehrboote verladen wurden. Mit den Booten ging es dann
durch das Hochwasser, dass sich wie ein riesiger See zeigte, zu den
Schadstellen. Dort angekommen wurden die Boote entladen. Die Boote
brachten immer und immer wieder die Sandsäcke zum Deich. Die
Hauptarbeit der Deichsicherung war, den Deich elbeseitig mit Folie zu
schützen, damit das Wasser nicht in den Deich eindringen kann und ihn
weiter aufweicht. Die Folie wurde von der Deichkrone bis zur Sole
verlegt und mit Sandsäcken gesichert.

Diese Arbeiten wurden von den Kameraden von der Bundeswehr und von der
DLRG gemeinsam vollbracht. Im oberen Bereich unterstützten die
Kameraden von der Bundeswehr beim Beschweren mit den Sandsäcken. Im
Wasser kamen dann die Kameraden von der Strömungsrettung zum Einsatz,
sie haben so weit wie möglich die Folie mit den Sandsäcken befestigt.
Besonders schwer gestaltete sich dann die Arbeit für die Taucher, da
es eine erhebliche Strömung gab und die Sicht in der braunen Brühe
gleich Null war. Das Einzige was man sehen konnte: "heller und
dunkler". Dunkel tief unten - hell oben. Orientieren konnten wir uns
da unten nur per Tastsinn. Wir Taucher waren wegen der starken
Strömung mit zwei Leinen, einmal vom Leinenführer vom Deich aus und
einmal von einem Strömungsretter aus dem Wasser heraus, gesichert.

Zwischendurch kam große Hektik auf, das Wasser, welches schon den
ganzen Tag durch den Deich sickerte, wurde immer mehr. Bis zum Abend
hatten wir es aber geschafft. Nachdem die Folie verlegt war hörte das
Wasser auch sofort auf durch den Deich zu drücken. Es war ein sehr
anstrengender Einsatz, für die glücklichen Gesichter der Bewohner, die
jetzt ihr zu Hause doch nicht verlassen müssen, hat sich es gelohnt.

Wir von der Ortsgruppe Saale Unstrut waren mit unserem Schlauchboot, 3
Tauchern, 3 Bootsführern und Leinenführern an dieser Aktion beteiligt.
Dank auch an dieser Stelle der Naumburger Wasserwacht, die auch mit
ihrem Boot Sandsäcke transportiert haben.

Bürgerreporter:in:

Peter Hollburg aus Laucha an der Unstrut

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