Lebensretter gesucht – ein kleiner Piks, eine große Chance gegen die Leukämie

30. Juni 2013
13:00 - 17:00 Uhr
Haus Bretz, 56288 Kastellaun
Mit diesem Plakat wird zur Typisierungsaktion in Kastellaun am Sonntag, 30. Juni 2013 aufgerufen.
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Leukämie kann Jeden treffen – mal ist es ein berühmter Fußballer, mal aber auch das Kind eines Nachbarn. Mit einer Stammzellspende könnte der Kampf gegen den Blutkrebs gewonnen werden. Doch leider wissen viele Menschen nicht, dass sie auf diese Weise helfen können. Deshalb startet Kastellaun auf Anregung des Rotariers Hermann Gödert in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, eine Aufklärungskampagne und plant für Sonntag, 30. Juni 2013, 13 bis 17 Uhr, im Haus Bretz eine Typisierungsaktion.

Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der bundesweit agierenden Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke, erklärt das einfache und unkomplizierte Verfahren, mit dem sich jeder junge Erwachsene in die Datei der potenziellen Lebensretter aufnehmen lassen kann: „Es genügt ein Fingerhut voll Blut.“ Dann können im hauseigenen Labor der Birkenfelder Hilfsorganisation die Gewebemerkmale analysiert werden. Diese werden anonymisiert in ein weltweites Datennetz eingespeist, das dazu dient Leukämiekranken das Leben zu retten. Diese Analyse der Gewebemerkmale eines Spenders erfolgt zwar im hauseigenen Labor, die Registrierung schlägt aber mit mindestens 50 Euro zu Buche. Kosten, die von den Krankenkassen nicht gedeckt werden, und deshalb aus Spenden finanziert werden müssen. Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren registrieren lassen. Alle Spender bleiben bis zur Vollendung des 61. Lebensjahres in der Datei gespeichert. Das Höchstalter für eine Neuaufnahme in die Spenderdatei wurde auf 40 Jahre festgelegt. Emil Morsch erklärt diese Festlegung, die auf den verantwortlichen Umgang mit Spendengeldern abzielt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Spender, die älter sind als 40 Jahre nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden.“ Die Klinikärzte haben bei der Auswahl des passenden Spenders folgende Prioritäten: Junge Spender werden den älteren Spendern bevorzugt. Und Männer werden eher als Spender ausgewählt, als Frauen mit mehreren Schwangerschaften.
Dr. Marlon Bröhr, Bürgermeister der Verbandsgemeinden Kastellaun, ist Schirmherr des nun geplanten Typisierungsaufrufs. Auch er weiß: „Leukämie kann Jeden treffen.“ Aber er sagt auch: „Jeder kann helfen, Menschen eine Chance auf Leben zu geben.“ Deshalb bittet er zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung darum, diese Hilfe zu unterstützen. Wer nicht als Stammzellspender registriert werden kann, hat die Möglichkeit durch eine Spende, die Typisierung eines geeigneten Spenders zu finanzieren. Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die Stiftung seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren lassen. Daher sind nahezu täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um bei so genannten „Typisierungsaktionen“ über das Thema Stammzellspende zu informieren. Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Kooperation mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.
Emil Morsch hat sich zum Ziel gesetzt, Vorurteile auszuräumen: „Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Die zweite und weit aus am häufigsten angewandte Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. In einer ersten Info-Veranstaltung am 19. Juni, 20 Uhr, Haus Bretz, Bopparder Straße 13, wird der Gründer die Stefan-Morsch-Stiftung allen Interessierten Rede und Antwort stehen. Denn mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich die Chance, dass einem Leukämiekranken das Leben gerettet werden kann.

Wie wird man Stammzellspender?

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei auf 40 Jahre festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind nicht mehr, oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Internetseite www.stefan-morsch-stiftung.de). Zudem gibt es die Möglichkeit sich über die Homepage auch Online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird dann einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet.

Zahlen und Fakten zur Stefan-Morsch-Stiftung

Bei der ersten deutschen Spenderdatei wurden im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an potenziellen Lebensrettern registriert: Fast 23 000 Menschen haben sich 2012 von den Mitarbeitern der Stefan-Morsch-Stiftung typisieren lassen. Das bedeutet, sie haben sich dazu bereit erklärt, im Ernstfall einem an Leukämie erkrankten Menschen mit einer Stammzellspende eine Chance auf Heilung zu geben. Gleichzeitig wurde auch eine neue Höchstmarke bei der Zahl der Menschen erreicht, die tatsächlich für ihren „genetischen Zwilling“ spenden konnten. Fast 600 Spender wurden so zu Lebensrettern.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die Stiftung seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren lassen. Daher sind nahezu täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um bei so genannten „Typisierungsaktionen“ über das Thema Stammzellspende zu informieren. 270 Typisierungsaktionen wurden so bundesweit organisiert. Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe benötigen.“

Mit diesem Plakat wird zur Typisierungsaktion in Kastellaun am Sonntag, 30. Juni 2013 aufgerufen.
Ein Fingerhut voll Blut genügt und der erste Schritt auf dem Weg zum Lebensretter ist getan.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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