Werner Nadolnys JANE beim Fährmannsfest in Hannover 5.8.2011

5. August 2011
20:00 Uhr
Weddigenufer, 30167 Hannover
Werner Nadolnys JANE v.l.: Torsten Ilg, Werner Nadolny, Dete Klaman, Sven Petersen, Rolf Vatteroth, Doctor Boogarth
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  • Werner Nadolnys JANE v.l.: Torsten Ilg, Werner Nadolny, Dete Klaman, Sven Petersen, Rolf Vatteroth, Doctor Boogarth
  • hochgeladen von Ralf Schünemann

Eigentlich wollte ich meine Teilnahme wegen einer Fußverletzung schweren Herzens absagen. Aber es kam anders. Fans & Friends nahmen mich kurzerhand mit dem PKW mit. Ich traf um die Mittagszeit im Proberaum auf die Band, wo Jutta Weinhold gerade ihren Probepart beendet hatte. Nun erlebte ich eine gut gelaunte JANE-Band in Topform.

Nach dieser gelungenen Generalprobe wurde das Equipment eingeladen und es ging direkt an den Veranstaltungsort. Ich wurde einfach mitgenommen und im Bühnenbereich abgesetzt. Toller Service... :-). So konnte ich die Beine hochlegen und von dort aus alles entspannt miterleben.

Inzwischen war nach dem regnerischen Tagesbeginn die Sonne herausgekommen. Auf dieser Landspitze am Weddigenufer, wo die Flüsse Ihme und Leine zusammenfliessen, gibt es einen Sandstrand. Hier stehen Tischgruppen mit Sonnenschirmen und Liegestühlen. Und es gab Snacks und Getränke. Kurz: Das hatte Urlaubsflair... ;-)

Der ausgehängten Liste war zu entnehmen, dass vor Werner Nadolnys JANE wieder einmal Cryptex auftreten wird. Bereits beim SAOL- Festival im März hatten wir diese jungen und patenten Lokal-Musiker kennen gelernt, die längst über Hannover hinaus erfolgreich sind. Sie präsentieren eine interessante, individuelle Rockmusik und sprühen vor Spielfreude. Das Wiedersehen war herzlich.

Der Nachmittag verlief harmonisch und rundum freundschaftlich. Unser Roadie Mischa bereitete in Abstimmung mit den Musikern schon alles für den schnellen Bühnenumbau vor. Es waren (incl. Soundcheck) für Werner Nadolnys JANE nur etwa 30 Minuten Zeit vorgesehen. Einige aus dem Team fuhren erstmal zum Essen oder nach Hause, andere genossen den Sonnenschein am “Strand“.

Pünktlich eröffnete die Band Mind Portrait das Programm. Danach folgte der Auftritt von Reebosound. So ließ es sich aushalten. Schließlich waren Cryptex an der Reihe. Sie spielten gekonnt ihren eigenen Stil aus und zogen weiteres Publikum an diese Bühne.

Werner Nadolnys JANE war pünktlich um 20 Uhr bereit. Inzwischen waren auf diesem weiträumigen Areal 2000 Zuhörer anwesend, manche redeten auch von etwa 3000. Die Schätzungen waren deshalb sehr unterschiedlich, weil auf dem großen Gelände durch Bäume, Anhöhen, Nischen etc. nicht alles gleichzeitig einzusehen war. Viele Festivalbesucher standen außerhalb des für uns sichtbaren Bereiches.

Werner Nadolnys JANE, das sind:

Mastermind Werner Nadolny (Keyboards, Backing Vocals)
Er war 1970 Mitbegründer, Keyboarder und Songwriter der Hannoverschen Rocklegende “Jane”. Diesem Jane-Sound ist er bis heute treu geblieben.

Dete Klamann (Guitars, Backing Vocals)
Dete ist bei “Jane” seit 1983. Er spielte u. a. bei den Rockballets “Warlock”, “Lady McBeth” und “Beachy Head”.

Rolf Vatteroth (Bass, Vocals)
Rolf spielte und sang u. a. mit “Eloy”, “The King Bees” (“Welcome To The World” - Projekt) und mit zahlreichen Musikern der Rockszene in Hannover und Umgebung.

Torsten Ilg (Vocals)
Torsten ist seit 2001 Sänger der international erfolgreichen Uriah Heep-Coverband “Circle Of Hands” und singt für die lokale Band “Easy Road” im Raum Baden-Baden / Karlsruhe.

Sven Petersen (Drums)
Sven war bei mehreren Studioprojekten dabei wie “Welcome To The World” und arbeitete u. a. bereits zusammen mit “Jutta Weinhold”, “Your Favourite Thing” und “Gunter Gabriel”.

Doctor Boogarth (Piano, Keyboards)
„Bogie“ verbucht ganz aktuell Erfolge mit seiner Raggae-Band “The Lions” und arbeitete u. a. schon zusammen mit “Carl Douglas”, den “Soulful Dynamics” und “Udo Lindenberg”.

Gastsängerin: Jutta Weinhold
Die charmante Rockröhre mit der brillanten Stimme war u.a. Sängerin bei den Musicals “Hair” und “Jesus Christ Superstar”, bei “Udo Lindenberg”, “Gottfried Böttger” und auch solo.

Der Auftritt von Werner Nadolnys JANE beim Fährmannsfest:

Die Begrüßung durch das Publikum beim Betreten der Bühne war herzlich. Mit dem Opener All my Friends hatte Werner Nadolnys JANE auf Anhieb den Nerv der anwesenden Zuhörer getroffen. Das Publikum war offenbar gut informiert, was den Jane-Sound betrifft. Immerhin spielten sie in ihrer Heimatstadt und sind den meisten dort ein fester Begriff...

Kompliment an Soundmixer und Helfer. Von Anbeginn an klang alles sanft und „rund“, aber auch herrlich rockig. Tinnitusgefahr bestand hier nicht. Es war für mein Empfinden genau richtig.

Ohne Übergang folgte die flotte Lady in ebenso überzeugender Weise wie bereits der Opener. Alles rockte mit. Alteingesessene Jane-Kenner genau so wie die Liebhaber guter, individueller Rockmusik. Es waren verschiedene Generationen, die sich hier trafen und einig waren.

Danach erwähnte Torsten Ilg die Neuproduktion „Eternity“ und kündigte daraus neue Songs an. Bei manchen Zuhören merkte man eine Skepsis, die sich im Laufe des bedächtigen, sanft getragenen Epos Space Waters aber bald legte.
Mit Borrowed Time kamen die „Harten Rocker“ im Publikum auf ihre Kosten. Head-Banging war angesagt bei den langen Instrumentalpassagen, zumindest bei jenen beneidenswerten Zuhörern, wo die Haarpracht noch vorhanden war... ;-).

Als der dritte neue Song in Folge angekündigt wurde, wurden erste Rufe nach Jane-Klassikern laut. Es waren offenbar viele „alte“ Jane-Freunde unter den Zuhörern, die sich jetzt von dieser spielfreudigen Formation die alten Zeiten wünschten. Offenbar gefiel ihnen diese Art der Präsentation des ehrwürdigen Jane-Sounds.

Es folgte der neue Song Roses On The Floor und niemand mehr wollte etwas altes... Alles rockte mit und staunte. Dieser von Sven Petersen am Schlagzeug dominant gehämmerte Hit ist unbeschreiblich. Zum eindringlichen Gesang des Shouters Torsten Ilg kommen die herrlichen Gesangspassagen des Bassisten Rolf Vatteroth. Überraschend und „cool“ ist das Voice-Box-Solo des Gitarristen Dete Klamann, der an diesem Abend insgesamt eine Höchstleistung bot. Und mit Mastermind Werner Nadolny und Doctor Bogarth waren zwei Keyboarder am Werk, die sich gegenseitig überboten. Keiner der Zuhörer blieb auf seinem Fleck stehen. Was für ein starker Song...

Kurzfristig als Gastsängerin ins Team gekommen war die bekannte Rocklady Jutta Weinhold. Sie ist immer ein Garant für guten, individuellen Deutschrock. Jutta sang nun mit Torsten Ilg im Duett den ebenfalls neuen “Eternity“-Song A Little Big While. Ein Song, der rockig-sanft ist und zu Herzen geht. Beide sangen sich wie immer in mitreißender Weise ihre Texte zu und zeigten ihre Qualitäten.

Der von Jutta in gewohnter Weise gut gesungene, ruhige Song The One Outside (in Erinnerung an Peter Panka) war direkt nach Roses On The Floor etwas unglücklich platziert. Das Publikum forderte eindringlich den ursprünglichen Jane-Sound.

Es lag sicher nicht an Juttas gutem Gesang und auch nicht an dem schönen Song, aber immer wieder waren „...Jane...“-Rufe zu vernehmen. Was wohl heißen sollte, sie wollen die bekannten Jane-Hits hören oder rockiges wie Roses On The Floor.

Mit der Ankündigung von Hangman veränderten sich diese Rufe schnell in erwartungsvollen Jubel. Leider gab es aus Zeitgründen von Hangman nur eine abgespeckte Version, die aber trotzdem gut und überzeugend herüber kam. Es hatte die gewohnte Power von Werner Nadolnys JANE. Zugaberufe waren die Folge.

Fazit:

Da hinterher noch Tito & Tarantula pünktlich auftreten sollten, mußte der Zeitplan streng eingehalten werden. So war das als Zugabe geplante „So So Long“ leider nicht mehr möglich. Die allgemeinen Ansagen des Veranstalter-Teams vor dem WNJ-Auftritt gingen zusätzlich von der JANE-Spielzeit ab... So verlief ein besonders guter Live-Auftritt etwas unglücklich, aber dennoch umjubelt.

Ein reines Jane-Set (wie ursprünglich geplant) und/oder ein wenig mehr Spielzeit (Werner Nadolnys JANE spielt sonst 2-3 Stunden lang) hätten diesen heutigen großartigen Auftritt möglicherweise zu einem Höhepunkt des Jahres werden lassen. Es war aber auch so eine gute Präsentation vor dem lokalen Publikum und ein musikalischer Leckerbissen für alle Jane-Fans.

Werner Nadolnys JANE sollte nach den kräfteraubenden CD- und Video-Produktionen der letzten Zeit jetzt auf weitere Liveauftritte setzen. So können sie neue Freunde gewinnen und alte Jane-Freunde begeistern. Diese Band steigerte sich bisher von Auftritt zu Auftritt und hat noch mehr Potenzial. Da ist noch einiges drin.

Ein besonderes Hörerlebnis sind sie allemal. Für mich war Werner Nadolnys JANE heute der Botschafter des bekannten Jane-Sounds.

Weitere Bilder, Infos und Berichte bei http://www.jane-band.com

Bürgerreporter:in:

Ralf Schünemann aus Burgdorf

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