Der "Hamburger Stammtisch" hat keine Parolen - Er hat eine Meinung!

Angesichts der vielen Toten und Verletzten durch die Schreckenstaten der letzten Wochen und Tage hatten sie heute kein Interesse am Skatspiel.
Wortlos prosteten sie einander mit dem ersten Bier zu. Danach sagte Walter:

"Nun haben wir doch den ersten Anschlag mit IS-Hintergrund!"

"Ja, es wäre ja wie ein Wunder, wenn Deutschland davon verschont bleiben würde", meinte Ralf.

Bürokratie unterstützen statt Polizei aufzurüsten!

"Ich verstehe bloß nicht, warum man nicht konsequent abschiebt?!" fragte Walter, hörbar erregt. "Der Syrer hatte 2013 in Bulgarien Asyl beantragt und kam nach Deutschland, um hier ebenfalls Asyl zu beantragen. Im Dezember 2014 wurde der Antrag abgelehnt. Ein Jahr später legte er erst Klage dagegen ein. Jetzt erst, Ende Juli 2016, sollte er nach Bulgarien abgeschoben werden. Was hat er die ganze Zeit in Deutschland getrieben? Wovon hat er gelebt? Weshalb hat man ihm soviel Zeit gegeben, Frust und Wut aufzubauen, um so ein Blutbad anzurichten?!

"Die Forderung nach sofortiger Abschiebung bei Ablehnung ist ja schon von vielen
Seiten gestellt worden. Scheiterte aber an der langatmigen Bürokratie und irgendwelchen populistischen Einsprüchen." Ralf formulierte das, im Gegensatz zu Walter, ganz sachlich. Er nahm einen Schluck Bier und ergänzte dann: "Unser Innen- und Außenminister behandeln dieses Thema - ebenso wie die Türkei-Krise - sehr diplomatisch."

Wir brauchen Politiker wie 'Schmidt-Schnautze'!

"Diplomatisch?" Walter lachte höhnisch. "Die schwafeln herum und kommen mit Durchhalteparolen aus Angst vor ihrer eigenen Courage! Bloß nicht etwas Falsches sagen, es könnte ja einen "Shitstorm" auslösen, der der Partei und der Karriere schaden könnte! Die sollten doch mal ehrlich sein: gegen solche hinterhältigen Anschläge kann kein Staat schützen!"

"Ja, das sehe ich ebenso!" stimmte Karl zu. "Die Regierungsparteien beklagen Desinteresse an der Politik, Wahlmüdigkeit, nachlassendes Engagement; kein Wunder, wenn man sich mit Grausen abwendet und rechte Parteien im Aufwind sind!"

Ralf nickte zustimmend. "Das ist ja auch der Grund, weshalb Frau Wagenknecht so ein großes Forum bekommt! Man muss nicht damit einverstanden sein, was sie sagt, aber sie redet wenigstens Klartext, während sich andere nur feige winden!"
Er bestellte noch eine Runde Bier und sagte: "Wir als Stammtisch, der doch das Klischee von "Parolen" hat, sind uns also einig, obwohl wir ja gegensätzliche Sympathien für Parteien haben."

Walter hatte sich wieder beruhigt: "Ja, die Regierungsparteien sollten die Lage ebenfalls unpopulistisch beurteilen und dementsprechend handeln. - Nur Ehrlichkeit und Konsequenz helfen hier weiter!"

Bürgerreporter:in:

Martin Ripp aus Hamburg

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