Die Fallas von Valencia sind UNESCO-Weltkulturerbe

Das „Museu Faller“ stellt einige der raren und vor dem Feuer bewahrten „Niñots“ aus
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  • Das „Museu Faller“ stellt einige der raren und vor dem Feuer bewahrten „Niñots“ aus
  • hochgeladen von Elke Backert

Jedes Jahr im März empfängt Valencia den Frühling mit einem ganz besonderen Spektakel. Die Straßen der spanischen Metropole füllen sich mit großen Menschenmengen, Freude und Ausgelassenheit. Auffällig dekorierte Straßen und kreativ geschmückte Festwagen mit satirischen Statuen, so hoch wie Einfamilienhäuser, laden die Teilnehmer dazu ein, das Geschehen in Wirtschaft, Gesellschaft und Weltpolitik einmal auf satirische Art und Weise Revue passieren zu lassen. Essenziell für die Fallas sind die sogenannten „Niñots“: Überdimensionale, hölzerne Puppen, die eine Größe von 20 Metern in der Höhe und mehr als 60 Metern im Durchmesser erreichen können. Die Niñots erhalten den Namen „falla“ (spanisch für „das Versagen“) und werden in der ganzen Stadt verteilt – knapp 400 Fallas zuzüglich 400 weiterer Kinder-Fallas werden schließlich am 19. März zu Asche verbrannt, um symbolisch das Ende des bunten Treibens einzuläuten.

Das ist aber nicht alles, was während der Festivitäten geboten wird: Vom 1. bis zum 19. März wird täglich um 14 Uhr auf der Plaza del Ayuntamiento ein traditionelles Feuerwerk, „Mascletà“ genannt, gezündet. Nach der Mascletà füllen sich allmählich die Straßen mit feiernden Menschen, die unter der mediterranen Sonne traditionelle valencianische Köstlichkeiten genießen. Mehr als 100.000 Falleros in traditionellen Kleidern nehmen an Paradeläufen teil, um somit der Jungfrau der Schutzlosen zu gedenken. Über 400 Musikbands sorgen für Stimmung, und bunte Feuerwerkskörper tauchen den Himmel in ein Meer aus Farben.

Der Ursprung der Fallas geht zurück ins 18. Jahrhundert, als Handwerker (meist Tischler, Zimmermänner oder Schreiner) am Vorabend des Festes des Schutzpatrons Sankt Joseph (span. San José), die sogenannten „Parots“, mehrarmige Lampengestelle aus Holz, die im Winter zur Beleuchtung des Arbeitsplatzes dienten, vor den Werkstätten verbrannten. Nach und nach wurden immer mehr Holzreste aus der Nachbarschaft gesammelt und angezündet. Schließlich begannen Handwerker damit, kleine Kunstwerke für ihre Wohnviertel zu erstellen – die Geburtsstunde der Fallas. Im Laufe der Zeit wurden die Figuren weiterentwickelt, indem man ihrer Mimik kritische, ironische und humorvolle Komponenten verlieh.

Das Gremium der UNESCO bestätigte die Ernennung der Fallas zum immateriellen Weltkulturerbe. Der Titel ist eine beispiellose Anerkennung für die valencianischen Feiertage und ein Impuls zur Förderung des Tourismus wie auch der mit ihr verknüpften wirtschaftlichen Sektoren. Die Fallas sind mehr als eine einzigartige Tradition. Sie ziehen alljährlich Tausende von Valencianern in ihren Bann und sind Zeugnis kollektiver Kreativität, die mit der Aufrechterhaltung traditioneller Praktiken einhergeht. Durch ihre überlieferten Werte und der von Generation zu Generation weitergegebenen Rituale können sich die Fallas stolz neben der Lonja de las Seda (UNESCO-Weltkulturgut seit 1996) und dem Tribunal de las Aguas (UNESCO-Weltkulturgut seit 2009) zu den UNESCO-Weltkulturgütern einreihen.

Bürgerreporter:in:

Elke Backert aus Hamburg

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