Raphael Wilhelm und die Geschichte der Nähmaschine

Dieser Türgriff öffnet den Zugang zur Vergangenheit
15Bilder
  • Dieser Türgriff öffnet den Zugang zur Vergangenheit
  • hochgeladen von Franz Scherer

Nähmaschinen - sie passten bis heute abend eigentlich nicht in meine täglichen Gedanken.

Sehr lange bin ich immer wieder in Augsburg an dem Geschäft mit dem extravaganten Türgriff vorbei gegangen. Einmal war es die Zeitnot, ein anderes mal war die Kamera nicht dabei.

Heute abend, kurz vor Ladenschluß habe ich diesen Türgriff gedrückt und bin eingetaucht in eine Welt die mir wert scheint, darüber zu berichten.

Wenn die Freude am Beruf zur großen Leidenschaft wird

Raphael Wilhelm ist Nähmaschinen-Mechaniker. Irgend wann hatte er den Entschluß gefasst, sich selbständig gemacht und ein eigenes Geschäft für Nähmaschinen und Kurzwaren eröffnet.

Ich muss nach der Zukunft für diesen Berufsstand nicht fragen. Auch kurz vor Ladenschluss steht das Telefon nicht still. Ein kurzes Gespräch, eine Vereinbarung zu einer persönlichen Beratung vor Ort, ein Reparaturauftrag.

Mit großer Freundlichkeit werden die Gespräche geführt. Und immer wieder findet Herr Wilhelm die Zeit, meine Fragen zu beantworten.

Nähmaschinen aus den Jahren 1860 bis 1930

In seinem Geschäft hat Raphael Wilhelm seiner Leidenschaft für historische Nähmaschinen eine große Ausstellung bereitet. In vielen Vitrinen sind Modelle aus vergangenen Tagen ausgestellt.

Viele der Maschinen sind Einzelstücke, die Wilhelm im Lauf der Jahre erworben hat. Begeistert von dieser völlig anderen Welt muß ich mich beherrschen, nicht hunderte von Bildern dieser zu machen.

Alle Maschinen sind voll funktionfähig

Mit dem Wissen aus seinem Beruf und unzähligen Arbeitsstunden hat Raphael Wilhelm jedes einzelne seiner Kunstschätze restauriert und instandgesetzt. Mit jeder ausgestellten Maschine kann tatsächlich auch genäht werden.

Kindernähmaschinen - für die junge Generation der letzte Schrei

Die Nähmaschine war im 19. Jahrhundert für Mädchen, was 100 Jahre später die Barbiepuppe werden sollte. Raphael Wilhelm zeigte mit viele wertvolle Einzelstücke aus dieser Zeit.

Alt und neu ganz nah zusammen

Ein kleiner Schwenk des Blickes ist es nur und man befindet sich in der computergestützen, Microchip-bestückten Nähmaschinen-Gegenwart. Hier stehen modernste Präzisionsgeräte für den professionellen Einsatz genau so wie die hochmoderne Nähmaschine für die Hausfrau im Jahr 2009.

Feinste Stickereinen nach digitalisierten Vorlagen

Was moderne Näh- und Stickmaschinen leisten, zeigt mir Raphael Wilhelm an einigen Beispielen. Bei diesen Stickereien muss man schon sehr genau hinschauen, um die vielen tausend Stiche zu erkennen, die zusammen eine beachtliche Stickerei ergeben.

Der "Schlingenzieher" ist geblieben

Ein Bauteil jedoch hat auch in der modernsten Maschine der Neuzeit noch immer Bestand: Der wichtigste Bauteil der Nähmaschine ist - abgesehen von der Nähnadel- der "Schlingenzieher". Diese Mechanik in der Nähmaschine legt den Faden in einem komplizierten Vorgang zur Schlinge, damit eine Naht entstehen kann.

Viel gesehen, viel gelernt

Mit vielen, begeisternden Eindrücken verabschiede ich mich. Als sich die Landentür hinter mir schließt und ich die verkehrsreiche Straße betrete, habe ich das Gefühl, eine wunderbare Zeitreise hinter mir zu haben.

Weitere Informationen
Raphael Wilhelm im Internet

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

Franz Scherer auf Facebook
Franz Scherer auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

68 folgen diesem Profil

17 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.