Weinanbaugebiete im Saale-Unstruttal !
Die
“Toskana des Nordens”
wird liebevoll das über 1000 Jahre alte Weinbaugebiet um Saale und Unstrut genannt.
Die Region zählt zu den regenärmsten östlich des Harzes. Dafür gibt es reichlich Sonnenschein, der die Muschelkalkhänge erwärmt, ein ideales Klima für den Weinbau.
Auf den mehr als 600 Hektar Anbaufläche wird vorwiegend trockener Wein ausgebaut. Zu den häufigsten Rebsorten zählen Müller-Thurgau, Silvaner und Weißburgunder.
Weinbauverband > 20 Jahre Weinbauverband !
Vor 20 Jahren wurde in Freyburg der Weinbauverband Saale-Unstrut gegründet. Parallel dazu wurde diese Region als Qualitätsanbaugebiet in die Reihen der nun gesamtdeutschen Winzerschaft aufgenommen. Zu DDR-Zeiten gab es gerade einmal zwei Weinbaubetriebe, die Winzergenossenschaft Freyburg und das Volkseigene Weingut Bad Kösen. Und eine im Kulturbund organisierte Schar von Rebfreunden, die die Tradition der Naumburger Weinbaugesellschaft weiterleben ließen. Das Anbaugebiet war mit 320 Hektar verschwindend klein.
1990 begann sich das Bild zu wandeln. Die großen Traubenproduzenten – die einstigen LPGen – haben sich gerade als Agrargenossenschaften neu aufgestellt. Mit Klaus Remo Deckert in Freyburg und Günter Born in Höhnstedt kam es zu den ersten privaten Gutsgründungen. Den Schritt, künftig im Weinbau eine berufliche Existenz zu suchen, haben seitdem viele gewagt und selten gereut. 30 Weingüter im Haupterwerb und 40 im Nebenerwerb weist die gegenwärtige Statistik aus. Flankiert werden sie von den beiden Großen im Anbaugebiet, der Winzervereinigung Freyburg und dem Landesweingut Kloster Pforta in Bad Kösen. Aber schon zur Gründungsversammlung des Verbandes saßen immerhin über 100 zumeist Freizeitwinzer im Speisesaal der Winzervereinigung. Zum ersten Präsidenten wurde der Weinbau-Spezialist Stephan Seeliger gewählt, sein Stellvertreter wurde Udo Lützkendorf. „War es damals noch ein eher schüchterner Versuch, sich neue, für den Osten ungewohnte Strukturen der Selbstbestimmung aufzubauen, kann man zwei Jahrzehnte später aber eine gute Ernte einfahren“, beschreibt der aktuelle Präsident Siegfried Boy die rasante Entwicklung des Verbandes.
Heute gehören ihm 260 Mitglieder an, die über 90 Prozent der Rebfläche des Anbaugebiets repräsentieren. Dazu gehören neben gut 50 Weingütern auch fünf Agrargenossenschaften. 705 Hektar sind bestockt, 60 Hektar warten noch darauf. Damit weist das Anbaugebiet nicht einmal ein Prozent der bundesdeutschen Gesamtfläche (100.000 ha) aus.
So konnte auch die Landschaft wieder ihr unverwechselbares Gesicht erhalten. Historische Terrassenanlagen mit aufwändigen Trockenmauern wurden ebenso unterstützt, wie notwendige Investitionen in die Kellerausrüstung.
Auch wenn die 20 Jahre des Weinbauverbandes verglichen mit der über 1000-jährigen Weinbautradition der Region nur als ein kurzer Atemzug erscheinen, haben es die zwei Jahrzehnte aber in sich. Boy verwies u. a. auf die gemeinsamen Jungweinproben mit den sächsischen Winzern, auf die Einrichtung der Weinstraßen an Saale-Unstrut und später auch an den Mansfelder Seen, an die Übernahme des Freyburger Winzerfestes als Veranstalter, an die Erfolge bei bundesweiten Wettbewerben, an die eigenen Landesweinprämierungen, die seit 1995 Medaillen vergeben, und auf die Etablierung der Gebietsweinwerbung, die seit 1996 professionell für eine bessere, bundesweite Wahrnehmung des kleinen Anbaugebietes eintritt.
Bei Interesse bitte hier unten anklicken,Danke :
Bürgerreporter:in:Manfred W. aus Nebra (Unstrut) |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.