13. April 2014 in Buchenwald

Aufruf zum 69. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald | Foto: Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis e.V.
  • Aufruf zum 69. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald
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69. Jahrestag der Selbstbefreiung

Aufruf der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis e.V.

In Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand der Buchenwalder Häftlinge Emil Carlebach und Kurt Goldstein demonstrieren wir am 13. April 2014

* gegen Rassismus, Fremdenhass und faschistische Aufmärsche!
* für Solidarität mit den Flüchtlingen und eine freie Zuwanderung nach Deutschland!

Das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos hat die Befreiungsfeier in diesem Jahr unter das Motto „Antifaschistischer Widerstand im Lager“ gestellt. Zwei Zeugen dieses Widerstandes waren Emil Carlebach (1914-2001) und Kurt Julius Goldstein (1914-2007), die als Antifaschisten bis ins hohe Alter in antifaschistischen Bewegungen, als Zeitzeugen und Mahner gegen das Vergessen engagiert waren. Wir erinnern an sie anlässlich ihres 100. Geburtstages.

Beide repräsentieren nicht nur eine Generation von Antifaschisten, die sich bereits in frühester Jugend für politische Veränderungen in Deutschland und gegen das Erstarken der Nazis zu Beginn der 1930er Jahre einsetzten. Sie setzten ihren Kampf in der Illegalität und selbst in der Haft fort. Als Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald –Emil Carlebach hier seit 1937 festgehalten, Kurt Goldstein auf dem Todesmarsch von Auschwitz 1945 dort angekommen – wirkten sie ihr Leben lang für ein breites Bündnis gegen (neue) faschistische Zusammenrottungen, rechte Gewalt sowie antisemitische und rassistische Propaganda.

Nach der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald durch die politischen Häftlinge leisteten beide am 19. April 1945 den Schwur: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Hierzu fühlten sie sich nicht nur gegenüber ihren „gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen“ verpflichtet, sondern ebenso den damals zahlreichen Jugendlichen, die den Fängen der Nazis nicht entwischt oder ihnen aus Naivität und Unkenntnis gefolgt waren.

Diese Selbstverpflichtung der damaligen politischen Häftlinge ist für Antifaschistischen und Antifaschisten bis heute aktuell geblieben. Die Formen faschistischer Umtriebe und das öffentliche Erscheinungsbild der Nazis mögen sich verändert haben, ihre menschenverachtenden Ziele blieben die gleichen. Gestern setzten ihre braunen Kolonnen die Synagogen in Brand und verschleppten politisch Andersdenkende in Zuchthäuser und Konzentrationslager. Heute greifen sie Heime von Flüchtlingen an und wollen eine freie Zuwanderung nach Deutschland verhindern. Längst gilt es nicht mehr nur, den Anfängen zu wehren. Antifaschistische Solidarität und Widerstand sind notwendiger denn je.

Nähere Infos unter:
Internet: http://www.kz-buchenwald.de bzw. lag-buch@muenster.org

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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