On Radtour: Rhein von Rotterdam bis Speyer...

Kinderdijk
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...geplant war allerdings das Ziel Karlsruhe (als Verbindung zum Beitrag des Rhein-Radweges Bodensee-Karlsruhe)
hier zum Beitrag

1. Tag – Burgdorf – Rotterdam/ Dordrecht 62 km

Mit dem Zug nach Rotterdam. Umsteigen in Hannover und Amersfort. Wie flexibel Eisenbahner sein können, erlebten wir in Amersfort. Dort wurde der Zug für uns Radler auf einen anderen Bahnsteig umgeleitet, so dass wir aussteigen konnten. Unser Anschlusszug kam ein paar Minuten später auf dem gleichen Gleis. Allerdings war er dermaßen voll, dass wir alle Probleme hatten, einen Platz zu finden.
In Rotterdam sind wir dann vom Bahnhof durch die Innenstadt geradelt.
Schnell erreichten wir dann die „Neue Maas“ . Am Radweg in Richtung Dordrecht lagen einige interessante Gebäude. Eine Fähre brachte uns über den Lek in Richtung Alblasserdam (Oude Maas)
Wir erreichten Kinderdijk das Weltkulturerbe der 19 Windmühlen.
Das Polderland liegt einige Meter unter dem Meeresspiegel. Seit Mitte des 18. Jahrhundert „mahlten“ diese Mühlen das überschüssige Wasser auf einen Sammelkanal hinauf. Die Mühlen werden bewohnt und sind auch noch in Betrieb. Mehr dazu unter http://www.kinderdijk.de/
Nach Ankunft in der Jugendherberge Biesbosch und Abgabe unseres Gepäcks radelten wir noch in die Innenstadt.

2. Tag – Dordrecht – Geldermalsen 86 km

Auch heute wieder standen einige Fähren an. Die Radwege in den Niederlanden sind top.
Die Strecke führte durch den Nationalpark Biesbosch, welches ein einzigartiges Süßwasserdelta ist.
(http://www.holland.com/de/tourist/artikel/national...)
Weiter radelte die Gruppe über Gorinchem (Fähre) nach Geldermalsen.

3. Tag – Geldermalsen - Arnhem 72 km

Durch landschaftliche schöne Gebiete war das heutige Ziel Arnhem. Hier hatten wir ein Problem mit dem gebuchten Hotel. Der Einlass war nur mit Code möglich. Und diesen Code bekamen wir in der Innenstadt. Da das externe Hotel an einer Ausfallstraße uns nicht so vertrauenserweckend bezüglich Sauberkeit und Frühstück aussah, buchten wir in der Innenstadt um und waren deshalb ganz zentral in der Nähe des Bahnhofes untergebracht.
Ein abendlicher Ausflug führte uns an den Platz der berühmten Brücke von Arnheim. Leider sieht man dort nichts, es führt eine neue, vielbefahrene Brück über den Niederrhein.

4. Tag – Arnhem – Rheinberg/Eversael 106 km

Der Tag beginnt mit Regen und deshalb gleich mit Regenzeug. Heute wird die Grenze nach Deutschland überquert. Wir sind gespannt, wie sich das auf die Radewegequalität auswirkt. Wieder stehen einige Fähren an. Diese Etappe führt uns über die Bislicher Insel an Xanten vorbei jetzt immer am Rhein entlang. Die verschiedenen Namen des Rheindeltas sind jetzt Vergangenheit. Mittags wird das Wetter besser.

5. Tag – Rheinberg/Eversael – Holthausen/Himmelgeist 69 km

Die Etappe geht heute an Duisburg vorbei. Durch einen schlecht ausgeschilderten Umweg verzetteln wir uns an zwei Stellen, bevor wir dann wieder den Rhein-Radweg erreichen. Der Radweg führt in Düsseldorf immer direkt am Wasser entlang und bietet tolle Aussichten.

6. Tag – Holthausen/Himmelgeist – Bad Honnef 96 km
Leverkusen – da radeln wir vorbei. Der Tag beginnt mit Sonne. In Köln am Dom rasten wir und schauen uns das Treiben dort an. Weiter geht es dann über Bonn (Königswinter und das Siebengebirge liegen auf der anderen Seite des Rhein und wir haben schöne Blicke Richtung Drachenfelsbahn und der Drachenburg) zur Übernachtung. Sonnenbrand!

7. Tag – Bad Honnef – St. Goar Bacharach 110 km

Heute radeln wir an der Brücke von Remagen vorbei und kommen jetzt in die Wein- und Schlössergebiete. In Koblenz Pause am Deutschen Eck. Gegenüber die Ehrenbreitstein. Eine als Jugendherberge genutzte Burg. Eine Seilbahn führt von Koblenz über den Rhein dorthin. An der Lorelei vorbei und der Burg Pfalzgrafenstedt bei Kaub sind es dann ein paar Kilometer mehr, da Bacharach leider doch etwas weiter von St. Goar weg lag. Abends gab es Wein. 

8. Tag – St. Goar Bacharach – Nierstein 77 km

Auch die Etappe ist geprägt von Weinbergen, Burgen und vielen anderen Sehenswürdigkeiten z.B. Binger Loch und Mäuseturm, Rüdesheim und Mainz. In Nierstein sind wir bei einem Weinbauern untergebracht und nutzen das entsprechend.

9. Tag – Nierstein – Speyer 108 km

Heute werden wir Worms besuchen. In Ludwigshafen werden wir uns mit einer Freundin treffen, die die Gelegenheit wahrnimmt, mit uns ein wenig in Richtung Speyer zu radeln.
Durch den Bahnstreik müssen wir leider die restliche Etappe ändern. Wir wollten bis Karlsruhe radeln und dort mittags in den Zug einsteigen, der uns ohne Umsteigen nach Hannover gebracht hätte. Das ist leider nicht möglich, wir können nur versuchen mit verschiedenen Regionalzügen und vielen Umstiegen nach Hause zu kommen. Deshalb werden wir die Radtour nur bis Speyer radeln, da wir sonst vom Zeitlauf Probleme bekommen würden.

10. Tag – Speyer – Rückfahrt Burgdorf 16 km

Gleich morgens nach dem Frühstück brechen wir auf um gegen 9 Uhr in den ersten Regionalzug zu steigen. Bis gegen 13 Uhr sind die Züge noch ohne Probleme mit den Fahrrädern zu nutzen. Danach wird es richtig eng. Alle haben anscheinend ihre Ausflüge neu organisiert und so werden die RE- Züge immer voller. In den Fahrradabteilen gibt es keine Stellplätze sondern Vorwürfe, dass man mit dem Rad dort einsteigt. Beim Umsteigen wird von einigen Leuten gedrängelt und geschnauzt. Trotzdem ist die Stimmung von den anderen Mitfahrern überwiegend positiv. Die ist auch so eine Art Abenteuerfahrt. Am schlimmsten ist eine ältere Frau, die mit Hund und zwei Gepäckstücken meint, sich Vorteile dadurch verschaffen zu können, dass sie beim Umsteigen die anderen bedrängt und meint, sie müsste unbedingt ihren Zug erreichen, der gleich abfährt. Am Gleis der nächsten Zugabfahrt sehen wir sie wieder!
Nach über 10 Stunden sind wir dann in Burgdorf.

Fazit: Niederlande: Wunderbar zu radeln, Strecken mit Top-Wegen, interessante Querungen der verschiedenen Deltaflüssen des Rhein mit Fähren oder über Brücken. Und eine außergewöhnliche Dienstleistung der Bahn extra für uns: Der Zug wird auf ein anderes Gleis umgeleitet damit wir zum Umsteigen auf das richtige Gleis der Abfahrt ankommen!!!

Deutschland: Die Radwege sind i.d. Regel gut, manchmal auch alt und holprig. Streik der Bahn und unsere Rückreise dauert statt 10 Stunden (statt 5).

Literatur: Bikeline, Rhein-Radweg Teil 2 und 3 (auch für die Übernachtungen gute Planungsgrundlage)

Außerdem: Internet zur Buchung der Jugendherbergen usw.

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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