Kommentar zur Landrats-Stichwahl im Saalekreis aus touristischer Sicht

Kurz vor der Stichwahl zum Landrat des Saalekreises häufen sich die Ungereimtheiten beim Geiseltal-Tourismus – hat der Landkreis hier Defizite, wirken sich diese noch auf die Landratsstichwahl am 15. Juni 2014 aus?

Als Defizite stehen die Doppelförderung zur Findung einer (Dach)Marke für das Geiseltal, bzw. den Geiseltalsee, denn so richtig weiß der Landkreis scheinbar gar nicht, was er nun wirklich will, ein Unikum! Dann die nicht existente, aber groß in Pressemitteilungen gepriesene Ausgabe von Angelberechtigungskarten für den Geiseltalsee seit 02. Juni 2014. . Der berechtigte Offene Brief des scheidenden Gemeinderatsvorsitzenden Wilfried Eckl zum Streit am Raßnitzer See.

Die Gründung einer Bürgerinitiative gegen die Jetskis auf dem Runstedter See, ebenso die angedrohte Ankündigung einer Bürgerinitiative in Bezug auf den Badestrand Frankleben Ost. Was bei beiden eindeutig auf die vollkommen fehlende Mitnahme der Bevölkerung in die Umsetzung der Region zu einer Tourismusregion verweist. Pressefotos vom Landrat ersetzen leider keine umfassende Informationspolitik und die fehlt!

So bekommt man oft das Gefühl, dass unser noch amtierender und vielleicht auch weiterer Landrat bei Tourismusprojekten erst dann aktiv wird, wenn es zum Fototermin geht. Man spürt einfach zu wenig die Antriebskraft für und in touristische Projekte, die seine Stellung als Landrat zulässt und man von ihm eigentlich erwarten dürfte. Irgendwie kommt auch dass Gefühl auf, dass einfach zu wenig touristisches Fachverständnis vorhanden ist um auch zu erkennen, dass eine effektive und beschleunigte touristische Umsetzung, der Schlüssel zu einer wirtschaftlichen Belebung und langfristigen Festigung darstellt.

Nur der Ausbau des Tourismus im gesamten Saalekreis kann zu größerer Beschäftigung führen. Wir stehen vor einer enormen altersbedingten Umwälzung und müssen den jungen Leuten endlich die Arbeitsplätze bieten, auf die sie warten. Diese Arbeitsplätze werden nur über den Tourismus machbar sein und auch tatsächlich Realität werden können. Das zusätzliche Plus touristischer Arbeitsplätze liegt zudem darin, dass sie direkt vor der Haustüre liegen.

Für eine effektive und erfolgreiche Umsetzung des Tourismus ist ein touristischer Gesamtmasterplan unabdinglich, der die einzelnen Masterpläne der Tourismusregionen des Saalekreises zusammen fast. Das Negative dabei ist, dass noch nicht einmal für diese Tourismusregionen Masterpläne bestehen! Als eigentlich untragbarer Zustand zeigt sich dies im Geiseltaler Seengebiet, für das es 11 Jahre nach Start der Flutung, immer noch keinen Masterplan gibt. Hier hat der Landkreis in seiner Steuerungs- und Unterstützungspflicht vollkommen versagt! Die Vergabe von Teilkonzepten kurz vor der Kommunalwahl, dazu noch an Firmen aus Berlin und Dresden, berücksichtigt nicht die Interessen der Region. Diese benötigt ein Fachteam vor Ort, das auch nachher die Umsetzung leiten kann. Da macht es keinen Sinn die Aufträge nach außerhalb zu verlagern, damit auch mögliche Arbeitsplätze, diese werden im Landkreis benötigt!

Da steht beiden Landratskandidaten bei ihrer Wahl wohl ein großes Aufräumen in der Verwaltungsstruktur des Saalekreises und einem Vermitteln von neuen Prioritäten an, um hier wieder das sinkende Boot unter Kontrolle zu bekommen. Obwohl der noch Amtsträger und Landratskanditat der Stichwahl am 15.06.2014, Herr Bannert von der CDU, doch schon 7 Jahre Zeit dazu gehabt hat.

Eins steht fest, egal welcher Kandidat die Wahl gewinnt, es muss sich der Stellenwert des Tourismus in der Amtsführung deutlich nach oben bewegen. Der Landrat der nächsten Amtszeit wird die Unterstützung aller benötigen denen der Tourismus eine Herzensangelegenheit ist. Genauso wird er Leute benötigen die ihm auf die Zehen treten, wenn was in die falsche Richtung driftet. Wir müssen einfach endlich „Alle“ an einem Strang ziehen!

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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