Lesung im Rahmen der 11.Literaturtage in Ahrenshoop
Rainer Stankiewitz , Autor, Verleger und Liebhaber der deutschen Sprache liest aus seinem Werk "Beergast friert".
Ein Buch über die zahlreichen namenlosen Verlierer aus der Wendezeit, denen es erst heute richtig dreckig geht und am Ende einer mehr als 20jährigen erlebten Freiheit, nichts anderes geworden sind, als Gefangene des Systems „Kapitalismus“. Zur mühsam errungenen Freiheit, trägt der „Ossie“ immer noch die Last des verlorenen gegangenen Volkseigentums mit sich rum, das immer noch im Osten gesucht wird und schon lange mit und in unsichtbaren Transfusionsschläuchen gen Westen transferiert wurde und wo es leider in die falschen Körper geflossen ist. Obwohl man ja sagt, dass sich verschiedene Blutgruppen untereinander nicht vertragen, war der sozialistische (Blut)Geldstrom mit dem kapitalistischen Blutstrom kompatibel. Dass bei einer derartigen minderwertigen Blutgruppe Sozialismus ein paar Menschen auf der Strecke bleiben, interessiert im vereinten Deutschland niemanden, wer im Osten geblieben ist, ist selber schuld.
Aus dem Vorwort des Buches
Die Geschichte der Walross Herde.
Hunderte am Strand; zwischen ihnen der Jäger, der eines nach dem anderen mit der Keule erschlug. Zusammen konnten sie ihn leicht erdrücken-aber sie lagen da, sahen ihn kommen, morden und rührten sich nicht; er erschlug ja nur gerade den Nachbarn-einen Nachbarn nach dem anderen. Die Geschichte der europäischen Walrosse. Das Abendrot der Zivilisation, Müde gestaltlose Götterdämmerung. Die leeren Banner der Menschenrechte. Der Ausverkauf eines Kontinents. Anbrandende Sintflut. Krämergeschäftigkeit um die letzten Preise. Der alte Jammertanz auf dem Vulkan. Völker, wieder einmal langsam auf die Schlachtbank getrieben.
Erich Maria Remarque in Arc de Triomhe
Bürgerreporter:in:Norbert Höfs aus Schwerin (MV) |
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