Der „Bördeexpress“ wird zum professionellen Nahverkehr

Der Triebwagen der Rurtalbahn GmbH passiert den erneuerten Bahnübergang bei Vettweiß in Richtung Zülpich (Foto: S. Petermann)
  • Der Triebwagen der Rurtalbahn GmbH passiert den erneuerten Bahnübergang bei Vettweiß in Richtung Zülpich (Foto: S. Petermann)
  • hochgeladen von Sebastian Petermann

Viele Jahre hat die ehrenamtliche Arbeit rund um die Reaktivierung der Schienenstrecke Euskirchen-Düren gedauert. Zum Jahreswechsel 2015/2016 gibt es eine entscheidende und, mit Blick in die Zukunft, sehr erfreuliche Neuerung: aus dem Bördeexpress wird die „Eifel-Bördebahn (Regionalbahn 28)“.

Der „Bördeexpress“ ist vielen in der Region zwischen Euskirchen, Zülpich und Düren als ehrenamtlich organisierter, mit viel Enthusiasmus und Engagement durchgeführter Sonderzugverkehr mit touristischem Schwerpunkt bekannt. Mit wenigen Zugfahrten pro Jahr bereits ab 2006 vermarktet war ein bisheriger Höhepunkt sicherlich die Anbindung der Landesgartenschau 2014 Zülpich mittels eines ausgeweiteten Schienenverkehrs auf dieser fast vergessenen Strecke. Mit herausragendem Erfolg! Zum Fahrplanwechsel 2015/2016 wird sich dieser Verkehr in Bezeichnung und Vermarktung ändern.

Umstellung der Finanzierung

Die neue „Eifel-Bördebahn“ ist Zukünftig die Regionalbahnlinie 28 und wird durch die Verkehrsverbünde gezielter beworben. Eine viel wichtige Änderung steckt jedoch im Detail: Wie der Homepage des langjährig hochengagierten Vereins „Bürgerbahn Düren-Zülpich-Euskirchen e.V.“ zu entnehmen ist, findet eine Umstellung des Finanzierungsmodells statt. Bisher sind die Fahrten durch den Bürgerbahnverein bestellt und nach dem Bürgerbusgesetz finanziert worden. Künftig werden die Fahrten durch den Nahverkehr Rheinland (NVR), der sich aus AVV und VRS zusammensetzt, bestellt. Der Fahrgast merkt dies in erster Linie durch den Wegfall des Haustarifs. Weiterhin können jedoch Verbundfahrkarten im Zug erworben werden. Dies ist in der Folge in zweierlei Hinsicht sehr interessant. Mit den Änderungen bekennt sich der Nahverkehr Rheinland zur Strecke und nimmt erste wirkliche Schritte zur endgültigen Reaktivierung auf. Andererseits ist die Unterstützung und Beharrlichkeit der Kreise Düren und Euskirchen in der Reaktivierungsfrage mit einem ersten Zwischenerfolg belohnt worden.

Technische Verbesserungen der Strecke werden bereits vorgenommen.

Technisch arbeitet die Rurtalbahn GmbH aus Düren mit viel Engagement an Verbesserungen an der Strecke. Bereits im Herbst 2015 konnten Bahnübergangsanlagen bei Vettweiß instandgesetzt werden und mit kleinsten Mitteln wie z.B. neuer Beleuchtung wurden die kleinen Haltepunkte Vettweiß, Jakobwüllesheim sowie Bubenheim „fit für die dunkele Jahreszeit“ gemacht. Für das kommende Jahr 2016 werden mit Spannung die technischen Neuerungen im Zuge des Baus der Umgehungsstraße B56, der u. A. neue technische Sicherungen für vier Bahnübergänge der Bördebahn vorsieht, erwartet.
Der Fahrplan ist in Art und Umfang zunächst noch gleich wie im Jahr 2015. Ein Blick auf die Zeitachse soll jedoch möglicherweise in zwei Jahren Verbesserungen wie zum Beispiel Verkehr an Wochentagen bringen.

Sicherlich gibt es im Eifel-Dieselnetz genug Probleme rund um Euskirchen, die es auch zu lösen gilt. Aber diese unscheinbare Strecke könnte sich in wenigen Jahren zum echten Geheimtipp für Pendler in Richtung Düren und Aachen entwickeln, und das unabhängig vom Eifel-Dieselnetz. Die Reaktivierung dieser Stecke ist eine wichtige Strukturentscheidung für die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region.

Bürgerreporter:in:

Sebastian Petermann aus Euskirchen

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