Zurückgetretener Tröglitzer Ortsbürgermeister erhielt Morddrohungen. Interessant wäre es zu erfahren, warum er nach seinem Rücktritt bedroht wird?

"Wieder Aufmarsch von Rechtsextremen", lautet die Überschrift des Artikels, der heute des Radiosenders MDR Sachsen-Anhalt zu lesen ist. Von besonderem Interesse ist für mich dieser Hinweis: "Am Rande des Gebets wurde bekannt, dass es Morddrohungen gegen Nierth gibt. Das Landeskriminalamt wurde eingeschaltet, um die Täter zu finden." Ja, da fragt man sich schon, warum ausgerechnet der zurückgetretene Ortsbürgermeister bedroht wird? Derjenige, der weder für die politischen Entscheidungen der Bundesregierung noch des Burgenlandkreises verantwortlich ist.

Nicht zu entnehmen ist dem Artikel, ob bereits konkrete Hinweise auf den Verfasser der Morddrohungen vorliegen. Aber es scheint bereits bekannt zu sein, dass es sich um mehr als einen Täter handelt. Daran zu erkennen, dass das Landeskriminalamt nach den Tätern sucht.

Dem Artikel ist ferner zu entnehmen, ich zitiere: "Auf der Kundgebung am Sonntag verlas ein anderer Rechtsextremer eine Rede von Püschel, der frühere Bürgermeister von Krauschwitz stand schweigend daneben. Die Polizei unterbrach die Rede mehrfach wegen ausländerfeindlicher Hetze."

Was mich nun doch interessieren würde ist, ob gegen den Redner ausländerfeindlicher Hetze ein Verfahren eingeleitet wird. Oder wurde er nur unterbrochen um anschließend seine Rede bis zur nächsten verfassungsfeindlichen Äußerung fortzusetzen?

Im obigen Artikel wurde unter der Zwischenüberschrift "Friedensgebet in der Kirche" ein Videobeitrag eingearbeitet.

Und hier lohnt es sich aus meiner Sicht, dem Nachrichtensprecher ab "00.16/15" genau hinzuhören: "Aber etwas war anders heute. Heute gab es ein Friedensgebet im Ort, zu dem rund 200 Menschen kamen."

Dieser Bericht entspricht nicht den Tatsachen. Gestern war nichts anders. Denn das erste Friedensgebet fand bereits am 18. Januar 2015 statt.
Landrat Götz Ulrich (CDU) nahm an diesem ersten Friedensgebet auch schon teil.

Das Engagement Ulrichs zu diesem Thema zeichnet sich aber nicht nur allein durch Friedensgebete aus. Zwischenzeitlich war der Mitteldeutschen Zeitung(MZ) vom 26. Januar 2015 zu entnehmen, dass er die Menschen sogar zu persönlichen Gesprächen einlud. Ich zitiere aus dem Bericht: "Dabei wurden 25 persönliche Einladungen des Landrates für ein Gespräch in dieser Woche, um offene Fragen zu klären, verteilt."

Siehe dazu meinen Beitrag unter: http://www.myheimat.de/zeitz/politik/gleichbehandl...

Also ich würde einmal behaupten: "Auf den ersten Blick war nichts anders". Der Landrat besuchte bereits mehrfach das Tröglitzer Friedensgebet. Ja, er war sogar so engagiert, dass er 25 Einladungen verteilte, die das persönliche Gespräch mit ihm ermöglichen sollten.

Auf den zweiten Blick war aber doch etwas anders als noch im Januar. Gestern, so ist zu erfahren, dass 180 Personen der NPD-Veranstaltung folgten. Im Januar waren es 130 Personen, die an dem Sonntagsabend-Laternen-Umzug teilnahmen.

Hier hätte man beim Fernsehbericht durchaus sagen können: Heute folgten bereits 180 Demonstranten dem Aufruf der NPD. Im Januar waren es noch 130 Personen, die gegen die Aufnahme von Asylbewerbern demonstrierten.

Was mich an diesen Aufmärschen aber besonders fasziniert ist, dass minderjährige Kinder daran teilnehmen. Junge Menschenkinder, die weder das Wahlrecht besitzen noch strafmündig sind. Sie nehmen an einer Veranstaltung teil ohne sich der Tragweite ihres Handelns bewusst zu sein. Und wenn diese Kinder verfassungsfeindliche Parolen rufen, können sie strafrechtlich nicht einmal belangt werden.

Abschließend hätte ich eine Idee für kommende Kundgebungen der NPD. Man könnte doch die Auflage erteilen, eine Sammelstelle für geschäftsunfähige und noch nicht strafmündige Kinder einzurichten. Dort könnten dann all jene Kinder abgegeben werden, die weder an Jugendweihe, Konfirmation oder Firmung teilnahmen.

Hier geht es zum gesamten MDR-Beitrag: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle/troeglitz-a... zu lesen ist.

Bürgerreporter:in:

Kornelia Lück aus Zeitz

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