Das Tote Moor!

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Vor einigen Tagen bin ich mal wieder in die Botanik gegangen, ich wollte mir mal wieder das Tote Moor ansehen. Das Tote Moor liegt westlich der Stadt Neustadt a. Rbge und reicht bis an das Steinhuder Meer. Im Süden wird es vom Militärflugplatz Wunstorf begrenzt und reicht im Norden an die Bundesstraße 6, die nach Bremen führt. Als jugendlicher habe ich in einem Torf verarbeitenden Betrieb in dieser Region meine Ausbildung gemacht, auch war mein Tätigkeitsumfeld gelegentlich das Moor, mit den darin betriebenen Maschinen.

Gestartet bin ich in Wunstorf, über Großenheidorn fuhr ich mit dem Rad den Knüppeldamm nach Mardorf entlang. Irgendwo zwischendurch leuchtete eine helle Wasserfläche durch das Gebüsch, diese zog mich förmlich an. Schon nach wenigen Metern war an Fahren nicht mehr zu denken. Ich stellte das Rad an eine Birke und begann mir die Vegetation anzusehen. Die Wasserfläche glänze in der umgebenen dunkelbraunen Torffläche. Erst vor kurzem wurde hier das Moor mit einer Raupe platt geschoben, ich kann die Spuren noch erkennen. Ein weißer Fleck fällt mir besonders auf, es ist eine Ansammlung von Wollgras. Einige Möwen sitzen auf den aus dem Wasser ragenden Holzresten und machen einen fürchterlichen Lärm, so als wollten sie mich verjagen. Vorsichtig traue ich mich auf die nasse Torffläche, immer bereit zu reagieren, sollte ich mal etwas tiefer einsinken. Vereinzelte Grasbüschel nutze ich bewusst aus um einen sicheren Tritt zu haben. So erreiche ich den Übergang Moor zum Wasser. Sehr auffällig sind die abgestorbenen Wurzeln der Büsche/Bäume im Wasser. Sie bilden eine interessante Spiegelung der Gegenstände im Wasser. Libellen jagen sich über der Wasserfläche, vereinzelt sieht man die Libellen in typischer Partnerhaltung ihre Eier ablegen. Hier könnte ich den ganzen Tag ausharren.

Ich hole mein Rad und mache mich wieder auf den Weg. Ich folge den alten Feldbahngleisen und erreiche die Moorstraße zwischen Mardorf und Neustadt a. Rbge. Mein nächstes Ziel ist der alte Bannsee. Die Einheimischen werden diesen Moorsee noch gut kennen, auch befindet sich noch ein gleichnamiger Campingplatz dort. Etwa 1970 haben wir noch in diesem Moorwasser gebadet, ein Nachteil hatte dieser See allerdings - man kam schmutziger aus dem Wasser heraus als man hineinging. Wir hatten seinerzeit allerdings viel Spaß dort. Auch heute noch gibt es Spaß dort, wenn auch auf eine andere Art. Der Weg durch den Wald von Mardorf kommend, führte mich südlich an den Bannsee. Ein Auto mit einer offenen hinteren Tür machte mich aufmerksam. Erkennen konnte ich erst im Augenblick der Vorbeifahrt was dort geschah. Ein Pärchen war so in sich versunken, sie bemerkten nicht einmal das ich vorbei fuhr, nur das behaarte Hinterteil des Mannes verriet mir was dort geschah.

Enttäuscht vom fast zugewachsenen Bannsee nahm ich nun die nördliche Seite des Moores in Augenschein. Zwischen Wiesen - Wald und Moor bin ich nun am Waldrand entlang gefahren. Auf einer riesigen Moorfläche hatte man hier bereits den Torf für das ganze Jahr gestochen und zum trocknen Aufgestapelt. Das ergibt sicherlich unzählige Lastwagen voll mit Gartentorf. Auch hier bin ich auf die Torfbahngleise gestoßen die zum Transport der trockenen Torfe in das Torfwerk nötig sind. An einer Weiche derselben, hatte man die Fahrtrichtung mit einem Holzstück zusätzlich gesichert. Nun erreichte ich den Schießstand in Schneeren und die neue Trasse der Bundesstraße 6. Da die Verkehrsführung an diesem Tag noch nicht über die neue Trasse geleitet wurde, nahm ich spontan die neue Fahrbahn zur Weiterfahrt nach Neustadt. Nach etwa 50 km durch Feld - Wald - Wiesen und Moor bin ich wieder gut zu Hause gelandet.

Es war ein schöner Nachmittag!

Bürgerreporter:in:

Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge

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