Wunstorfer erleben tollen Landeswettkampf in Otterndorf

Viel Spaß hatte die C-Mannschaft!
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Gratulation an die Sieger aus Edewecht, Hannover und Osnabrück

Regen und peitschender Wind konnten den rund 1200 Johannitern und ihren Gästen nichts anhaben. Bester Laune und motiviert traten die Helfer der Hilfsorganisation in rund 60 Mannschaften aus ganz Niedersachsen und Bremen gegeneinander zum Kräftemessen in Erster Hilfe an. Wind und Wetter verlangten sowohl haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften, Kindern und Jugendlichen, Mitgliedern der Rettungshundestaffeln sowie pädagogischen Fachkräften aus Johanniter-Kindertagesstätten und Ganztagsschulen sowie den zahlreichen Opferdarstellern beim Landeswettkampf der Johanniter in Otterndorf einiges ab.

Die ersten drei Plätze in der Kategorie A (Sanitäts- und Rettungshelfer ab 16 Jahre) konnten drei Mannschaften des Ortsverbandes (OV) Hannover-Wasserturm belegen. In der Kategorie B (Jugendliche 12 bis 18 Jahre) siegte der OV Edewecht, gefolgt vom OV Deister und OV Hannover-Wasserturm. Edewecht war ebenfalls in der Kategorie C (Kinder und Jugendliche 6 bis 11 Jahre) erfolgreich und errang den ersten Platz. Platz zwei belegte eine Mannschaft des OV Landesbergen, Platz drei beanspruchte der OV Jeverland für sich. Die Erzieher des OV Osnabrück gewannen in der Kategorie E (Erzieher), knapp gefolgt vom OV Hannover-Wasserturm und dem OV Holzminden. Bei den Rettungshunden siegte die Mannschaft des OV Hannover-Wasserturm. Auf Platz zwei landete der OV Holzminden, den dritten Platz errangen die Hundeteams des OV Oldenburg. Unter den Rettungskräften in der Kategorie S erklommen die Einsatzkräfte des OV Hannover-Wasserturm die beiden oberen Treppchen, die Mannschaft des OV Stedingen belegte den dritten Platz. Außer Konkurrenz starteten Rettungskräfte aus Griechenland sowie ein Team der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen aus Hannover und aus dem Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost. Besonders freuten sich die Johanniter über einen Sieg: das 2:1 für Deutschlands Fußballnationalmannschaft. Während der Siegerehrung der Retter hatten einige Helfer stets den Spielstand auf einem separaten Fernseher im Blick. Dementsprechend laut war der Jubel.

Die neu formierten Wunstorfer Mannschaften belegten gute Plätze von Rang fünf bis ins Mittelfeld. „Wir sind sehr zufrieden mit den Leistungen unser jungen und frischformierten Mannschaften“, sagt Dienststellenleiter Bernd Stühmann nach dem Wettkampf. „Die Mannschaften haben viel in der Vorbereitung gelernt und am Ende zählt nicht immer nur der Sieg in einem Wettbewerb. Die Teams haben gemeinsam geübt , gelernt und trainiert und beim Wettkampf das Beste gegeben. Wir sind begeistert mit welchem Engagement die Kinder und Jugendlichen und Helfer an die Aufgaben herangegangen sind. Bei dem Nachwuchs muss uns nicht bange sein“, fügt Timo Brüning der Leiter des Wunstorfer Ehrenamtes hinzu.
Aus dem Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer waren eine Mannschaft in der Kategorie C (Kinder und Jugendliche 6 bis 11 Jahre), vier Mannschaften in der Kategorie B (Jugendliche 12 bis 18 Jahre), drei Mannschaften in der Kategorie A (Sanitäts- und Rettungshelfer ab 16 Jahre) sowie eine Mannschaft in der Kategorie S (Rettungskräfte ab 18 Jahren) gestartet. Ebenso unterstützen die Wunstorfer beim Aufbau der Veranstaltung und mit zwei Schminkerinnen bei der realistischen Unfalldarstellung und sechs Schiedsrichtern während des Wettkampfes. Insgesamt waren mit Schlachten-bummlern und Mannschaften 114 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wunstorf an die Nordsee angereist. Einen besonderen Augenblick gab es dann beim Frühstück am Sonntag für Lena-Mary Walter. Ein Ständchen aller Wunstorfer und ein Geburtstagskuchen zum 15. Geburtstag im großen Festzelt. Aber auch im Heimatstandort waren die Wunstorfer aktiv und sicherten an den drei Wettkampftagen insgesamt acht verschiedene Veranstaltungen mit ihrem Sanitätsdiensten ab.

An neun Orten auf dem Gelände des Sommercamps in Otterndorf passierten 16 Unfälle und medizinische Notfälle unterschiedlicher Schweregrade zeitgleich – möglichst realistisch umgesetzt von einem 85-köpfigen Team der Realistischen Unfalldarstellung (RUD). Vom Zuckerschock über stark blutende Wunden bis hin zur Wiederbelebung bekamen die Wettkampfteilnehmer einiges zu sehen und zu versorgen. Die Einsatzkräfte traten in unterschiedlichen Alters- und Qualifikationsstufen an.

Sie sind in verschiedenen Bereichen im Einsatz – im Bevölkerungsschutz, bei Sanitätsdiensten oder im Rettungsdienst. Doch auch die Kleinsten zeigten beim Landeswettkampf, dass Erste Hilfe nicht nur etwas für Erwachsene ist. 23 Teams der Johanniter-Jugend leisteten die ersten Maßnahmen, trösteten und versorgten kleinere Wunden. Geschicklichkeit und Kreativität zeigten sie beim Trageparcours, den alle Teilnehmer mit einem „Patienten“ auf einer Trage bewältigen müssen, sowie beim Kreativtest. Die kleine Natalie feierte während dieser „Olympiade des Rettens“ ihren achten Geburtstag mit ihren Freunden aus der Johanniter-Jugend.

Einige Helfer tauschten die neonrote Einsatzjacke der Johanniter gegen Festgarderobe. Henrike Knipping vom Ortsverband Landesbergen schlüpfte abends in ihr Abi-Ballkleid. „Abiball ist nur einmal im Leben“, sagte die 18-Jährige. Aber: „Landeswettkampf ist zwar alle zwei Jahre, aber der Termin ist gesetzt.“ Da wird dann eben sprichwörtlich auf zwei Hochzeiten getanzt. „Die Stimmung hier ist wirklich gut. Wir haben viel trainiert und gut im Team zusammengearbeitet, das ist toll“, findet die frisch gebackene Abiturientin.

Diese Einstellung ist exemplarisch für die vielen Einsatzkräfte aus Haupt- und Ehrenamt. Zwar geht es beim Landeswettkampf um die fachliche Herausforderung und den Sieg, aber „bei der Olympiade der Retter gibt es nur Gewinner“, sagt Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen. „Die Teilnehmer lernen für ihren nächsten Einsatz, auch wenn Fehler passieren. Daher ist das hier eine wertvolle Vorbereitung.“

Schirmherr der Veranstaltung ist Ministerpräsident Stephan Weil, der in seinem Grußwort an die Johanniter betont, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement insbesondere für den Bevölkerungsschutz sei: "Die Retter stecken viele Stunden ihrer Freizeit in ihre professionelle Ausbildung, um bei Einsätzen topfit zu sein."

Beim Landeswettkampf waren ebenso internationale Gäste dabei: neben der Mannschaft aus Griechenland sowie zwei Schiedsrichter aus Großbritannien und Russland. Für musikalische Akzente sorgen der Musikzug des Ortsverbands Stadland und Fanfarenzug des Ortsverbands Hannover-Wasserturm.

Die Sieger der verschiedenen Wettbewerbsklassen qualifizierten sich für den bundesweiten Wettkampf der Retter, den sogenannten „Tag der Johanniter“ 2019 in Berlin.

Bürgerreporter:in:

Timo Brüning aus Wunstorf

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