Der 1. Mai - und der Tag danach

Der Tag der Arbeit

Das großartige Getöse der Neuzeitgewerkschaftsfunktionäre in unserem Lande, mit Blickrichtung auf den 1. Mai als gesetzlichem Feiertag, als „Tag der Arbeit“, hat mich bewogen einen Auszug aus einer früheren [ noch unveröffentlichten ] Arbeit hervor zu holen, und ein wenig darin zu blättern. Dabei ist mir wieder bewusst geworden, dass der Hauptteil der Verantwortung dafür, dass in unserem Lande seit Beginn der Schröderschen Regierungszeit die Masse der lohnabhängig arbeitenden Bevölkerung auf den Weg in die Verarmung geschickt wurde, unzweifelhaft bei den führenden Funktionären der deutschen Gewerkschaftsverbünde liegt – von denen schon kein Beobachter mehr sagen kann, ob sie nun Fisch oder Fleisch sind.

Für einen solchen Spagat, wie ihn die bundesdeutschen Gewerkschaftsführer seit nach 1945 – und verstärkt seit Einführung der Betriebsverfassungsgesetze bzw der betrieblichen Mitbestimmung – in der Arbeitswelt vollführen, würde ein Turner bei Wettkämpfen Goldmedaillen ohne Ende einheimsen.

Ich hege allen Zweifel, ob sich seit dem Wiedererstehen des DGB nach dem Ende des 1000 jährigen Reiches schon einmal jemand Gedanken über die Unmoral der doppelten Blutsauge der [ meisten ] Gewerkschaftsfunktionäre hierzulande gemacht hat.

Das die [ noch ] nach Millionen zählenden und zahlenden Mitglieder der „Arbeitnehmerorganisationen“ es noch immer widerspruchslos hinnehmen, dass die von Ihnen – aus ihrer Mitte heraus – gewählten, und aus den Beitragskassen der Verbände sehr gut entlohnten Organisationsangehörigen, als Vertreter ihrer berechtigten Interessen gegenüber den Kapitaleignern der Unternehmerseite, als Spitzenfunktionäre gleichzeitig von der Gegenseite – die es ja im Grunde im Zaum zu halten gilt – reichlich versorgt und fürstlich alimentiert werden – DAS verstehe ich nur unter dem Aspekt der Hammelherde, in der alle Blöker bedingungs- und gedankenlos dem Vorblöker, dem Leithammel folgen.

Gott segne und erhalte den deutschen Funktionären an der Spitze aller Organisationen den Herdentrieb der tumben Massen. Und was nun den 1. Mai als „Tag der Arbeit“ – vom braunauischen GröFaZ kurz nach seiner Machtübernahme eingeführt und als gesetzlicher Arbeitsruhetag für alle Zeiten festgelegt [ dass es dann am Ende nur 12 statt der vorausgesagten 1000 Jahre wurden, das war vielleicht auch eines gütigen Schicksals Fügung ] – betrifft. Am Tage der Einführung und des erstmaligen Begehens wurde es von den führenden Gewerkschaftsfunktionären in allen Großdeutschen Gauen noch als eine Verwirklichung jahrzehntelanger Gewerkschaftsbemühungen gefeiert, bis, ja bis sie allesamt am Tage danach nichts mehr zu feiern hatten – weil es nämlich „ihre“ Gewerkschaften von jetzt auf gleich nicht mehr gab. Vom gleichen Strategen aufgelöst und verboten bzw. in der „Arbeitsfront“ gleichgeschaltet, der ihnen tags zuvor das [ im Nachhinein ] ziemlich zweifelhafte Geschenk des Tages der Arbeit gemacht hatte. Mit der Beibehaltung des 1. Mai als den „Tag der Arbeit“ nach dem Ende des 2. Weltkrieges, und der Wiedergeburt des DGB und seiner Einzelgewerkschaften haben die Spitzenfunktionäre der Arbeiterbewegung allesamt ihre Unschuld verloren. Daran hat sich in der Folge und bis auf den heutigen Tag nichts geändert, denn die „Unschuld“ die kann nur einmal verloren gehen.

Seitdem umarmt das breite Heer der Führungsspitzen der Gewerkschaftsverbände die Welt eben nach dem von alt her geläufigen Motto:
„Und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt’ s sich völlig ungeniert“.

ewaldeden©2013-05-01

Der Tag danach ...

Der 1. Mai …

er ist vorbei,

der Arbeit Alltag hat uns wieder -

verklungen sind die Fensterreden,

verweht des Lügensagens Rauch

von diesem und auch manchem Jeden

wie quälend Furz aus drückend’ Bauch.

Die roten Fahnen eingezogen -

eingemott’t fürs nächste Jahr,

wenn dann erneut ein Jahr verflogen,

in dem betrog’n wurd’ bis aufs Haar.

In dem Welt wieder Märchen streute,

von Kriegsgefahr und Wohlstand sichern,

und in dem der Treiber Meute

in Geldes Türmen saß zu kichern.

In drei mal hundert und noch vierundsechzig Tagen

setzt wieder ein das Wehgeschrei -

man wird’s für Stunden wieder wagen

zu fordern, dass man endlich frei.

Und wieder sind’s die gleichen Heuchler,

die, die’s von allen Seiten nehmen -

in Wahrheit sind’s der Freiheit Meuchler -

sie tun es, ohne sich zu schämen.

ewaldeden©2013-05-02

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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