Kirchens Geburtstag


Statt eines befürchteteten Endes kam immerwährend’ Ewigsein ... sieben Wochen nach dem ersten Osterfest der Christenheit

zum -vielten male jährte sich an Pfingsten die Geburt der christlichen Urkirche mit ihren vielfältig gearteten und geratenen Kindern. Der gemeinsame Gottesdienst zweier Mitglieder dieser christlichen Familie am Pfingstsonntag 2014 im Garten von St. Jakobi zu Neuende - den Lutheranern dieses Ortes und den Altkatholen der Jadestadt und des Umlandes - war eine wahre Freude für die Sinne - auch die eines unbeteilgten Beobachters.
Das lichte Rund unter den mächtigen Schattenspendern des Gemeindegartens lebte förmlich vor Leben.
Gleich das erste „Fühlen“ in die Szenerie hinein bewog mich zu bleiben, obwohl mein Sinnen und Trachten auf dem Wege dorthin schon auf den nächsten Termin gerichtet war. Mein Bauch und mein Kopf, meine Seele und mein Geist hatten in seltener Einträchtigkeit entschieden, dass ich zu bleiben hätte. Ich blieb. Und ich bereute nicht einen Atemzug lang dort geblieben zu sein.
Die Pastorin von St. Jakobi schickte die Geburtstagsfeier des mittlerweile vielerorts ein wenig in die Jahre gekommenen und ebenso vielerorts auch in Verruf geratenen Kindes Kirche mit unbeschwerter Hand und unbelasteter Begeisterung auf den Weg - man konnte die Freude durch das Blätterdach der Baumkronen rieseln sehen - sie bedeckte das ganze Rund und ließ alle Gesichter golden erscheinen. Die Freude fand endlich ihren Ausdruck im gemeinsamen tanzen aller inmitten des freilüftigen Kirchenrunds. Der langjährige Leiter des Marine-Musik-Korps Nordsee hatte auf erfrischende Weise den Text eines alten Kirchenliedes mit Walzerklängen unterlegt. Das großartige Zusammenwirken (und zusammen tanzen) des katholischen Priesters und der evangelischen Pastorin während des gesamten Gottesdienstes war für mich ein Musterbeispiel von gelebtem Miteinander unter einem gemeinsamen Kirchendach.
Dieses Wirken, dieser Geist wird mit Sicherheit auch das junge Menschenkind, das während dieses Gottesdienstes durch die Taufe in die Gemeinschaft der Christenheit aufgenommen wurde, auf seinem Lebensweg begleiten. Ich denke, die liebenden Eltern und die fürsorglichen Paten sind die Gewähr dafür.
Es hat mich nicht gereut, geblieben zu sein.

ewaldeden2014-06-09

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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