Hessentag 2012: Sinnesparcours "Gewaltfrei Leben" in der Kestnerschule

Sinnesparcours "Gewaltfrei Leben" an der Kestnerschule in Wetzlar
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  • Sinnesparcours "Gewaltfrei Leben" an der Kestnerschule in Wetzlar
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Am 1. Juni 2012 wurde um 13 Uhr der Sinnesparcours des Vereins Verein Gewaltfrei Leben e.V. aus Stadtallendorf in der Kestnerschule eröffnet.

Die Auftaktveranstaltung wurde mit einem musikalischen Beitrag des Gospelchors "Young Voices" der Kestnerschule begonnen. Bürgermeister Manfred Wagner, Staatsminister Jörg-Uwe Hahn und Pfarrer Thomas Peters begrüßten die Gäste mit ihren Reden, bei denen sie allen Unterstützern dankten und auf den Nutzen des Sinnesparcours hinwiesen.

Für die Besucher wurden Führungen von Pfarrer Thomas Peters und Polizeihauptkommissar Frank Ihle angeboten. Danach gab es eine ausführlichere Führung von Hans-Helmut Hofmann vom Jugendbildungswerk der Stadt Wetzlar für eine Schülergruppe. Bei dieser Führung hatten die Schüler Gelegenheit, die eigenen Erfahrungen zu dem Thema einzubringen.

Es folgen einige Auszüge aus den Eröffnungsreden.

Bürgermeister Manfred Wagner
Wir befinden uns zwar ein wenig abseits der Hessentagsmeile, doch ist die Schule gut durch die Altstadt zu erreichen, und auf dem Weg liegt das eine oder andere lohnende Hessentagsangebot. Ich denke, es sind insgesamt auch kurze Wege, die den Hessentag in Wetzlar auszeichnen, und so auch den Weg hier zur Kestnerschule. Der Weg lohnt sich auf jeden Fall, die Kestnerschule und der Sinnesparcours sind ein lohnenswertes Ziel.
...
Mit unseren fünf Sinnen Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen erfassen wir die Welt um uns herum. Wir nehmen Eindrücke war, die als Nervensignal an unser Gehirn weitergeleitet werden. Ein Ziel des Sinnesparcours ist es, für die Wahrnehmung von Aggression und Gewalt, seelischer und körperlicher Art, in unserer Umgebung zu sensibilisieren, Zivilcourage zu stärken, aber konkrete und praktische Lösungsmöglichkeiten anzuregen und aufzuzeigen.

Staatsminister Jörg-Uwe Hahn
Vorbeugen ist besser als heilen. Straftaten verhindern ist besser, als nachher Straftaten abzuurteilen. Das sind Binsenweisheiten. Aber Binsenweisheiten müssen umgesetzt werden, und man muss versuchen gerade im Bereich der Gewaltprävention, Wege zu finden, wie man diejenigen, die vielleicht mit Gewalt konfrontiert werden, die vielleicht Gewalt ausüben mögen, so sensibilisieren kann, dass sie das Gefühl bekommen, dass das entweder gar nicht nötig ist, dass man Konflikte sicherlich auch ganz anders lösen kann als durch Gewalt, und dass sie auch Handwerkszeugs dafür bekommen, wenn Gewalt vorhanden ist, wie gehe ich denn damit um. Und das ist das Besondere an dieser Veranstaltung...

Das ist zum Einen, alle sensibel dafür zu machen, dass Gewalt nicht immer etwas mit Böswilligkeit des Täters zu tun hat. Das ist das Sensibelmachen zum Beispiel in einem Verein, dass man aufeinander schaut. Das ist das Sensibelmachen in einem Verein, und man merkt, da benimmt sich einer, sei es nun bei der Feuerwehr ein Ausbilder oder beim Fußballverein ein Trainer ... irgendwie anders. Aber das geht auch so weit, dass wir uns eingestehen müssen, dass wir große Verantwortung zum Beispiel in Vereinen oder auch anderen, die mit Jugendlichen zu tun haben, übergeben.

Pfarrer Thomas Peters
Wir saßen zusammen, so circa anderthalb Jahre vor dem Hessentag 2010 und haben uns überlegt: Wie können wir auf dem Hessentag als Polizei, Stadtjugendpflege, Kirche, Jugendberatungsstellen etwas präsentieren, was in das Konzept vom Hessentag passt, aber gleichzeitig präventiv arbeitet und vielleicht auch darüber hinaus Langzeitwirkung ergibt. Das Ergebnis sehen Sie hier, und ich sag's Ihnen ehrlich: Vier Wochen vor dem Hessentag 2010 wussten wir noch nicht, ob das Ding je gebaut wird, ob wir das hinbekommen, und auf einmal hatten wir das Geld, und auf einmal hatten wir die richtige Messegesellschaft, die uns geholfen hat, und auf einmal waren es dann vier Wochen intensiver Arbeit, um dieses Projekt umzusetzen. Wir haben es noch einmal ein klein wenig verfeinert, aber es ist quasi so, wie wir es entwickelt haben, und ich freue mich, dass das gelungen ist, und dies auch mit Unterstützung vom Land Hessen, von der Stadt Stadtallendorf und vielen anderen - Sie sehen es hier auf der Sponsorenliste...

Es waren ein Projekt, wo wir gesagt haben, wir möchten jungen Menschen über ihr Erleben eine Hilfestellung geben, dass sie dann vielleicht - wir hoffen jedoch nicht, dass diese Situation je eintritt - richtig reagieren. Und das ist das Wichtigste, dass wenn man mit einer Situation des Konfliktes zusammenstößt, sie erfährt, dass man dann richtig reagiert. Und das finde ich einen ganz wichtigen Aspekt: Wir versuchen, erste kleine Schritte aufzuzeigen, die man sich hoffentlich dann auch merkt, und die so drin sind, dass sie danach dann auch als Reaktion folgen, wenn so was vielleicht persönlich erlebt wird in irgendeiner Situation. Die großen Themen: häusliche Gewalt, öffentliche Gewalt, Mobbing (ist für die Schüler immer ein ganz spannendes Thema), sexuelle Gewalt (leider auch immer wier präsent), und das Thema Alkoholprävention. Dies übers Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken und Riechen. Das versuchen wir, an diesen fünf Stationen zu transportieren, und letztendlich lebt es dann von den Ehrenamtlichen, die mitmachen. Wir haben ungefähr 20 Lotsen, die im Vorfeld eine Schulung miterlebt haben.

Links
Sinnesparcours in der EKS in Oberursel (2013)
Sinnesparcours in der Kestner-Schule in Wetzlar beim Hessentag 2012 (weitere Informationen)
Sinnesparcours in der Erich-Kästner-Schule in Oberursel beim Hessentag 2011
Eröffnung am 12. Juni in der Erich-Kästner-Schule in Oberursel beim Hessentag 2011
Sinnesparcours in der Georg-Büchner-Schule in Stadtallendorf beim Hessentag 2010

Bilder von Leif-Erik Zaschke und Sören-Helge Zaschke

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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