Es war einmal- als in Wetzlar die Buderustürme fielen

Foto: uwe jakob
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Die Hochöfen der Buderus-Sophienhütte und das Zementwerk sind seit Sonntag 28.02.2016 kurz nach 5 Uhr morgens Geschichte. Jeder, der noch Fotos hat, sollte sie gut aufheben. Großanlagen von Buderus konzentrierten sich auf das Gebiet jenseits des Bahnhofs im damals ärmlichen Ortsteil Niedergirmes, in dem später auch viele ‚Gastarbeiter‘ -Familien Wohnung fanden. Die Eisenbahnlinie brachte Wohlstand, denn Buderus beschäftigte viele. Güterzüge schafften Kohle oder Koks aus dem Ruhrgebiet heran und nahmen Erz dorthin mit zurück. Das Eisenerz, das auch Buderus in seinen Hochöfen verarbeitete, lag praktisch vor dem Werkstor. Auch aus der Region wurde Erz nach Wetzlar geschaft.Das geschah durch Ochsenfuhrwerke und später auch durch Seilbahnen. Die Gase der Hochöfen wurden damals schon zum Heizen genutzt, während die Schlacke im Zement landete. Ein fortschrittliches Wirtschaften, alles wird verwendet. Das Zementwerk übernahm im Jahr 2002 die Firma HeidelbergZement, die es 2010 stilllegte. Die Hochöfen der Buderus-Sophienhütte gibt es schon lange nicht mehr.
Die Überreste des Zementwerkes sollten nun dem Bau eines neuen Möbelmarktes weichen. Das Industriegebäude weigerte sich zu fallen. Eine erste Sprengung ging schief. Bagger mussten den Ersten Turm umschupsen. Jetzt am Sonntag 28.02.2016 ging man auf Nummer sicher. Sprengmeister Eduard Reisch , Krater Edi sollte die letzten Türme zu Fall bringen. Die drei 77 Meter hohen Silos und ein 65 Meter hoher Wärmetauscher wurden durch 250 Kilogramm Sprengstoff und 1.500 Bohrlöcher sauber umgelegt. Obwohl die Sprengung um 5 Uhr stattfand, kamen rund 2.000 Schaulustige, darunter auch Uwe Jakob, der mir die Bilder zur Verfügung stellte. Dafür schon mal ein Danke.
Jetzt werden die Reste der Wetzlarer Schwerindustrie, der Vergangenheit werggeräumt und das neue Möbelhaus gebaut werden.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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