57.Friedenswallfahrt in Gottmannshofen

Ein langer Kirchenzug
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Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Gottmannshofen war zum 57. Mal Ziel von ehemaligen Soldaten und Reservisten, die wie jedes Jahr im September nach Gottmannshofen kamen und an der großen Friedenswallfahrt teilnahmen.
Von der Reatshofer Marienkapelle aus zogen 32 Vereine mit ihren Fahnen, dem Altardienst und den Ehrengästen hinauf zur Muttergottes-Kirche und erbaten den weiteren Frieden. Seit 65 Jahren ist Frieden in Europa, und dies soll auch weiterhin so bleiben, so die einhellige Meinung aller Wallfahrtsteilnehmer.
Stadtkapelle Wertingen führt den Zug an
In einem langen Kirchenzug - angeführt von der Wertinger Stadtkapelle unter Dirigent Tobias Schmid - zogen der Altardienst, die Kreisstandarten aus Augsburg und Dillingen, die Reservisten, Soldaten und ehemaligen Kriegsteilnehmer unter Glockengeläut in die Gottmannshofer Kirche ein.
Der Vorsitzende des Kameraden- und Soldatenvereins Gottmannshofen, Walter Deisenhofer, begrüßte unter anderem Landrat Leo Schrell, Vizelandrat Alfred Schneid, Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier, 2. Bürgermeister Johann Bröll sowie die beiden BKV-Kreisvorsitzenden aus Augsburg (Peter Geiger) und Dillingen (Anton Schön) und zahlreiche Gläubige aus der Region.
und einen Hundertjährigen als ältester Kriegsteilnehmer.
Weitgehend gelichtet haben sich bei dieser Wallfahrt die Reihen der ehemaligen Kriegsteilnehmer, dafür sind verstärkt Reservisten zu den Vereinen gestoßen. Der älteste Kriegsteilnehmer war der 100-jährige Ulrich Binswanger aus Prettelshofen. Zugenommen hat auch die Wallfahrtsbeteiligung. Waren es in den 50er-Jahren noch 20 Vereine, so wurden gestern über 30 Vereine gezählt. Heute beteiligen sich auch Vereine aus dem Lechtal, dem Laugnatal und aus dem Raum nördlich der Donau an dieser Wallfahrt. Nicht mehr Kriegerwallfahrten, sondern als Friedenswallfahrten werden sie betitelt, und es besteht durchaus Hoffnung, dass diese Wallfahrten, darunter auch die Friedenswallfahrt in Gottmannshofen, weiter bestehen werden, auch wenn es einmal keine ehemaligen Kriegsteilnehmer mehr gibt.
Totenehrung am Kriegergrab
Im Mittelpunkt der 57. Soldaten-und Friedenswallfahrt stand die Totenehrung am Kriegergrab, welche die Bläserharmonie Wertingen musikalisch, wie auch schon den Gottesdienst, ausgestaltete. Kaplan Christoph Wasserrab, der seine erste Friedenswallfahrt als Wertinger Geistlicher hielt, stellte in seiner Predigt Gott vor, „der uns wachrütteln will für den Frieden, damit das Herz frei ist, dann gibt es auch eine soziale Gerechtigkeit“.
Landrat Leo Schrell stellte in seiner Rede vor dem Kriegergrab die Frage, ob man angesichts der Tatsache, dass vor 20 Jahren der Eiserne Vorhang und die Stacheldrähte fielen, noch Soldaten bräuchte. Und er fragte auch: „Brauchen wir noch Friedenswallfahrten?“ Er gab die Antwort: „Ja, wir brauchen weiter Vereine, die an die Schrecken der Kriege erinnern. Wir brauchen die Vereine, weil dann der Frieden sicher wird, weil 60 Millionen gestorben sind und zwölf Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Nicht nur der Staat ist für den Frieden verantwortlich, sondern auch wir stehen in der Verpflichtung für den Frieden, deshalb sind die Veteranenvereine nicht entbehrlich und sie bleiben weiter notwendig als Mahner für den Frieden“, so Landrat Leo Schrell.
Während die Wertinger Bläserharmonie das Kameradenlied intonierte, schoss Kanonier Peter de Liefde drei Böllerschüsse in den weißblauen Himmel.

Bürgerreporter:in:

Konrad Friedrich aus Wertingen

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