Musik verbindet und sichert Kulturerlebnisse für Senioren

Den musikalischen Auftakt zum Benefizkonzert für das Seniorenheim Wemding machten die Bläserklassen der Mittel- und Realschule.
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Musik verbindet – die Stadthalle in der Wallfahrtsstadt bot die Plattform zu einem Gemeinschaftserlebnis, welches noch dazu die Finanzierung eines kulturellen Jahresprogramms für die Bewohner des Seniorenheimes sicherstellt. Den Anforderungen für ein besonderes Blasmusikkonzert gerecht zu werden war nicht ganz einfach, meinte Kulturreferent Josef Barta. Durch zuverlässiges Zusammenwirken sei es gelungen, für das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen, die Bläserklassen von Mittel- und Realschule und die außergewöhnlich zahlreich erschienenen Musikliebhaber den passenden Rahmen zu schaffen.
Mit Begeisterung und großer Konzentriertheit gestalteten die Schulorchester das „Warm-up“ zu einem Konzerterlebnis besonderer Art. Im Wechselspiel zwischen den Bläserklassen der Leonhard-Fuchs-Mittelschule unter Leitung von Kerstin Huber und der aus der Anton-Jaumann-Realschule, geleitet von Sabine Gehring, boten die Schülerinnen und Schüler moderne Arrangements, traditionelle Polka und orchestrale Welterfolge. Bürgermeister Dr. Martin Drexler zollte den Nachwuchsmusikern zu Recht hohe Anerkennung.
Dem Stadtoberhaupt oblag es auch, im Grußwort die eigentlichen Protagonisten des Abends unter Leitung von Oberstleutnant Karl Kriner willkommen zu heißen. Für gewöhnlich spielt das Soldatenkorps nur zu dienstlichen Anlässen und ansonsten nur zu wohltätigen Zwecken. So können die Eintrittsgelder der Kulturarbeit im Donau-Ries Seniorenheim zufließen. Ein Ergebnis, welches Stellvertretenden Landrat Hermann Rupprecht und Josef Reichensberger als Verwaltungsrat der gKU-Trägerschaft, sowie Sozialreferentin Heidi Vogel zusammen mit Pflegedienstleiterin Melanie Schenk und Heimbewohnern als Konzertgäste besonders freuen dürfte.
„Die ganze Welt ist hier“ empfand Bürgermeister Dr. Drexler und die 41 Musikerinnen und Musiker in Uniform vermittelten diesen Eindruck, gestaltete sich doch der Konzertablauf als weltweites Festival. Obligatorisch mit einem grandiosen Marsch (Gigantic von Julis Fucik) begrüßte das Orchester die Besucher. Die Auffassung, nun ein reines Militärkonzert geboten zu bekommen, widerlegte eine facettenreiche Programmfolge. Oberstleutnant Karl Kriner, seit vier Jahren Leiter des Musikkorps, moderierte in sympathischer Art, gab interessante Informationen zu den Werken und präsentierte sich in keiner Weise militärisch, sondern eher kameradschaftlich als Orchesterleiter.
Nach Amerika entführte die temperamentvolle Ouvertüre zu „Candide“ aus Leonard Bernstein’s Musical und lies musikalische Funken aus den verschiedenen Registern versprühen. Ganz exklusiv virtuos präsentierte sich Oberfeldwebel Valentin Köblitz an Flügelhorn und Trompete in „Manhatten“, dem Satz von Philip Sparke, wozu auch das Piano den Spaziergang durch den Central Park begleitete. Ein von Karl Kriner zufällig aufgefundener, schwungvoller Marsch von Rudi Schilling führte dann wieder zurück in die „Junge Welt“. Knisternde Spannung baute sich auf, als mit der Filmmusik zu „The Incredibles“ von Michael Giaccino auf Verbrecherjagd gegangen wurde, ehe „Stahlnetz“-Akkorde und ein Saxophonsolo zu leisem Abgang und verfrühtem Applaus führten. Mit dem Lied „The World is Waiting for the Sunrise“ in der Marschversion von Gene Lockhart und Ernest Seitz verband Oberstleutnant Kriner Werbung für den Dienst bei der Militärmusik und lies dies vom tiefen Blech mit Tenorhornsolos musikalisch unterstreichen.
Nicht als Ableger der „Garmischer Zimmermänner“, sondern mit eigenständigem Sound präsentierte sich das Musikkorps auch nach der Pause und beim „Melody-Shop“ von Karl King konnte erneut das Tenorhornregister glänzen. Den Traum vom Fliegen verkörperte „Aerodynamics“ von David R. Gillingham und brachte selbst den Dirigenten zum Schwitzen. Traumhaft dann die beiden Solisten Hauptfeldwebel Benjamin Stanger am Vibraphon und Leonhard Breith, der seiner Klarinette höchste Töne entlockte, Zwischenapplaus vom Publikum erhielt und so auch Schlagzeuger Stabsfeldwebel Alexander Schöffel zu Höchstleistung animierte. „Swing Memories“ nach Benny Goodmann und Lionel Hampton wurde zu einem Highlight im klassischen Big Band Sound des Blasorchesters.
„Zigeunerkinder“, die weniger bekannte Marschkomposition von Hermann Ludwig Blankenburg bildete als Kontrast ein Zwischenspiel, ehe die Musiker wieder in den unverwechselbaren Big Band Sound zurückkehrten und Erinnerungen an Roger Cicero weckten. Dabei bekam der „Stargast“ seinen Auftritt! Der Münchner Profisänger Gabriel Florea verkörperte im Medley „In diesem Moment“ Cicero’s Stimme einzigartig und sang sich stilvoll und charmant in die Herzen der Besucher. Nach seiner Zugabe „Les Champs-Élysées“ wollte der Beifall nicht mehr enden.

Das einmalige Konzerterlebnis war jedoch erst mit dem „Laridah-Marsch“ als Zugabe beendet. Zuvor bereiteten die Militärmusiker ihren Tubisten beim Marsch „Die tapferen Bayern“ von Georg Fürst einen glanzvollen Abgang, um sich dann mit den beiden Schulorchestern zu verbinden. „Smoke on the water“ von Deep Purple war das Gemeinschaftswerk, bei dem die beiden Musiklehrerinnen die Leitung des Gesamtorchesters übernehmen durften. Musik verbindet eben doch!

Bürgerreporter:in:

Walter Ernst aus Tapfheim

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