Naturparadiese in Niedersachsen
Schaurig schön - unterwegs auf dem Moor-Erlebnispfad Resse

Blutrote Heidelibelle (Sympretum sanguineum), männlich, auf dem Moor-Erlebnispfad Resse (Foto: Katja Woidtke)
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  • Blutrote Heidelibelle (Sympretum sanguineum), männlich, auf dem Moor-Erlebnispfad Resse (Foto: Katja Woidtke)
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Moore waren über Jahrhunderte für die Menschen ein schauriger Ort, in dem in ihren Augen Geister lebten und der Tod lauerte. Unheimliche Geschichten wie die des "Schlosses im Moor" wurden von Generation zu Generation weiter gegeben. An Herbsttagen, wenn Nebel zwischen den Bäumen wabert, verbreitet sich mit ein wenig Phantasie auch heute noch etwas von dieser schaurig schönen Stimmung. 


An Sommertagen zeigt sich der Lebensraum Moor von einer seiner schönsten Seiten. Der Übergang zwischen Wasser und Land hat Nischen für seltene Pflanzen und Tiere geschaffen. Und die lassen sich im Sommer besonders gut beobachten. Wir waren auf dem Moor-Erlebnispfad in der Wedemark unterwegs, um diese Schönheiten aus Flora und Fauna anzuschauen. Im Frühjahr 2019 wurde der Erlebnispfad mit neun spannenden Stationen im Otternhagener Moor bei Resse offiziell eröffnet. Auf rund einem Kilometer Länge führt der kleine Rundweg von der Matschkuhle über einen Knüppeldamm und anderen Erlebnisstationen zu Landschaftsliegen, auf denen sich wunderbar in dieser einzigartigen Umgebung träumen lässt.

Vereinzelt sind noch die weißen Fruchtstände des Wollgrases zu entdecken. Wie weiße Püschel wiegen sie sich sanft im lauen Wind. Libellen schwirren durch die Luft. Auf dem Geländer des Holzsteges entdecken wir Spinnen, Käfer und Wanzen. Hier sind neben den Insekten aber auch kleine Schilder zu im Moor wachsenden Pflanzen zu finden. Tafeln mit interessanten Informationen rund um das Moor machen den Pfad, der auf dem Hauptweg übrigens barrierefrei ist, zu einem spannenden Klassenzimmer mitten in der Natur. Am Schautorfstich könnt ihr sogar über einen QR-Code die Schilderung eines Zeitzeugen abrufen. Hier habt ihr auch die Möglichkeit, zum großen Rundweg und zum Libellengewässer abzubiegen. Entlang einer einst geplanten, aber nie gebauten Autobahntrasse geht es durch den Wald.

Am Gewässer entdecken wir Große Pechlibellen, Blutrote Heidelibellen und eine Blaugrüne Mosaikjungfer. Im moorigen Wasser sitzen Frösche - auf der Aussichtsplattform sitzen wir und verhalten uns mucksmäuschenstill. Nur ab und zu klickt der Auslöser des Fotoapparates. Schnell setzt das Zwitschern von Vögeln ein und Rotkehlchen, Meisen und Hausrotschwanz flattern auf der anderen Seite des Ufers zwischen den Rohrkolben herum. Wir sind so gefangen von der Ruhe und der Idylle hier, dass wir fast die Zeit vergessen. Schließlich wählen wir den Weg zurück zum kleinen Rundweg, um auch die restlichen Erlebnisstationen zu erkunden.

Besen- und Glockenheide setzen mit ihren Blüten rund um uns herum bunte Farbtupfer. In der Ferne entdecken wir Kraniche. Doch die sind nicht echt, sondern aus Stahl gefertigt. Über einen QR-Code können wir dem Ruf der scheuen Vögel des Glücks lauschen. Die Hüpfklötze lassen wir bei unserem Besuch dann doch lieber aus, entspannen stattdessen noch ein Weilchen auf den Landschaftsliegen und lassen die zauberhafte Umgebung des Moores auf uns wirken. 

Parkplätze befinden sich am Sportplatz des SV Resse. Von hier sind es nur ein paar Schritte bis zum Moor-Erlebnispfad. 

Tipp:

Wenn ihr die Matschkuhle ausprobieren und selbst einmal Torf treten möchtet, solltet ihr bei eurem Besuch eine bequeme Hose tragen, die ihr nach oben krempeln könnt und ein Handtuch dabei haben.


Buchtipp "Das Schloss im Moor"

Katjas Naturbeobachtungen

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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