Können Fische dem Angler in die Augen sehen?

Leiterabbau von den Friesentauchern (Abteilung Tauchen des TSV Friesen Hänigsen). Im Bild: Jürgen.
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  • Leiterabbau von den Friesentauchern (Abteilung Tauchen des TSV Friesen Hänigsen). Im Bild: Jürgen.
  • hochgeladen von Rainer Lingemann

Noch scheint die Oktobersonne zwar angenehm warm, doch schon bald ist mit den ersten Nachtfrösten zu rechnen. Wie jedes Jahr wird es dann für die Friesentaucher Zeit, bei einem Unterwassereinsatz die Leitern im Freibad Hänigsen abzubauen. Zwei Taucher der Abteilung haben sich am 1. Oktober den Neoprenanzug angezogen, die nötigen Werkzeuge Rohrzange, Gabel- und Stiftschlüssel unter die Arme geklemmt und sind bei schönstem Sonnenschein in das kühle Freibadnass gesprungen.

Warum die Leitern abgebaut und das Becken winterfest gemacht werden muss, hat der Berichterstatter vor einem Jahr in einem Artikel bei myheimat beschrieben.

Bedauerlicherweise war in diesem Jahr bei der Werkzeugzusammenstellung ein Fehler unterlaufen. Einer der beiden Gabelschlüssel hatte nicht die richtige Weite. So nahm dann bei hervorragenden Sicht- und Lichtverhältnissen der Berichterstatter die Gelegenheit war, die Tätigkeit unter Wasser im Bild festzuhalten. Auch wollte er der Frage mal nachgehen, was ein Fisch außerhalb seines Elements eigentlich so alles sehen kann und fotografierte den 10-Meter Sprungturm aus der Sprunggrube.

Dabei kam heraus: Das Bild, das sich ein Lebewesen unter der Wasseroberfläche von dem Bereich in der Luft machen kann, ist umso verzerrungsfreier, je ebener die Wasseroberfläche ist. Bei einem Kiemenatmer wird die Sicht bei glatter Oberfläche (und natürlich klarem Wasser) so gut, wie der Blick durch eine Glasscheibe. Dem Taucher mit einer Druckluftflasche wird sich bestenfalls ein Bild wie auf den Fotos bieten. Aufsteigende Luftblasen werden immer wieder die Oberfläche in Bewegung setzen.

Auf allen drei Bildern ist im unteren Bereich ein Kreisbogen zu sehen, unter dem die Fläche undurchsichtig ist. Das hängt mit dem Grenzwinkel der Totalreflexion zusammen. Anders herum: Senkrecht nach oben (0°) kann man aus dem Wasser heraus etwas sehen. Wird der Winkel schrittweise vergrößert, kann man ab einem bestimmten Winkel außerhalb des Fensters (Grenzwinkel der Totalreflexion oder auch kritischer Winkel; beträgt bei Wasser/Luft = 49°) nichts mehr sehen. In diesem Bereich spiegelt sich dann der Beckenboden (Grund) wieder. Der Blick aus dem Wasser heraus ist also nur innerhalb eines Kegels mit einem Öffnungswinkel von 98° möglich. In einer Wassertiefe von z. B. 1 Meter hätte das Fenster einen Durchmesser von 2,3 Metern.

Das Ganze gilt aber nur für den Betrachter aus dem Wasser in die Luft. Für die Person, die aus der Luft in´s Wasser schaut, ergibt sich die Einschränkung nicht in dieser Art (siehe Foto: Blick von der Schwimmmeister-Warte).

Bürgerreporter:in:

Rainer Lingemann aus Uetze

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