VS - Villingen Altenheim Lioba Herbstgedanken

Heute möchte ich Sie bitten den Besuch, den Sie schon lange machen wollten egal wo, bald zu verwirklichen. Es war ein Sonntag Ende Oktober 2010 und ich hatte wieder das Gefühl, meine Freunde im Altenheim zu besuchen. Als ich dort ankam hörte ich Musik und sah eine Trachtengruppe aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis welche den Heimbewohnern, Besuchern, Familienangehörigen und dem Pflegepersonal, schöne Volkstänze vorführte. Ein großer Teil der Heimbewohner beobachtete die Gruppe mit viel Aufmerksamkeit. Andere waren einfach nur da, weil der körperliche Zustand nicht zuläßt, Freude zu zeigen. In den Tanzpausen wurden von einem Musiker an der Orgel Gesang geboten, welche einige der Heimbewohner zum Mitsingen veranlaßte. Mit Applaus wurde die Trachtentanzgruppe mit den beiden Musiker und der Sänger am Keyboard verabschiedet. Dann ging alles sehr schnell, fast alle wollen zur gleichen Zeit in die einzelnen Stockwerke um dort auf ihre Zimmer zu kommen. Jetzt war die Zeit gekommen um mit einer 92 Jährigen Frau zu sprechen sie war früher auf dem Gasthaus zur Forelle im Groppertal. In der ersten Reihe saß mein Freund Herbert Schroff mit 86 Jahren, er war früher in VS-Villingen als der Rasende Reporter bekannt. Hatte in ganz Deutschland viele Freunde und Kontakte er kannte fast alle der Deutschen WM Fussball Spieler 1954 von Bern persönlich. Einige folgten seiner Bitte, wenn er für die Prominenten Elf von Saba Radio, Verstärkung brauchte. Herbert Schroff raste die letzten Jahre nicht mehr, er tat sich schwer mit dem Laufen und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Im Altenheim Lioba in Villingen saß er dann im Rollstuhl, wir beide nannten dieses Hilfsmittel sein Cabrio, wenn er dann mit seinem Cabrio von seinem Appartemo, so nannten wir beide sein Zimmer im Lioba Altenheim, zum Großen Tisch unterwegs war, um dort zum Essen oder zur Gruppen Therapie zu erscheinen. Herbert Schroff freute sich über jeden Besuch besonders wenn er die Besucher schon an der Stimme erkannte. Jetzt ist auch die damals 92 Jährige mit 94 Jahren verstorben. Wenn Sie niemanden, in einem Altenheim direkt kennen, gehen Sie einfach bald mal hin, laufen durch die Gänge lesen die Namensschilder, bin fast sicher dass Sie jemanden finden, dem Sie diese Zeit schenken. Ihr Besuch wird sicher zum Erlebniss für Bekannte und andere Heimbewohner.