Unterschleißheim gegen Garching

Gruchmann wirft Nachbarstadt "reinen Populismus" vor

103.02.10|München NordFacebook Münchner Merkur

Garching/Unterschleißheim - Nachbar Unterschleißheim hat eine ablehnende Stellungnahme zum Verfahren der 40. Änderung des Flächennutzungsplanes „Energieerzeugungsanlagen Hochbrück“ in Garching abgegeben.
Die Stadt habe nur unzureichende Informationen erhalten. Die Unterschleißheimer haben einen ganzen Katalog von Kritikpunkten. Sie bemängeln eine fehlende Netzkonzeption, eine nicht erfolgte Diskussion über Alternativstandorte sowie unzureichende Untersuchungen der Auswirkungen auf benachbarte Gebiete. Dabei verweist Unterschleißheim auf das nur 300 Meter nördlich der beiden Kraftwerke angesiedelte Landschaftsschutzgebiet „Mallertshofer Holz mit Heiden“, den westlich der Bundesstraße B13 gelegenen Berglwald sowie das nahe den Kraftwerken angesiedelte Wohngebiet Lohhof-Süd. Die Unterschleißheimer vermissen Gutachten, um das Projekt überhaupt bewerten zu können. „Da oben kommen aus der Anlage Abgase heraus, die wir nicht beurteilen können“, erklärt der Unterschleißheimer Pressesprecher Thomas Stockerl. Zudem vermisse Unterschleißheim, wie auch die andere Nachbargemeinde Eching, ein Verkehrskonzept. „Wir haben dann den Dreck“, sagt Stockerl und verweist darauf, dass die Garchinger keine anderen Standorte überprüft hätten, als diesen im nordwestlichen Stadtgebiet, direkt angrenzend an Unterschleißheim.
Die Unterschleißheimer Sichtweise teilte in der jüngsten Sitzung des Garchinger Bauausschusses Hans-Peter Adolf (Grüne). Auch er bemängelte fehlende Gutachten und sprach sich dagegen aus, das Verfahren voranzutreiben. Dietmar Gruchmann (SPD) verwies darauf, dass die Stadt Mitbetreiber sei und schon deshalb auf die Ordnung der Anlage achten werde. Er wehrte sich gegen „diese Kriminalisierung des Bauherren“ und bemerkte an die Adresse des Nachbarn, „dass die Unterschleißheimer Bemerkungen reiner Populismus sind“. Schließlich wolle die Nachbar-Stadt den Garchingern ja Wärme abnehmen.
Hierzu erklärte Unterschleißheims Pressesprecher Stockerl gestern, dass es „vor langer Zeit einmal lose Gespräche gab. Seither haben wir nichts mehr gehört.“ Für Unterschleißheim war das Thema damit erledigt, zumal die Umsetzbarkeit eines Geothermiehandels mit Garching schwierig geworden wäre. Stockerl betont, dass seine Stadt Interesse an Geothermie zur Verstärkung der Unterschleißheimer Geothermie hatte und nicht an Biomasse-Wärme.

Bürgerreporter:in:

Robert Lutz aus Unterschleißheim

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