Sant‘ Alfio & der Kastanienbaum der hundert Pferde

... vom Castagno dei cento Cavalli
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Sant‘ Alfio ist ein kleines typisch Sizilianisches Städtchen am Osthang des Ätna. Knapp 1700 Einwohner zählt der Ort, der außer dem Castagno dei cento Cavalli auch ein „leckeres“ Highlight hat: die Pasticceria von Vittorio Papotto. Die haben wir nämlich nur zufällig gefunden, weil wir die Castagno gesucht haben. Also hielten wir auf der Piazza Duomo und …

… Ja, und gingen dem Duft nach in die nette Pasticceria. Dort nämlich gibt es Specialità dolci a base di paste di nocciole, di mandorle e pistacchio. Das sind kleine Pasteten, fein gefüllt mit Haselnüssen, Mandeln, Pistazien. Einfach lecker, wie die Bilder zeigen … grins*

Natürlich haben wir die süßen Leckereien gleich auf einer Bank an der Piazza probiert und das im direkten Blick auf die im 17. Jahrhundert erbaute Chiesa Madre. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fassade erneuert und ist nun ganz in Lavastein gehalten.

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So, nun wird es aber Zeit, dass ich etwas über den Castagno dei cento Cavalli erzähle.
Was das ist?
Es ist der Kastanienbaum der hundert Pferde!

Hier in Sant‘ Alfio steht ein jahrtausendealter Kastanienbaum; jedenfalls gibt es Botaniker, die das Lebensalter des Baumes auf 2000 bis 4000 Jahre geschätzt haben. Er wird somit als der älteste Baum Europas angesehen.

Nun ja, ob er tatsächlich so alt ist, sei dahingestellt. Erste gesicherte Erwähnung fand der Baum 1636; man schrieb damals, dass er so groß sei, dass 30 Pferde in seinem Inneren Platz finden würden.
Schon damals hat er viele Reisende angezogen; Maler haben ihn oft gezeichnet.
Der Kastanienbaum gehörte einer adligen Familie aus Sant‘ Alfio, die unter seinem Blätterdach oft ihre Gäste bewirtete.

1923 brannte der Baum; Gerüchte sprechen heute noch von Brandstiftung eines benachbarten Ortes.
1965 wurde der Baum zum Nationalmonument erklärt; heute wird viel für den Schutz und Erhalt der Kastanie getan.
Sogar ins Guinness-Buch hat es die 22 m hohe Kastanie auch geschafft. Oft wird allerdings darüber diskutiert, ob es tatsächlich nur ein Baum ist, denn es gibt drei Teilstämme.

Aber viel wichtiger als die „Stammfrage“ ist sicher für die Leute in Sant‘ Alfio die Legende, die sich um ihren Castagno dei cento Cavalli rankt und dem Baum seinen Namen gab:
Es war einmal eine Königin, die mitsamt hundert Reitern und Pferden während einer Treibjagd von einem Gewitter überrascht wurde und mit ihrem zahlreichen Gefolge unter den Zweigen Schutz suchte. Das Gewitter dauerte bis zum Abend an, und so verbrachte die Königin die Nacht unter den Blättern des Baumes in Gesellschaft von einem oder mehreren ihrer Liebhaber unter den Reitern ihres Gefolges … 

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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