Elsass: Ein Traum in/aus Glas

"Blühende" Glaskugeln oder "gärtnernde" Glasbläser ???
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  • "Blühende" Glaskugeln oder "gärtnernde" Glasbläser ???
  • hochgeladen von Uta Kubik-Ritter

In vielen Dörfern des Elsass und in Lothringen gab es im 18 Jh. bis vor gut 40 Jahren Glashütten. In den Nordvogesen fanden die Leute das entsprechende Material in großen Mengen: Buntsandstein für farbiges Glas. Holz stand auch genügend zur Verfügung und Farne zur Gewinnung von Potasche.

Die industrielle Herstellung von Glasgegenständen machte dann aber die kleinen Glashütten unrentabel. Heute gibt es nur noch sehr wenige, die allerdings kunstvolle Glasobjekte herstellen.

Wir sind in das Elsässer Dorf Meisenthal gefahren und haben uns dort die Glasbläserei angeschaut.

Weiter ging dann unsere Fahrt in das Lothringische Saint Louis lês Bitche. Dort gibt es seit Mai 2007 ein außergewöhnliches Museum, das Museé du Christal. Nicht nur die Objekte sind sehenswert; auch „La Grande Place“ selbst. Das postmoderne Haus wurde über dem historischen Manufakturgebäude erbaut, so dass man weit in die Erde hineinschauen kann.
Es gibt auch keine Treppen in dem mehrgeschossigen Gebäude; die einzelnen Stockwerke erreicht man über schräg gebaute Wege. Genau sehen kann man das auf meinen Bildern.

Bereits Ende des 15. Jh. gab es eine Glashütte an diesem Ort. Nachdem der Betrieb im Dreißigjährigen Krieg eingestellt wurde, begann man 1767 wieder mit der Arbeit in der „Königlichen Glaserei“; der Namenszusatz lautet seitdem „Saint-Louis“. Wenige Jahre später stellten die Glasbläser Bleikristall her. Das, obwohl England seit 1627 das Monopol besaß.

Meine Freude war groß, als ich beim Kauf meiner Eintrittskarte von der freundlichen jungen Dame erfuhr, dass auch Caesar (unser Dackel) mit in das Museum durfte. Schön für meinen Mann, denn nun musste er nicht draußen auf mich warten.
Und noch größer war meine Freude, dass ich fotografieren durfte, nachdem ich danach gefragt habe.

Z.Zt. wird im La Grande Place eine Sonderausstellung von Jörg F. Zimmermann gezeigt. Der 1940 in Deutschland geborene Künstler hat nach seiner Ausbildung in der Glasindustrie gearbeitet und ist seit 1976 Inhaber des Lehrstuhls für Glas und Kristall an der Akademie für Bildende Kunst in Stuttgart.
Zimmermann setzt in seinen Arbeiten mikroskopisch kleine Dinge aus der Natur in seinen Glasobjekten um. Struktur und Schönheit spiegeln sich in seinen Werken wider. 34 seiner Objekte sind in dieser Sonderausstellung zu bewundern.

Das Museum ist täglich (außer Dienstag) von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Auf geht’s nun durch die Kristallwelt der letzten drei Jahrhunderte: Glasobjekte, die jahrzehntelang in alten Speichern versteckt waren.

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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