Ja, im Wald da sind die Räuber ............Heimatbund Uetze erlebte wundervolle Tage im Spessart

Die Reisegruppe des Uetzer Heimatbundes vor dem Wasserschloss Mespelbrunn
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  • Die Reisegruppe des Uetzer Heimatbundes vor dem Wasserschloss Mespelbrunn
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Die diesjährige Viertagestour des Heimatbundes Uetze führte in den Spessart. Das Mittelgebirge im südwestlichen Deutschland liegt in den Bundesländern Hessen und Bayern und wird von den Flüssen Main, Kinzig und Sinn umrahmt. Urwüchsige Wälder wechseln sich mit lieblichen Landschaften ab und urige Dörfer und geschichtsträchtige Städte geben dem „Spechtswald“ ein interessantes Gesicht.
Die Anfahrt führte zunächst nach Frankfurt, wo schon von weitem die gewaltige Skyline der Finanzmetropole die Ausmaße der 680 000 Einwohnerstadt erahnen ließ. Einer Stadtrundfahrt durch die Schluchten der Bankriesen und den angrenzenden Vierteln, wie z.B das Ebbelwoi-Viertel in Alt-Sachsenhausen, Messeviertel oder Bahnhofsviertel folgte dann ein Rundgang in der Altstadt. Anziehungspunkte waren hier natürlich der Römer als Frankfurter Rathaus sowie der Vorplatz mit den herrlich rekonstruierten Häusern, der Kaiserdom St. Bartholomäus und die geschichtsträchtige Paulskirche. Die Weiterfahrt in den Spessart endete am späten Nachmittag in Weibersbrunn, wo im Hotel Jägerhof Quartier bezogen wurde.
Am zweiten Tag war eine Spessartrundfahrt vorgesehen, die mit dem Besuch von Aschaffenburg begann. Wahrzeichen der unterfränkischen Hochschulstadt ist das Renaissanceschloss Johannisburg hoch über dem Main. Das 1614 aus Rotsandstein fertig gestellte Schloss diente bis 1803 als zweite Residenz der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe. Ein Spaziergang durch herrliche Parkanlagen zum Pompejanum, eines durch König Ludwig I. von Bayern veranlasste Rekonstruktion eines römischen Wohnhauses, und ein kleiner Gang in die Altstadt mit dem Besuch der Traditionsbrauereigaststätte „Schlappeseppel“ schlossen den Vormittag ab.
Weiter ging es nach Miltenberg, das unterhalb der Mildenburg eine von alten Fachwerkhäusern geprägte Altstadt aufweist, die den Müßiggänger in das Mittelalter zurückversetzt. Eine Schiffsreise auf dem Main ermöglichte noch einmal einen prächtigen Blick auf die alte Stadt, deren strategische Bedeutung am Mainknie schon die alten Römer kannten. Während der Fahrt flussaufwärts sah man auch immer wieder die vielen Steinbrüche, in denen der schon im Mittelalter begehrte Bundsandstein abgebaut wurde. Am Nachmittag wurde das Schloss Mespelbrunn besucht, das wohl eines der bekanntesten Wasserschlösser Deutschlands sein dürfte. Dank seiner versteckten Lage überstand das im 15. Jh. errichtete Schloss unversehrt alle Kriegswirren und hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten. Schloss Mespelbrunn und Teile der Gemeinde wurden 1957 als Drehort des deutschen Spielfilms „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson bekannt. Das Schloss war auch auf der 70-Pfennig-Marke einer Briefmarken-Dauerserie der Deutschen Bundespost zu sehen. Im Schatten dieser historischen Anlage und dem grandiosen Blick genoss die Heimatbundgruppe die anschließende Kaffeepause besonders intensiv, ehe es dann wieder nach Weibersbrunn zurückging.
Am dritten Tag wurde Würzburg besucht. Der Bischofssitz der Diözese Würzberg ist eine sehr geschichtsträchtige Stadt, die schon Besiedlungen rund 1000 Jahre vor Chr. nachweisen kann. Verschiedene Königsgeschlechter hielten Einzug und Fürsten und Bischöfe bestimmten in früherer Zeit das Geschehen. Im März 1945 wurde die Innenstadt von Würzburg zu 90% zerstört. Vieles wurde wieder naturgetreu aufgebaut und so bietet Würzburg heute einen sehenswerten Stadtkern. Hoch über dem Main thront auf der westlichen Seite die Festung Marienberg. Über die alte Mainbrücke erreicht man die Altstadt. Ein Rundgang führte die Uetzer Gruppe zu den Sehenswürdigkeiten, wie das Alte Rathaus, den Marktplatz mit der Marienkapelle, den Kiliansdom oder die Residenz. Besichtigt wurde auch das Weingut der Stiftung Bürgerspital, das auch als das Geburtshaus des Bocksbeutels gilt.
Auf der Nachhausefahrt nach Weibersbrunn kam es dann zu einem der gefürchteten Überfälle der Spessarträuber. Man drohte einigen Gefangenen mit dem Tode durch Erschießen oder Erhängen und flößte Ihnen zur Wahrheitsfindung „Drogen“ aus Krötenschleim, Spinnengetier und ähnlichen Leckerbissen ein. Auch Uhren und Schmuck wechselten ihre Besitzer und wurden erst nach Zahlung einer Auslösesumme wieder zurückgegeben. Am Ende gab es dann doch eine Verbrüderung bei Räuberschluck und Ebbelwoi und mit gemeinsam gesungenen Räuberliedern ging ein schöner Nachmittag zu Ende. Abends wartete im Hotel noch ein tolles Spessarträuberbuffet und ein Alleinunterhalter bat anschließend zum Tanz.
Am Rückreisetag wurde am späten Vormittag ein Zwischenstopp im schönen Lahntal gemacht. Ziel war die Universitätsstadt Marburg. Das Aussehen Marburgs wird bestimmt durch die Elisabethkirche, die zu Ehren der Heilig gesprochenen Landgräfin Elisabeth von Thüringen errichtet wurde, durch die den Berghang steil empor kletternde Altstadt, sowie das über der Altstadt thronende Marburger Schloss. Die Altstadt mit ihrer einzigartigen Häuserkulisse aus Fachwerkbauten hat sich in den letzten Jahrhunderten in ihren wesentlichen Bestandteilen kaum verändert und gibt der Stadt ihr charakteristisches Aussehen.
Nach einem Mittagessen im nicht weit entfernten Rauschenberg ging es dann endgültig Richtung Heimat und eine abwechselungsreiche Reise ging mit vielen neu gewonnenen Eindrücken zu Ende.

Bürgerreporter:in:

Peter Doms aus Uetze

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