Mit dem Heißluftballon über der Wüste von Dubai

Acht Personen bringen den Ballon in Startposition.
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Die ersten Fahr-Gäste in einem Heißluftballon waren ein Hahn, eine Ente und ein Hammel. In Frankreich erregten diese ungewöhnlichen Passagiere im September 1783 erhebliches Aufsehen. Weil das dann so gut klappte und die Fahrgäste zufrieden schienen, wagten sich im November 1783 die ersten zwei Menschen in die Luft.

Fast 237 Jahre später wollte ich nun wissen, wie es sich anfühlt mit heißer Luft und 20 anderen Menschen bis zu 1.200 Meter in die Luft zu steigen und einige Kilometer in der Waagerechten zurückzulegen.
Im Halbdunkel sind acht Personen mit den Vorbereitungsarbeiten beschäftigt. Ist die Hülle in ganzer Größe ausgebreitet, wird mit einem Gebläse das Volumen zum Teil aufgefüllt. Wenn die Ballonöffnung stabil genug ist, kommt der Heißluftbrenner zum Einsatz. Die auf der Seite liegende Gondel wird aufgerichtet und die Mitfahrer sammeln sich in nächster Nähe zum Fahrkorb. Ist der richtige Moment gekommen, besteigen alle auf Kommando so schnell wie möglich das Fahrgerät und sichern sich mit Gurt und Leine. Es ruckt, der Brenner röhrt, es kippt ein wenig, steht wieder waagrecht, der Brenner rauscht, wir drohen umzukippen, gleiten über den Sand, kommen wieder senkrecht, der Brenner dröhnt – und los geht’s. Endlich!

Wir steigen! Nichts wackelt, nichts ruckelt mehr. Nur der Brenner unterbricht hin und wieder die Stille. Verkauft war uns „Heißluftballon mit Sonnenaufgang“. Tatsächlich erscheint in diesem Moment die Sonne über der Wüste von Dubai. Ein einmaliges Gefühl. Im Morgenland geht die Sonne auf. Es ist phantastisch. Im Weihrauchland zu erleben, wie ein neuer Tag beginnt. Zwischen Himmel und Erde.

Das Land unter uns ist nun deutlich sichtbar. Kleine Sanddünen soweit das Auge reicht. Unser Pilot variiert die Höhe. Kleine landwirtschaftliche Anwesen tauchen ab und zu auf. Später sehen wir noch Oryx-Antilopen.

In unserer Gruppe befinden sich vier weitere Ballons, die schon im Landeanflug sind. Mir fällt ein, was uns bei der Buchung mitgeteilt wurde: „Der Fahrkorb kippt bei der Landung um“. Ich blicke nach unten und sehe nur unendlich viele kleine Dünen aber keine ebene Landefläche. Nachdenklich blicke ich nach oben – und erblicke Überrollbügel. Na Prima. Das kann ja lustig werden!

Die Landung beginnt. Wir touchieren kurz den Boden, dann ein zweites Mal mit kippeln. Das wiederholt sich mehrfach, die Neigung beim Kippen nimmt zu bis der Korb auf die Seite fällt, über den Sandboden gezogen wird – und endlich liegen bleibt. Nach einer gefühlten Stunde hat uns die Erde wieder.

Unser japanischer Pilot hat seine Flugmaschine souverän bedient. Es ist sicher nicht einfach, so einen riesigen Ballon in Luftströmung unter Kontrolle zu halten. In der Literatur ist die Rede von Ballongrößen von 3.000 bis 10.000 Kubikmetern. Aufgrund der 21 Personen an Bord schätze ich die Größe in der Nähe des oberen Bereichs.

Dosierte Aufregung beim Start und eine beachtliche Adrenalinausschüttung bei der Landung. Dazwischen eine völlig neue Flugerfahrung, ein phantastischer Sonnenaufgang über der Wüste im Land des Weihrauchs und ungewohnte Eindrücke aus bis zu 1.200 Metern Höhe aus dem Flieger. Dazu frische Luft um die Nase. Der Heißluftballon war das Highlight in diesem Urlaub - und darüber hinaus.

Bürgerreporter:in:

Rainer Lingemann aus Uetze

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