Kühlerfiguren und ihre Geschichte

Spirit of Triumph
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Schon seit längerem beschäftige ich mich mit Kühlerfiguren. Ich bin einfach von den Kunstwerken auf der Motorhaube fasziniert und habe viele Fotos gemacht.

In den frühen 1930er Jahren zierten unterschiedlichste Figuren die Fahrzeuge. Zu Beginn war es oft ein Adler als Symbol der Stärke, später dekorierten vielfach Meerjungfrauen und Göttinnen die Motorhauben. Daneben verwendete man auch mythologische Figuren - der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Gallionsfiguren, die die Schiffe vergangener Jahrhunderte sicher durch Meerengen und über die Ozeane führen sollten, sind die direkten Vorläufer der Kühlerfiguren. Seit es das Auto gibt, brachten seine Besitzer damit nicht nur ihre Individualität zum Ausdruck, sondern sahen die Kühlerfigur auch als persönliches Maskottchen an.

Ich habe einige Fotos ausgesucht, um sie hier vorzustellen.

Die Figur des Isotta Fraschini 8A Commodore von 1929 im Art-Deco Stil wird als "Spirit of Triumph" bezeichnet. Sie ist knapp 20 cm hoch und besteht aus versilberter Bronze. Sie wurde von dem bekannten Bildhauer F. Bazin geschaffen. Es ist eine geflügelte mythologische Figur in dramatischer Pose. Die Kühlerfigur ist keine originale IF-Figur, sie wurde vielmehr in Amerika für importierte europäische Autos verwendet. F. Bazin hat damit viele Designer inspiriert, wie z.B. Packard's "Goddess of Speed".

Skoda's Kühlerfigur entspricht einem Teil der Skoda-Logoentwicklung. Laut Wikipedia soll es aus einer Münze mit einem Indianerkopf hervorgegangen sein. Der Designer des heutigen Skoda-Logos Petr Kraus sagte hierzu in einem Interview dem Manager-Magazin: "... Die Indianerlegende zum geflügelten Pfeil ist sehr schön, dennoch finde ich die sachliche Variante zeitgemäßer: Der Ring steht für globale Ambitionen, der Flügel für die Breite der Produktpalette und die hohe Anzahl an Märkten, in denen wir präsent sind. Der Pfeil verkörpert moderne Technologien und Produktionsmethoden. Und er gibt der Marke die Richtung - klar nach vorne. Nicht zu vergessen ist das Auge für Präzision und Vision ... es finden sich auch keine Hinweise zur Indianer-Version in den Archiven ...". Übrigens das im Foto gezeigte Auto ist eine Skoda Segitta Prototyp von 1937.

Beim Peugeot 402 L E4Y Eclipse (Métallique Décapotable) von 1938 handelt es sich um das erste volleversenkbare Stahldach-Cabrio der Welt. Mercedes hat mit seinem SLK diese Idee wiederbelebt, die jetzt von vielen Marken nachempfunden wird. Bereits 1934 gelang Peugeot mit dem 402 Eclipse ein großer Wurf, der für viel Aufsehen sorgte und dem Wagen den Beinamen "Fuseau Sochaux" (Rakete von Sochaux). Ein komfortabler Wagen mit 4 Sitzplätzen, der sein gesamtes Dach im Kofferraum versenken konnte (nicht elektrisch), wo dann immer noch das Reserverad und zwei Koffer Platz hatten. Für die damaligen Verhältnisse eine sehr fortschrittliche Idee. Man kann dieses Modell als den Urahn moderner Klappdach-Technik bezeichnen. Kühlerfiguren tragen alle Peugeots seit etwa 1922, zunächst aufrecht stehende Löwen, dann liegend bzw. schleichend, und etwa ab Mitte der 1930er Jahre, einen Löwenkopf mit geöffnetem Maul in vielen Varianten. Der Löwenkopf verschwand mit dem Modell 402 von 1960.

Die hier gezeigten Fotos habe ich auf Schloss Dyck, anlässlich des Concours Elegance 2010 gemacht.

Bürgerreporter:in:

Thomas Romen aus Stuttgart-Mitte

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