Regenbogenbrücke: Das war Tapsi

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Eines Tages ging das Telefon.
Eine Freundin rief an: Der Ex ihrer Arbeitskollegin müsse seine Hündin abgeben, da er auf Montage ginge.

Ich also den Hörer in die Hand und den Mann angerufen. Termin gemacht.

Er hat mir dann ihre Geschichte erzählt.
Tapsi war bei einer Familie gewesen, die in die Stadt gezogen war und den Hund nicht mitnehmen konnte.
Der Mann hatte sie zu sich genommen, weil zu der Zeit arbeitslos.
Nun hatte er aber wieder einen Job, und Tapsi musste den ganzen Tag alleine bleiben, hat gekläfft und Türen angenagt.

Der Mann hat sie dann mitgenommen und während der Arbeit im Auto gelassen. Da hat sie gerne das Auto zerlegt. Und wegen der Montage ging das nun gar nicht mehr.

Ich hab die schüchterne Maus gleich mitgenommen.
Autofahren fand sie ja toll.

Der Mann hatte beim Abschied Tränen in den Augen.

Wie sich dann rausstellte, war Tapsi eine "Granate". Sie liebte Menschen, war aber gegenüber Hündinnen sehr wählerisch.
Drei Mal musste ich sie nähen lassen, weil ich nicht aufgepasst hatte, wer uns begegnet. Und ein Mal waren die TA-Kosten auf meiner Seite.

Acht Jahre war sie bei mir.

Eines Tages (mein anderer Hund war gerade gestorben) wurde Tapsi lethargisch. Ich habe es erst auf Trauer geschoben, aber als sie nicht mehr fressen wollte, bin ich zum TA.

Die Blutuntersuchung hat dann ergeben, dass ihre Nieren nicht mehr arbeiten.
Sie hat dann Medis bekommen, aber die Folgeuntersuchung hat dann gezeigt, dass sich die Nierenwerte weiter verschlechtert hatten.

In Absprache mit meinem TA habe ich dann die Medis abgesetzt.
Er hat mir noch als Rat mitgegeben, dass ich unbedingt wiederkommen solle. wenn Tapsi nicht mehr spazierengehen möchte.

Eines Tages war es dann soweit: Ich kam von der Arbeit, wollte Tapsi mit dem einzigen füttern, was sie noch genommen hat (Tartar) und dann mit ihr eine Runde drehen.
Sie mochte nicht mehr.

Ich habe sie gleich ins Auto gepackt und bin zum TA.

Und dann war es ganz easy: Ich hab Rotz und Wasser geheult, der TA hat eine Narkose gemacht, mir dann Zeit gelassen für den Abschied, und nachdem er eine andere Behandlung durchgezogen hatte, hat er Tapsi die Todesspritze gesetzt.

Ihr Herz hat schon ausgesetzt, als die Nadel noch im Bein war.

Bürgerreporter:in:

Johanna M. aus Stemwede

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