Das Gefecht bei Emsdorf 1760

Zeitgenössische Karte vom Gefecht
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Vor 248 Jahren fand zwischen Hatzbach und Niederklein eines der bekannteren Gefechte des Siebenjährigen Krieges statt. Am 16. Juli 1760 lagerten fast 4.600 französische Soldaten unter dem Kommando des Generals von Glaubitz zwischen Stadtallendorf, Erksdorf und Emsdorf. Nachdem die Franzosen am 10. Juli bei Korbach die mit Preußen verbündeten Briten, Braunschweiger, Hannoveraner und Hessen geschlagen hatten, vermutete man in unserer Gegend keine größere Truppenteile mehr. Daher war das fast 4 km lange Feldlager nur unzureichend durch einige Vorposten gesichert. Dieser Leichtsinn führte zum Untergang des französischen Verbandes.

Ein aus Briten, Hannoveranern und Hessen bestehender Verband in Stärke von über 5.000 Mann unter dem Erbprinzen von Braunschweig stieß bei einem Vorstoß zur Zerstörung der französischen Feldbäckereien in Marburg auf die Franzosen. Völlig unbemerkt von den nur 2 km entfernten Franzosen teile der Erbprinz bei Speckswinkel seine Truppe und marschierte mit der Infanterie durch die Wälder nördlich von Hatzbach bis an den Waldrand bei Emsdorf. Hier griff er zwischen 13 und 14 Uhr die Franzosen überraschend bei der Verpflegungsausgabe an. Nachdem die bei Speckswinkel verbliebene Kavallerie den Gefechtslärm hörte, saß auch diese auf und attackierte das französische Feldlager bei Erksdorf.

Der französische Widerstand bei Emsdorf und Erksdorf brach schnell zusammen. Dennoch zog sich der Kampf noch sechs Stunden hin. Der Rückzug der Franzosen über Langenstein und dem Herrenwald bis nach Niederklein war immer wieder mit Kämpfen verbunden. Bei Niederklein waren die Franzosen schließlich völlig erschöpft und ergaben sich den britischen leichten Dragonern. Über 500 Franzosen sind in der Schlacht gefallen. Weitere 600 waren verwundet. Die restlichen Franzosen wurden fast alle gefangengenommen. Die Alliierten verloren nur sieben Offiziere und 179 Mann.

Die schwersten Verluste hatte das englische leichte Dragonerregiment Elliot, dass bei Emsdorf seine Feuertaufe erhielt. Das Regiment existiert heute noch als Teil des Regiment Light Dragoons mit Garnison in Newcastle-upon-Tyne. Es ist heute ein Panzeraufklärerregiment. Auf den Fahnen des Regiments steht heute immer noch ganz oben der Name Emsdorf über einer Reihe weiterer berühmter Schlachten. Im 18. Jahrhundert trugen die Dragoner einen Helm mit der Aufschrift Emsdorf.

Ausführliche Beschreibungen des Gefechts sind abgedruckt in:

Erdel, Eike: Das Gefecht bei Emsdorf am 16. Juli 1760, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 2004, Band 109, S. 115-140.

Erdel, Eike: Das Gefecht bei Emsdorf am 16. Juli 1760, in: Zeitschrift für Heereskunde 2005, Heft 418, S. 158 - 165.

Bürgerreporter:in:

Eike Erdel aus Stadtallendorf

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