Stadtallendorf: Informationsveranstaltung zur A49

Autobahngegner denken über Alternativen zur A 49 nach
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Am 17.11. 2010 fand eine Informationsveranstaltung der Bürgerinitiativen Aktionsgemeinschaft "Schutz des Ohmtals", Schwalm ohne Autobahn und dem Landesverband Hessen des BUND statt, bei der über die Auswirkungen und Probleme des Autobahnbaus und Alternativen zum Bau der A 49 referiert wurde. Vorwiegend ältere Leute füllten den großen Saal des Gemeinschaftszentrums in der Stadtallendorfer Stadtmitte.
Im ersten Teil referierte Reinhard Forst (Aktionsgemeinschaft "Schutz des Ohmtals") über die Planungsabschnitte und den aktuellen Planungsstand. Die A49 beginnt in Kassel und endet derzeit bei Bischhausen. Für den Abschnitt zwischen Bischhausen und Treysa besteht mittlerweile Baurecht und es sind bereits vorbereitende Maßnahmen wie Waldrodungen bei Frankenhain durchgeführt worden. In den Abschnitten Treysa-Stadtallendorf und Stadtallendorf-A5 ist die Planfeststellung noch nicht abgeschlossen.

Verkehrsminister Dieter Posch möchte mit dem Bau nicht warten, bis für alle drei Abschnitte Baurecht besteht. Durch den abschnittsweisen Bau und die unzureichende Finanzierung des Projektes besteht die Gefahr, dass die Autobahn für längere Zeit in Treysa oder Stadtallendorf enden könnte. Im Falle eines Bauendes bei Stadtallendorf besteht die Gefahr eines deutlichen Anstiegs der Belastung durch Verkehr, der auf Bundes- und Kraftfahrstraßen in Richtung Marburg und Gießen weiterfließt. Die Zunahme des Verkehrs auf der "Stadtautobahn" würde auch zusätzliche Belastungen in Marburg verursachen.
Treysa hingegen würde bei einem Bauende in Schwalmstadt zunächst einmal nur wenig Zusatzverkehr bekommen, da der A 49 bei Treysa die Anbindung an gut ausgebaute Straßen fehlt. Das ändert sich jedoch, wenn die Autobahn bis Stadtallendorf gebaut würde.

Im zweiten Teil stellte Jörg Haafke vom Verein "Schwalm ohne Autobahn e.V." ein Alternativkonzept zur Autobahn 49 vor. Bei dieser Diskussionsgrundlage geht es allerdings nicht um eine Entlastung der Autobahn A7 durch eine Parallelverbindung (Verlagerung von Transitverkehren), sondern um eine Ertüchtigung des örtlichen Straßennetzes, um bestehende Belastungen in Ortsdurchfahrten zu beseitigen und die Verkehrsanbindung der Region zu verbessern. Ziel ist es auch, die Verkehre in der Fläche zu verteilen, um lokale Überlastungen zu vermeiden. Dies soll durch den Neubau kürzerer Straßenabschnitte geschehen, wobei es sich vorwiegend um Ortsumgehungen handelt. Es ist noch anzumerken, dass die Entscheidung über den Bau von Ortsumgehungen den Gemeinden überlassen werden sollte.
Zu den Forderungen des Alternativkonzeptes gehört auch die Stärkung und der Ausbau der Bahn.
Das Verkehrskonzept ist übrigens auch in Stadtallendorf im Bärenboten verteilt worden und kann auch auf der Homepage des Vereins "Schwalm ohne Autobahn" eingesehen werden.

Kontroverse Diskussionen unterblieben weitestgehend, da keiner der die Autobahn befürwortenden Politiker der Einladung zu der Veranstaltung gefolgt war. Unzufriedenheit über das Alternativkonzept äußerte lediglich ein ehemaliger Eisenbahner, der sich darüber ärgerte, dass es nach 30 Jahren Planung immer noch keine befriedigende Straßenverkehrsanbindung Richtung Kassel gäbe und bis zur Umsetzung eines neuen Konzepts noch weitere Jahrzehnte vergehen würden.

Links
www.schwalm-ohne-autobahn.de
Konzept
www.keine-a49.de
Weitere Artikel
http://www.op-marburg.de/Lokales/Ostkreis/A-49-Geg...
http://www.alsfelder-allgemeine.de/Home/Kreis/Stae...

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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