Der Rundwanderweg „Rund um den Wetzstein“ war einer der ersten sogenannten Permanenten Wanderwege des Deutschen Volksportverbandes (DVV), bei dem man sich eine Wanderung für den Erwerb des Internationalen Volksportverbandes werten lassen kann. Bei seiner Eröffnung im Juni 2005 war er einer von nur 18 dieser Wanderwege in Deutschland. Heute gibt es gibt es bundesweit rund 350 Permanente Wanderwege zwischen Flensburg und Oberaudorf am Inn. Seit der Eröffnung bis Ende 2012 haben insgesamt 2.234 Wanderer von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich die Wanderung „Rund um den Wetzstein“ für das Internationale Volkssportabzeichen werten zu lassen und haben für 1,50 Euro eine Startkarte erworben. Die Zahl der tatsächlichen Wanderer auf den attraktiven Rundwegen im Waldgebiet an der der Rhein-Weser-Wasserscheide ist natürlich viel größer, da viele Einzelwanderer und Wandergruppen aus der näheren Umgebung, die nicht dem Deutschen Volkssportverband angehören, die beschilderten Wege für eine Wanderung nutzen. Immerhin ist der Wanderweg auch der einzige ausgeschilderte Rundwanderweg im Stadtgebiet von Stadtallendorf.
Der Wanderweg bietet nicht nur viel Natur entlang des Bachlaufs mit zwei Teichen und großen Wollgrasflächen im Quellgebiet des Hatzbaches, sondern auf dem 7 km langen Wanderweg erinnern auch noch viele Grenzsteine aus dem Jahre 1756 daran, dass hier bis 1803 die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Mainz und der Landgrafschaft Hessen-Kassel verlief. Beide Strecken kommen an die Stelle an der Wasserscheide, an der nach einem Plan des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel aus dem Jahr 1710 ein Kanal vom Rhein an die Weser gebaut werden sollte. Auf der 12 km langen Wanderstrecke kommt man über den vorgeschichtlichen „Rennweg“ zum Nadelöhr, dessen Name an einem alten heiligen Baum der Germanen erinnert, der hier noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts stand. Als Nadelöhre bezeichnete man Bäume mit schlitzartigen Öffnungen nicht weit über den Erdboden. Das Durchkriechen eines solchen Baumes versprach Heilung und Gesundheit. Auch der namensgebende Berg Wetzstein hatte in vorchristlicher Zeit vermutlich kultische Bedeutung. Auf diesem Wetzstein wurden wahrscheinlich dem Gott Wodan geweihte Steine, sogenannte „Wetzsteine“, gewetzt. Der Abschnitt „Hochgesangsweg“ mit seinen steilen Abhängen links und rechts des Weges und dem Wetzsteinborn gehört zu den besonders reizvollen Teilen des Wanderweges. Über die einzelnen interessanten Punkte am Wanderweg informiert die Hinweistafel am Startpunkt beider Touren am Waldwanderparkplatz beim Georgsteich zwischen Stadtallendorf-Hatzbach und Neustadt-Speckswinkel. Weitere Informationen zu dem Wanderweg gibt es im Internet auf der Seite: http://www.wanderfreundehatzbachtal.de