Situation der Lkw-Fahrer im Industriegebiet Nord in Stadtallendorf

Derzeitige Parksituation im Industriegebiet Nord
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In meinem ersten Beitrag zu diesem Thema habe ich mehr die allgemeine Situation der Lkw-Fahrer in Deutschland in diesen Krisenzeiten beschrieben. Nun allerdings möchte ich Ihnen nähere Details mitteilen, wie es zum Beispiel gezielt hier in Stadtallendorf um die Situation der Lkw-Fahrer bestellt ist.

Hierzu habe ich mich zum einen mit den Fahrern vor Ort im Industriegebiet Nord unterhalten und zum anderen weitere Nachfragen bei der Firma Ferrero, dem Investor des Autohofs und der Stadt Stadtallendorf durchgeführt. Denn die Masse der dort auf Abruf geparkten Lkw`s hat die Firma Ferrero als Ziel zur Be-/Entladung.

Die wartenden Lkw-Fahrer erzählten mir, dass sie in Einzelfällen bis zu 48 Stunden und länger warten müssen bis sie abgerufen werden. Dies ist nicht immer gleich auch Schuld der Disposition von Ferrero, sondern hängt oft mit der Planung der jeweiligen Speditionen zusammen. Denn diese lassen gezielt ihre Fahrer oft über längere Zeit hier in Deutschland „Rumstehen“, bis sie eine entsprechende Rückfracht innerhalb Deutschlands bzw. einer weiteren Zuladung gefunden haben um ihre Lkw´s auszulasten. Dies nennt man in Fachkreisen „Kabotage“. Hinzu kommt, dass es mittlerweile einen Inflationären Preiskampf auf dem Transport-Markt gibt. Nun vergeben auch große Deutsche Spediteure wie z.B. Schenker (Eine 100% Tochter der Deutschen Bahn AG) Komplettladungen für 50 Cent pro Lastkilometer (siehe Link dazu am Ende des Artikel).

Zwar haben die Ausländischen Speditionen hier immer noch einen großen Vorteil, weil sie mit günstigem Sprit, den sie in ihren Ländern in ihre Asia-Tanks tanken können, die eine enorme Kilometerleistung zulassen. Und zum anderen ist es die Bezahlung der Fahrer. Oft werden diese Pauschal nach Kilometer bezahlt und müssen mit diesem Geld sämtliche Nebenkosten wie Spesen / Übernachtungen / Stellplatzkosten etc. selber tragen.
Dies zwingt sie geradezu zu Einsparungen auf der ganzen Linie. So kostet ein Stellplatz oft einen bestimmten Betrag „X“ und ein großer Teil dieser Gebühr wird dann als Verzehrbon ausgewiesen, der zum Kauf von Waren aus dem angeschlossenen Restaurant / Tankstellen-Shop auf dem Autohof verpflichtet. Allerdings sind die Preise hier wie bekannt oft überteuert und dies können und wollen die Fahrer nicht zahlen.

Bürgermeister Somogyi sagte mir hierzu in einem Gespräch, dass nach Eröffnung des Autohofs im Industriegebiet, die bislang kostenlos zur Verfügung gestellten Parkmöglichkeiten im öffentlichen Bereich über kurz oder lang wegfallen werden und ein Parkverbot für diese Bereiche ausgesprochen wird.
Dies werde man von Seiten der Stadt dann auch überwachen und bei Zuwiderhandlungen auch entsprechend ahnden.

Die Folge wird meiner (Autor) Einschätzung nach wohl sein, dass die Fahrer wieder vermehrt Ausweichplätze suchen werden, die in aller Regel nicht für diesen Zweck gedacht sind.

Nach einem Gespräch am 14.04.2020 mit dem Investor des Autohofs Herrn Hasan Ögretmen, ist der aktuelle Stand im Bezug auf die Eröffnung der Tankstelle der, dass er diese zusammen mit dem Autohof, vermutlich in kürze in Eigenregie eröffnen wird.

Aber nun zurück zu der speziellen Situation der Fahrer hier vor Ort. Meine Recherchen und Nachfragen speziell bei der Firma Ferrero haben folgendes ergeben. Gemäß Auskunft der Pressestelle in Frankfurt gibt es für alle Fahrer von Speditionen die zum Be- bzw. Entladen das Firmengelände befahren müssen die Möglichkeit, sich in eigens aufgestellten Sanitär-Containern (siehe beigefügte Fotos) frisch zu machen bzw. auch zu Duschen.

„Dies sei Angesichts der aktuellen Lage um den Corona-Virus ein ernstes anliegen der Firma Ferrero, den Fahrern hier alle Möglichkeiten zur Einhaltung der Hygienischen Grundbedürfnisse zu bieten. Zwar musste der auf dem Parkplatz befindliche Imbiss geschlossen werden, dies sei jedoch eine reine Schutzmaßnahme. Allerdings bemühe man sich in Zusammenarbeit mit dem Caterer der Firma um eine Zeitnahe Versorgungslösung für die Fahrer“.

https://www.eurotransport.de/artikel/frachten-weit...

Bürgerreporter:in:

Erich Schmitt aus Stadtallendorf

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