„Petrus muß ein Biker sein!“

Pfarrer Diethelm Vogel segnete die Motorräder
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Etwa 150 Motorradfahrer und Zweiradfreunde versammelten sich vor der Stadtallendorfer Herrenwaldkirche um gemeinsam den 13. Ökumenischen Motorradgottesdienst zu feiern. 8 000 Pferdestärken mögen es gewesen sein, die vor dem Gotteshaus warteten als Pfarrerin Stefanie Busch und Pfarrer Diethelm Vogel die gläubigen Zweiradfahrer begrüßten.
Pfarrerin Busch erzählte, daß ihr bei der Anprobe der Motorradkombi Worte der Heiligen Schrift durch den Kopf gegangen seien und sie forderte die Biker auf, die Schöpfung Gottes, Landschaft, Wind, Wasser, Wärme und Kälte, sorglos zu „erfahren“.
Die Predigt hielt ihr katholischer Amtsbruder Diethelm Vogel. Er ist selber Motorradfahrer und erklärte den Zweiradpiloten, daß der göttliche Segen keine „kostenlose Versicherung gegen alle Eventualitäten“ sei. Man müsse schon selber etwas dafür tun, daß Gottes Segen auch wirke. „Wenn ein schwerer Unfall passiert, hat dann Gottes Segen versagt?“ fragte er provokativ!
Vorsitzender Jürgen Wasserberg teilte den Gottesdienstbesuchern mit, daß die Motorradfreunde Marburger Land e.V. Menschen helfen möchten, denen es nicht so gut geht und die Kollekte dem Hospitz St.Elisabeth in Marburg zugute kommen solle, eine Institution, die sich um die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen kümmert. Die Motorradfreunde Marburger Land e.V. seien mit ihrem Verein nun auch Mitglied des dortigen Fördervereins geworden.
Nachdem Pfarrer Diethelm Vogel die Zweiräder und deren Piloten mit Weihwasser gesegnete, ging ein Korso von fast 90 Zweirädern auf eine 45 Kilometer lange Tour am Rande des Vogelsberg und der Schwalm entlang. Begleitet wurde der Lindwurm von Motorrädern der Kradstaffel des Polizeipräsidiums Mittelhessen. Unter den Bikern, die am Korso teilnahmen waren erstmals auch beide Geistlichen, denn neben Pfarrer Vogel, der auch im letzten Jahr schon auf dem eigenen Motorrad mitfuhr, bestieg Pfarrerin Busch den Soziussitz des Vorsitzenden Jürgen Wasserberg.
Unterdessen bereiteten fleißige Helferinnen und Helfer schon Kuchentheke und Grill für die Rückkehr der Gruppe vor.
2. Vorsitzender Horst Weber zog eine positive Bilanz des 13. Ökumenischen Motorradgottesdienstes: „Petrus muß ein Biker sein“ kommentierte er das gute Wetter nach der vergangenen schlechten Woche! Er wies darauf hin, daß es bei Motorradfahrern keine Vorbehalte und Standesdünkel gibt. Die jüngsten Teilnehmer, Tanja Splitter und Norman Görge, 22 Jahre alt, fahren beide jeweils eine Kawasaki Ninja, der älteste, 76 Jahre, kam auf einem Oldtimer, einer BMW R 80.
„Arbeiter, Angestellte, Unternehmer, Hausfrauen, Doktoren, bei uns sind alle Berufe vertreten, aber so genau weiß man das von den einzelnen gar nicht, weil das bei Bikern keine Rolle spielt!“ schmunzelt Weber, der in Rauschenberg/Albshausen wohnt und hält seinem Bürgermeister ein Anmeldeformular hin. Bürgermeister Manfred Barth ist zum zweiten Mal mit seiner Frau Sabine beim Motorradgottesdienst und fühlt sich hier sichtlich wohl. Der gebürtige Stadtallendorfer fährt selber eine BMW, pilotiert in diesem Jahr aber die Yamaha seines Sohnes.
Marianne Pitz, Schriftführerin und einzige Frau im Vorstand der Motorradfreunde Marburger Land e.V. fühlt sich ausgesprochen wohl. Sie fiebert ihrer neuen Maschine entgegen, die sie gekauft hat und mit der sie im Sommer mit ihrem Mann nach Norwegen in Urlaub fahren wird.

Bürgerreporter:in:

Günter Köller aus Marburg

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