HR4-Tour 2010: Tag 3 - Von Rüsselsheim nach Offenbach

Radfahrer auf dem Weg durch die Baustelle am Flughafen
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Bei nicht mehr ganz trockenem Wetter führte die letzte Etappe der HR4-Radtour von Rüsselsheim nach Offenbach.
Eine Gerüchte sagten, dass am letzten Tage ein ordentlicher Berg vor Offenbach überquert werden müsste. Den gab es jedoch nur in dem auf der Karte abgedruckten Höhenprofil: Das ist immer so skaliert, dass der Bereich zwischen minimaler und maximaler Höhe möglichst groß dargestellt wird. Mit 65 Metern war der zu überwindende Höhenunterschied zwar deutlich größer als an den vorangegangenen Tagen. Da der Anstieg aber auf einer Strecke von 40 Kilometern erfolgte, erforderte er keine besonderen sportlichen Leistungen von den Radfahrern.

Anreise nach Rüsselsheim
Selbst am Sonntagmorgen fuhren ausreichend S-Bahnen nach Rüsselsheim, so dass man pünktlich zum Start kommen konnte, ohne allzu früh losfahren zu müssen.
Vor dem Erreichen von Rüsselsheim fuhr die S-Bahn durch einen Regenschauer. Als ich in Rüsselsheim ankam, fielen noch die letzten Tropfen. Als die Tour dann startete, hatte der Regen vollständig aufgehört.

Von Rüsselsheim nach Neu-Isenburg
Nach weniger als einer Stunde Fahrt kam die Tour zur größten Sehenswürdigkeit an der Strecke, nämlich der Baustelle am Frankfurter Flughafen. Dort entstanden gerade eine neue Landebahn und Gebäude. Eine Straße führte mitten durch die Baustelle, wobei zu erwarten ist, dass sich der Straßenverlauf noch ändern wird und die Straße zum Teil in eine Unterführung verlegt wird.
Ein Unterschied zu normalen Baustellen bestand darin, dass die Bauzäune mit Stacheldraht gesichert waren, um das Eindringen von Flughafengegnern zu verhindern. Die Fläche, auf der die Bauarbeiten im Gange waren, war um ein Vielfaches größer als das, was normalerweise bei städtischen Baumaßnahmen betroffen ist. Wo vorher einmal dichter Wald stand, waren nun weiträumige Wüsten entstanden.
Vom Flughafenausbau betroffen war übrigens auch die RMV-Radroute 3, auf welcher die HR4-Tour am Vortage schon ein Stück geradelt war. Diese Route verlief früher durch eines der Waldstücke, die für den Flughafen weichen mussten, und musste deswegen in Flughafennähe umgelegt werden.
Bei der Umfahrung des Flughafens wurden außerdem eine Autobahn überquert und eine Landebahn in einem Tunnel unterquert.
Gegen 11 Uhr gab es einen Halt beim Bahnhof Mörfelden-Walldorf, wo der letzte Stopp zur Getränkeversorgung war.
Die Route führte weiter durch verschiedene Orte, wobei in Langen noch ein ausgeblichenes Werbeplakat der Firma Hassia mit einem Hinweis auf den Hessentag in Stadtallendorf hing. Außerdem fand sich dort an einigen Laternen Blumenschmuck, wie er in Stadtallendorf wegen des Hessentags aufgehängt worden war.
Während der Fahrt war es glücklicherweise trocken geblieben. Das änderte sich jedoch, als die Tour in Neu-Isenburg ankam und gerade ein kräftiger Regenschauer begann.

Von Neu-Isenburg nach Offenbach
Die meisten Radfahrer hatten es noch rechtzeitig zur Hugenottenhalle geschafft, wo die Mittagspause geplant war und man sich gut vor dem nun einsetzenden Regenschauer schützen konnte. In der Stadthalle konnte man sich ein paar hübsche Puppenhäuschen von "Winni's Puppenhaus-Werkstadt" aus Hainburg in einer kleinen Ausstellung anschauen. Draußen fand ein Weinfest statt, wobei die weniger gut überdachten Plätze erst einmal trockengewischt werden mussten, bevor sich dort Radfahrer für die Mittagspause niederlassen konnten. Während der Pause wurden außerdem die bei jeder HR4-Tour üblichen Fragebögen, bei denen man die Tour bewerten konnte, verteilt.
Der Start für den Endspurt war später als im Programm angegeben, aber die Radtour erreichte nach einer Dreiviertelstunde Fahrt planmäßig den Endpunkt Offenach. Auf dem Wilhelmsplatz bekamen die Übernachtungsgäste ihr Gepäck zurück. Diejenigen, die es gebucht hatten, sollten außerdem per Bus nach Bensheim zurückgebracht werden. Außerdem war der Hassia-Getränkewagen gekommen, so dass die Radfahrer noch einmal Gelegenheit hatten, den Durst zu löschen oder leere Flaschen loszuwerden.
Zum allgemeinen Durcheinander, was sich bei der gleichzeitigen Abfahrt so vieler Leute nicht vermeiden lässt, kam das Problem dazu, dass die Busse noch nicht auf dem Platz standen. Deswegen mussten die Radfahrer, die in der Zwischenzeit auf den Platz gefahren waren und dort standen, erst einmal zur Seite geschickt werden. Die Busse, welche sinnvollerweise einen Fahrradanhänger dabei hatten, kamen übrigens nicht aus dem südhessischen Raum, sondern aus nördlicheren Regionen. Da waren etwa Trümner-Reisen aus Wohra oder ein Bus aus dem Vogelsberg. Später sah ich in Offenbach noch einen Bus von Turtle Tours (aus Kirchhain) mit Fahrradanhänger, und es wäre ein ungewöhnlicher Zufall, wenn dieser Bus nicht zum Abholen von HR4-Radfahrern gekommen wäre.

Abreise von Offenbach
Um nach Stadtallendorf zu kommen, hätte ich nun zur nächsten S-Bahn-Station radeln und von dort mit der Bahn heimfahren können. Da ich in Frankfurt jedoch vor 17:20 Uhr keinen Zug gefunden hätte, der mich nach Hause bringt, und das Wetter schön war, entschloss ich mich, mit dem Fahrrad zum Frankfurter Hauptbahnhof zu fahren. Nach mehreren Kilometern durch Offenbach kam ich an das Mainufer, wo ein schöner Weg zum Radfahren einlädt. Da trotz gemütlicher Fahrt noch immer zu viel Zeit übrig war, legte ich noch eine Pause am Mainufer ein und kam gegen 16:40 Uhr am Hautbahnhof an.

Keine Stimmungsnester
Von den Radfahrern vermisst wurden die vom HR organisierten Tourbegrüßungen in ausgewählten Stimmungsnestern an der Strecke, wie sie bei den letzten Radtouren üblich waren. Der Aufwand für die Begrüßung konnte sehr unterschiedlich ausfallen: In einigen Dörfern beschränkten sich Dorfbewohner darauf, mit vom HR verteilten Papierfähnchen zu winken oder mit Rasseln und anderen Instrumenten Krach zu machen. In anderen Dörfern hingegen rückte die Feuerwehr an und berieselte die Radfahrer, während die Bauern eine Traktorparade an der Strecke aufbauten. Dazu kam noch für die Tour gestaltete Transparente, künstlerische Installationen oder in Kostümen erschienene Dorfbewohner.
Laut dem, was andere Tourteilnehmer erzählten, seien die Tourbegrüßungen aus Kostengründen gestrichen worden. Schlißlich musste noch eine Feier als Anreiz für Mühe bei der Radlerbegrüßung veranstaltet werden. Ohne Aussicht auf eine Belohnung kann man schließlich nicht erwarten, dass die Leute an der Strecke sich so eine Mühe machen.
Auch wenn die Radtour ohne solche Aktionen nicht ganz so unterhaltsam war, ist der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen - schließlich kann man als Radfahrer die beotene Schau nur für wemige Minutten genießen - recht hoch. Deswegen ist es durchaus nicht unvernünftig, auf organisierte Begrüßungen zu verzichten. Wer möchte, kann den am Straßenrand stehenden Leuten zuwinken und sich freuen, wenn sie zurückgrüßen.

Radeln im Regionalpark und im RMV
Wer in der Gegend, wo die HR4-Radtour stattfand, selbst einmal eine Radtour unternehmen möchte, findet dort eine große Zahl an ausgewiesenen Radrouten. Zum einen gibt es verschiedene Routen aus der Reihe "Rhein-Main-Vergnügen" vom RMV, zu welchen beim RMV kostenlos eine Streckenkarte mit nützlichen Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten und Gastronomie erhältlich ist. Zusätzlich sind viele Wegweiser an der Strecke mit einem vom RMV gestaltetem Logo mit den Tourennummer versehen worden.
Daneben gibt es im südhessischen Raum auch das Radwegenetz des Regionalparks Rhein-Main. Idee des Regionalparks ist es, auch im dichter besiedelten Raum Grünstreifen zu schaffen, die Fußgängern und Radfahrern lanschaftlich schöne Wegeverbindungen bieten und sowohl zur Naherholung als auch für längere Touren genutzt werden können. Bei der Beschilderung sind die Wege des Regionalparks mit roten Dreiecken markiert. Auch zum Regionalpark sind Karten mit den eingezeichneten Radwegen erhältlich.

Links
Tag 1 - Von Bensheim nach Griesheim
Tag 2 - Von Griesheim nach Rüsselsheim
HR4-Radtour 2010 - wir waren dabei
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Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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