Mit Gisela zu der Festung Königstein – Bielatal – Barockgarten Großsedlitz

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Nach dem Mittagessen am Lichtenhainer Wasserfall geht die Fahrt wieder zurück durch das Kirnitschtal, Bad Schandau und über die Elbbrücke nach Königstein.

Wir werden dort die Festung gleichen Namens besuchen. In einer Urkunde vom 07. Mai 1241 wird der Königstein zum ersten Mal erwähnt. Die Festung steht unter Denkmalschutz. Die meisten der heute vorhandenen Bauten stammen aus den Jahren 1589 – 1631, als der Felsberg unter Kurfürst Christian I. zu einer Festung ausgebaut wurde. Zu den ältesten Bauwerken gehört neben der Georgenburg das 1428 erbaute Brauhaus, die heutige Magdalenenburg. In ihren Kellern standen vom 17. bis 19. Jahrhundert riesige Weinfässer. Das größte fasste 250.000 Liter, war aber nur einmal gefüllt worden und stand von 1725 –1819 dort. Der Brunnen lieferte bis 1967 Trinkwasser für die Bewohner. Er war durch Bergleute aus dem Erzgebirge in mühevoller Handarbeit 1563 – 1569 ausgehauen worden und hat eine Weite von 3,5 m und eine Tiefe von 152,5 m. Mit dem Bau der unterirdischen Kassematten wurde 1767 begonnen. 1731 ließ August der Starke die Friedrichsburg zu einem Lustschlösschen umgestalten. Das Gebäude ist das architektonisch wertvollste. Seine Räume dienten intimen Festen des sächsischen Hofes. Die Festung diente auch zur Aufbewahrung der Kunstschätze das sächsischen Herrscherhauses bei Gefahr und als Staatsgefängnis. Wir fahren mit dem Aufzug hoch, werden oben auf der Festung genügend Zeit haben um alles zu sehen und gehen danach wieder zu Fuß runter zu unserem Bus.

Direkt nach der Wende hatten Hausfrauen selbstgebackenen Eierschecke am Wegesrand verkauft. Mmmh, so einen guten habe ich danach nie wieder zu essen bekommen.

Wir sehen den Pfaffenstein. Der 428 m hohe Berg ist der interessanteste unter den Tafelbergen. Man findet dort die Goldschmiedehöhle, in der 1854 ein Papiergeldfälscher seine Werkstatt hatte. Die Gipfelfläche trägt eine Lehmdecke und besaß früher auch Quellen, so dass sich bronzezeitliche Siedler hier niederließen.

Im Tal direkt an der Elbe liegt die Stadt Königstein. Auf Grund der ungünstigen Lage konnte sich die Stadt nur an dem schmalen Elbufer und im engen Tal der Biela entwickeln, deshalb gab es keinen Raum für eine planmäßige Siedlung mit Marktplatz und geordnetem Straßennetz. Die heutige domartige Kirche wurde 1810 – 1823 errichtet. Die Stadt wurde 1379 erstmals erwähnt. Sie gehörte zum Besitz der böhmischen Krone. Jahrhundertelang von Bedeutung war die Bierbrauerei. Im 18. Jahrhundert zählte die kurfürstliche Hofkellerei zu den Kunden. Älter noch ist die Flößerei. Ab 1837 legen in Königstein Dampfer an. Die Personenschifffahrt trug wesentlich zur Entwicklung des Fremdenverkehrs in der Stadt bei. Sie ist nicht nur Touristenzentrum, sondern hier befinden sich wichtige Industriegebiete: Säge- und Betonwerke und die Schiffswerft Oberelbe. An der Biela setzt die Feinpapierfabrik die Tradition der 1569 errichteten Papiermühle fort. In unmittelbarer Nähe liegen die Gebäude des ehemaligen Bades Königsbrunn. Eine starke mineralhaltige Quelle begründete um die Jahrhundertwende den guten Ruf dieser Wasserheilanstalt. Verbunden war das Bad 1901 – 1904 mit Königstein durch die Bielatal-Motorbahn, der ersten Oberleitungslinie der Welt.

Seit Mitte des 15. Jahrhunderts bestanden im Tal der Biela Hammerwerke und Gießhütten. Im Ort Bielatal gibt es noch eine Hochofenruine. Sie ist heute ein Technisches Denkmal.

Wir sind hier im Gebiet der Steine. Charakteristisch sind die aufsitzenden Tafelberge, den „Steinen“. Sie liegen in der weitflächigen Ebene und sind alle ungefähr 400 m hoch. Die Orte hier wurden im Spätmittelalter als bäuerliche Siedlungen gegründet. Ihre Landwirtschaftliche Nutzfläche von insgesamt 1965 ha wurde in der LPG „Oberes Elbtal“ zusammengefasst. Heute ist es eine GmbH. Mehr als 2/3 des Wandergebietes sind mit Wald bedeckt.

Bei Bahratal kommen wir ins Osterzgebirge. Typisch sind die langgestreckten Waldhufendörfer mit Kirchturm und Ententeich.

Wir kommen durch Bad Gottleuba, das im 13. Jahrhundert als Bergbauort gegründet wurde. Die Stadtkirche stammt von 1525, die Postdistanzsäule von 1731. Das erste Kurhaus in Gottleuba wurde 1881 errichtet. 1909 – 1913 entstand ein Kliniksanatorium.

Berggießhübel liegt im Tal der Gottleuba und ist ein Kneippkurort. 1927 war hier eine Hochwasserkatastrophe mit 88 Toten. Ein Mahnmal erinnert daran.

Wir fahren wieder ins Müglitztal, durch Weesenstein wo wir das Schloss besucht hatten und biegen in Dohna rechts ab zum Barockgarten in Großsedlitz.

Die barocke Anlage eines französischen Landschaftsgartens ist die vollkommendste in ganz Sachsen. Entlang dreier Achsen sind mehrere Rosenparterres, Wasserbecken mit Fontainen, Kaskaden und Bosketts angeordnet. Zu den bemerkenswerten Bauten gehören die sogenannte „Stille Musik“, eine weich schwingende, doppelläufige Treppe mit musizierenden Puttengruppen, die Obere und die Untere Orangerie, sowie der Seitenflügel des ehemals dreiflügeligen Barockschlosses, das 1872 – 1874 als Friedrichschlösschen wieder aufgebaut wurde. Nach den Wünschen August des Starken erhielt der Garten 1723 – 1726 seine heutige Gestalt. Hier werden wir noch etwas Lustwandeln, bevor wir wieder den Rückweg ins nahe Dresden antreten.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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