Wie druckt man Geld - Methode der POST

Der Barcode unten ist nachträglich aufgetragen
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Manchmal denken sich Emma u. Otto Normalverbraucher, sie stehen im Wald und dann kommt einer vorbei und will die Blätter vom Teppich fegen!

Wie druckt man Geld - Methode der POST

Für einen farbigen Briefumschlag müss(t)en die beiden (Emma u. Otto) laut Aussage der Postleute einen Extra-Beitrag leisten. Weil die hochmoderne Technik der Briefzentren dann hochwertvolle Daten nicht lesen kann,
"Die vordere Umschlagseite muss in „Weiß oder Pastelltönen“ ausgeführt sein, sodass „ausreichend Kontrast“ für ein automatisches Auslesen des Barcodes besteht."

Da staunt der Laie und die Fachleute schütteln verständnislos ihren Kopf.
Der sogenannte Barcode ist eine von vielen Postkunden kaum wahrgenommene Strichelreihe am untern Rand der Briefumschläge oder Postkarten.
Und dieser Barcode wird auf alle diese Postsendungen mit fluoreszierender Farbe aufgedruckt.
Das besondere dieser Farbe ist ja nun mal eine Sicherheitsfarbe, die sogar als Kontroll-Element bei den Briefmarken zum Einsatz kommt.
Einmal unter eine UltraViolett-Lampe gehalten und der Barcode kommt voll zu seiner kunstvollen Darstellung.
Das ganze erinnerte mich heute an den schon vorgestellten Brief, mit der angeblich undeutlich geschriebenen PLZ.
http://www.myheimat.de/springe/postleitzahlen-eine...

Wer will mit solch einer Maßregelung, weiße Briefumschläge benutzen zu müssen, eigentlich wen verulken?
Welche Überraschungen schlummern wollen noch in der wahrlich dicken und fetten Postordnung?

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Hier der Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen vom 12.12.2009

Bunte Briefe nicht willkommen
Zuweilen macht moderne Technik das Leben schwer: Postkundin Julia Rambacher muss ihre gesamte Weihnachtspost nachfrankieren, weil die Maschinen des Weltkonzerns Post Probleme mit den farbigen Briefumschlägen haben. Dem Unternehmen ist der Vorgang unangenehm, in Einzelfällen lässt es daher in der Regel Kulanz walten. „Man kann das den Kunden tatsächlich nur schwer erklären“, räumt Sprecherin Maike Wintjen ein. Ein saftiges Grün schmückt in diesem Jahr die Weihnachtsumschläge von HAZ-Leserin Julia Rambacher. Doch als sie damit ihre Postagentur betrat, wurde sie belehrt: Standardbriefe kosten mit solchen Umschlagfarben 90 statt 55 Cent, für die Auslandspost sogar 1,25 Euro statt 70 Cent. Denn die Farbgebung widerspricht den Bedingungen für das automatisierte Befördern von Post. Rambacher ist empört: „Die Post ist ein Dienstleister“, sagt die 60-Jährige: „Die sollten für uns da sein – stattdessen hat man immer öfter das Gefühl, dass wir für die Post da sein sollen.“ Eine stärkere Kundenorientierung fordert auch die Niedersächsische Verbraucherzentrale von der Deutschen Post. „Als Monopolunternehmen sollte sie mehr Kulanz zeigen“, sagt Pressereferentin Gabriele Peters. Ein preislicher Aufschlag von fast 50 Prozent für einen farbigen Briefumschlag sei nicht nachvollziehbar. Technisches Problem ist der Barcode, das zartrote Strichsystem, mit dem die Post ihre Briefsendungen computerlesbar macht. Das Unternehmen spart mit den Automatisierungsprozess Zeit und damit Geld. „Einen Standardbrief können wir nur dann zum Preis von 55 Cent befördern, wenn er die Anforderungen erfüllt.“ Und das bedeutet: Die vordere Umschlagseite muss in „Weiß oder Pastelltönen“ ausgeführt sein, sodass „ausreichend Kontrast“ für ein automatisches Auslesen des Barcodes besteht. Erfüllt die Sendung die Anforderungen des Standardbriefs nicht, gilt das nächsthöhere Porto, in der Regel also für den größeren Kompaktbrief. Sonst kann es sein, dass der Empfänger Nachporto zahlen muss – wenn er den Brief nicht sogar ablehnt. Auch Citipost-Geschäftsführer Gerd Feldgiebel kennt die Probleme, die beim automatischen Auslesen entstehen können. „Wenn wir etwa einen dunkelblauen Umschlag, der in silber beschriftet wird, bekommen, ist das auch nicht einfach für uns. Eine erhöhte Gebühr verlangt die Citipost dennoch nicht von ihren Kunden. „Wenn die Post für den Versand von farbigen Umschlägen mehr verlangt, müsste sie das theoretisch auch für handbeschriftete Briefumschläge tun“, sagt Feldgiebel. Schließlich seien für das Auslesen solcher Briefe teurere Software und der Einsatz zusätzlicher Mitarbeiter nötig. Postsprecherin Wintjen verrät aber auch: „Bei Einzelfällen lassen wir meist Kulanz walten.“ Nur wenn viele Briefe abgegeben werden, weise man auf die Vorschrift hin.

12.12.2009 / HAZ Seite 17 Ressort: HANN

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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