Mahnwache in Springe - gegen die friedliche Nutzung der Atomenergie

25. April 2011
18:00 - 18:30 Uhr
Am Markt, 31832 Springe
In Kalender speichern
28. März 2011
18:00 - 18:30 Uhr
4. April 2011
18:00 - 18:30 Uhr
11. April 2011
18:00 - 18:30 Uhr
18. April 2011
18:00 - 18:30 Uhr
25. April 2011
18:00 - 18:30 Uhr

In Kalender speichern

Annett Isabell Marx begrüßt die Teilnehmer
7Bilder

Die von mir in der Vorankündigung erwähnte Springer Mitbürgerin heißt Annett Isabell Marx. Sie hat jetzt ein Gesicht und eine Stimme bekommen.
Es war am letzten Montag ihre erste Kundgebung, die sie selbst organisiert hatte, und sie tat es, weil ihr das Thema Atomkraft schon lange am Herzen liegt, nicht erst seit der Reaktorkatastrophe in Fukushima/Japan.

So begann sie ihre Rede, mit der sie die mehr als 100 Frauen, Männer und Kinder auf dem Springer Marktplatz begrüßte. Sie war betroffen, und das merkte man ihr an. Sie sprach von dem erwachten Interesse an diesem brisanten Thema, wofür die im ganzen Land stattfindenden Mahnwachen ein Beweis seien. Am 21. März z.B. waren es mehr als 140.000 Teilnehmer in über 720 Orten bundesweit.
Ab heute gehört auch Springe dazu, und wir danken ihr, dass sie die Initiative ergriffen hat.

Wörtlich heißt es in ihrer Rede u.a.: "Nach wie vor ist nicht abzusehen, wie groß die Schäden für Mensch und Umwelt in Japan ausfallen werden. Nur eins ist sicher, sie sind groß. Z u g r o ß ! Es ist endlich an der Zeit, dass wir Menschen einsehen, dass die Atomkraft eine Technologie ist, deren Risiken zu groß sind."

Sie zitierte ein Interview mit Ortwin Renn, einem anerkannten deutschen Risikoforscher von der Universität Stuttgart, worin er gefragt wurde, wie er denn das Restrisiko der Atomkraft bewerte. Er wantwortete sinngemäß, dass dieses sogenannte Restrisiko eines atomaren Super-GAUs kein "Rest"-Risiko sei, sondern ein Risiko und zwar ein großes, das wir als Menschen gewillt sind hinzunehmen.

Annett Isabell Marx sagt: "Ich, als Privatperson, bin nicht gewillt, dieses Risiko hinzunehmen. Ich denke, dass wir uns überschätzen, wenn wir als Menschheit glauben, die atomare Technologie im Griff zu haben" und weiter: "Nach Kyschtym 1957, wenige Wochen später Sellafield, dann 1979 Harrisburg und 1986 Tschernobyl ist das "Kind" schon mal tief in den Brunnen gefallen, aber das hat als Warnung für uns nicht gereicht. Wir haben es uns schöngeredet und behauptet, in einem hochtechnisierten Land kann das nicht passieren. Jetzt erleben wir Fukushima!"

Sie fragt leidenschaftlich: "Wie wollen wir diesmal reagieren? Wollen wir uns diesmal damit beruhigen, dass Fukushima in einer Erdbebenregion steht und dadurch havariert ist? Wieviele Super-GAUs wollen wir noch hinnehmen, bis wir alle Gründe kennen, aus denen ein Super-GAU passieren kann? Wieviele Regionen dieser Erde wollen wir auf Jahrtausende verstrahlen und verseuchen, bevor wir anfangen umzudenken? ......Und was fangen wir mit dem ganzen Atommüll an? Bis heute gibt es keine sichere Endlagerstätte für den hochradioaktiven Müll, den wir ständig in Massen produzieren. Haben unsere Kinder dieses Erbe verdient?"

Wut hörte man aus ihren Worten heraus! Wut und Ohnmacht empfanden auch wir, die wir dabei waren. Auch wir sind nicht mehr gewillt, dieses Risiko, genau wie sie, zu tragen.
Wir alle müssen mithelfen dafür zu sorgen, dass - so schnell wie möglich - die Alternativen für die Atomkraft gefördert und ausgebaut werden. Das sollte unsere Aufgabe für die Zukunft sein, nicht nur in Deutschland sondern weltweit.

"Eine halbe Stunde unseres Alltags haben wir der Mahnung an die Risiken der Atomenergie gewidmet", so lautete das Schlusswort von Annett Isabell Marx, dem sich eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der schrecklichen Katastrophen in Japan anschloss.

Am kommenden Montag von 18 - 18.30 Uhr und an den folgenden Montagen bis vorerst Ostermontag treffen wir uns wieder auf dem Marktplatz in Springe zur Mahnung und um ein deutliches Signal zu setzen: Wir wollen mit diesem Risiko nicht leben!

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.