Energiewende ist auch Straßenpolitik

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Gedanken zum Jahresende 2015

Wo „Nachtigallen“ zur nächtlichen Stunde schlagen, herrscht Ruhe. Das ist das Besondere einer Landidylle. Deshalb zog es auch viele stadtmüde gewordene Großstadtmenschen aufs Land. Sie arrangierten sich mit der Landbevölkerung. Doch mit der Ruhe und Beschaulichkeit war es plötzlich vorbei. Seit eine wachsende Zahl von Windmühlen die Menschen auf dem Land bedrohen. Rote und weiße Blinklichter des nachts, Propellerschatten und Rotorgeräusche sorgen für Angst und Unbehagen. Die riesigen Windanlagen verstellen die Sicht auf einst weite Felder, Wälder und Auen.

Die Windenergiekritiker haben es nicht leicht, die Mauern der Energiewende-Fetischisten, Klimawandelhörigen und Gleichgültigkeit zu durchdringen? Sie haben die besten, fachlich fundierten Sachargumente zur Hand. Sie werden nicht müde, die Finger in die „offenen Wunden“ dieser verkorksten Energiewendepolitik zu legen. Doch die aus Vernunft und Wissen erhobenen Forderungen, den Ausbau insbesondere der Windenergie zu verlangsamen, werden kaum beachtet. Der EEG-Geist ist aus der Flasche. Und EEG-Lobbyisten sorgen in Bund und Ländern tagtäglich dafür, das dieser Geist draußen bleibt.

Blick zurück nach vorn

Seit 2000 ist die Windkraft in Deutschland von rund 6.000 MW auf gut 40.000 MWe ausgebaut worden. Das entspricht der Leistung von rund 40 großen Kernkraftwerken. Diese Leistung verteilt sich auf 25.000 Windräder. Die acht Kernkraftwerke (11.357 MWe), die heute noch am Netz sind, erzeugten 2014 fast 100 Mrd. kWh Strom. Die Windkraftwerke erzeugten im gleichen Zeitraum lediglich 51 Mrd. Kilowattstunden. Der Ausbau der Windenergie war ein schleichender Prozess. Er wurde therapiert durch das Mantra „Energiewende“. Auch wenn die Kapazität der Windkraft von 40.000 MW auf 120.000 MW (ca. 80.000 Windräder) verdreifacht würde, wäre die Windkraft nicht einmal ansatzweise in der Lage, den Bedarf an Strom in der Grund- und Mittellast zu decken.

Gabriel am 17. April letzten Jahres: „Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“ Aber hat er überhaupt den Versuch unternommen, die Energiewende neu auszurichten? Fakt ist, dass wir weder heute und auch nicht in ein oder zwei Jahrzehnten großtechnische Speicher für die volatilen Überschüsse der Windenergie haben. Trotzdem wird munter weitergebaut. Erzeugungsüberschüsse werden quasi weit unter Marktwert abgegeben. Und wenn man sie nicht los wird, schaltet man Windparks einfach ab – die Betreiber bekommen trotzdem Geld.

Milliardengrab Energiewende

Ifo-Chef Prof. Hans-Werner Sinn sieht den Ausbau erneuerbarer Energien bereits jetzt schon an seine Grenzen stoßen. Sinn führte das auf einer Fachkonferenz im Mai diesen Jahres auf fehlende Speicher zurück. Prof. Sinn warnte vor den ausufernden Kosten der Energiewende. Laut Berechnungen des Ifo-Instituts, deren Präsident er ist, müssten in Deutschland mindestens 500 Pumpspeicherkraftwerke gebaut werden, um die starken Schwankungen der Wind- und Solarkraft halbwegs ausgleichen zu können. Zur Zeit verfügt Deutschland lediglich über 35 solcher Anlagen. Politiker trauen sich an den beschleunigten Ausbau von Pumpspeicherwerken nicht ran. Sie verweisen auf Unwirtschaftlichkeit. Doch ist es wirtschaftlicher, Wind- und Solar weiter zu bauen und die gewaltigen Überschüsse zu „verschleudern“?

So bezeichnete Sinn die Idee, Elektroautos als Stromspeicher einzusetzen, als PR-Gag. In Deutschland müssten danach 159 Millionen BMW i3 auf die Straße kommen, um genügend Strom zu speichern. Auch Power-to-Gas, also mittels Elektrolyse Gas zu erzeugen, das bei Bedarf in Gaskraftwerken wieder zu Strom gewandelt würde, erteilte der Ökonom eine Absage. Dieser Strom würde etwa 24 Cent pro Kilowattstunde kosten, Importgas aus Russland hingegen koste nur rund 3 Cent, so Sinn.

Das bestehende Stromversorgungsnetz kann die temporären hohen Strommengen aus Wind nicht aufnehmen. Mit SüdLink, laut Beschluss des Bundestags als Erdkabel, soll Nordwindstrom nach Bayern geleitet werden. TenneT muss neu planen; wann Bayern mit den extrem schwankenden Windstromlieferungen rechnen kann ist ebenso ungewiss wie die Höhe Kosten der Erdverkabelung.

Das Bundesumweltministerium veranschlagte 1.000 Milliarden Euro für die Umstellung auf eine grüne Energieversorgung. Wie viele Milliarden dabei in den Sand gesetzt werden sagt keiner. Für Prof. Sinn ist das eine gewaltige Wette mit ungewissem Ausgang.

Bitte um Solidarität

Die Städter in Deutschland können gewiss sein, dass ihnen die Windräder mit all ihren „Schrecknissen“ - Gefahren für die Gesundheit, Stroboskopeffekte, Lärmbelästigung, Infraschall, Zerstörung von Kulturlandschaften, Angriffe auf die Avifauna, drohende Blackouts oder explodierende Strompreise - nicht auf die Pelle rücken. Aber es ist an der Zeit, dass auch die Bürger in Städten erkennen, dass die Energiewende aus dem Ruder gelaufen ist und korrigiert werden muss. Zwar gaukeln ihnen lokale Stadtwerker und Politiker vor, wie toll die Energiewende ist, wenn die Stadt auf Grünstrom umgestellt ist. Das tun sie, indem sie der Landbevölkerung gewaltige Windräder vor die Nase setzen. Ist das in Ordnung?

Käme ein Stadtpolitiker auf die Idee, größere innerstädtische Parkanlagen oder Freiflächen mit Windrädern vollzustellen, käme das politischem Selbstmord gleich.

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... wäre das vorstellbar? ...
Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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