Hochnebel und Windsack schlapp - Öko-Strom knapp

... noch ist er fast prall gefüllt ...
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Wenn die Hurra-Berichterstatter der Wind- oder Solarfarmer schweigen, gibt es nichts zu melden. Wenn es um Rekorde geht, dann stolzieren sie mit aufgeplustertem Gefieder durch die Medien. Solarstromrekord am 21. Juli 2013! Um 13.30 Uhr produzierten die Solaranlagen rund 24 Mio. kW (Kilowatt), Windmühlen schlappe 10 Mio. und konventionelle Kraftwerke 36,3 Mio. Mit anderen Worten: Die Solarkraftwerke deckten kurzzeitig die Hälfte des deutschen Strombedarfs. Dürfen wir uns durch solche Zahlenspiele blenden lassen?

Auch die Windmüller träumten ihren Rekord, der allerdings noch bis zum 6. Dezember auf sich warten ließ. Er stellte sich ein, als Sturmtief Xaver über Deutschland fegte. Rund 23.000 Windmühlen drehten sich vom Sturm gepeitscht und produzierten etwa 26 Mio. kW. Wegen zu starkem Wind schalteten sich 6 Mio. kW installierter Windleistung automatisch ab. Die Solaranlagen lieferten an diesem Tag lediglich 4 Mio. kW; die konventionellen Kraftwerke rund 47 Mio. kW. War doch alles in Butter, würden die einen sagen. Die Netzkontrolleure hatten damit sicherlich schon ein Problem. Was, wenn Xaver ad hoc die Luft ausgeht? Woher soll die Regelleistung kommen? Stehen überhaupt entsprechende konventionelle Erzeugungskapazitäten zur Verfügung? Wie dicht sind wir an einem „Blackout“?

Nach der von Xaver gepuschten Hausse bei der Windstromproduktion folgte nach wenigen Tagen die Baisse. Ab dem 9. Dezember setzte eine anhaltende Flaute ein. Die Windstromerzeugung kam fast zum Erliegen. Hochnebel verdeckte die Sonne und Solaranlagen lieferten lediglich um die Mittagszeit minimale Strommengen. Der Strombedarf wurde fast vollständig durch Atom, Kohle, Wasser und Gas gedeckt. Ist es vor diesem Hintergrund richtig, Sonnen- und Windenergie weiterhin zu puschen und die Deckungsvorsorge – egal mit welchen Energieträgern - zu vernachlässigen?

Was sagt uns das? Dass die Wunschenergien Wind und Sonne unzuverlässige Energielieferanten sind! Das ist zwar schon oft gesagt, geschrieben, besungen worden, dass es einem zum Halse raushängt. Aber durch nicht einmal ignorieren dieser simplen Tatsache gerät unser hochkomplexes Stromversorgungssystem in Gefahr. Der Grundstein dafür wurde von überhitzten Energiewendern wie Trittin gelegt, die ohne Sinn und Verstand planwirtschaftliche Vorgaben über den Ausbau von Wind, Sonne und Biomasse kreierten. Was kümmerte es, dass als Folge der Liberalisierung die gesamte Elektrizitätswirtschaft und deren Selbstverpflichtung zur sicheren und preiswerten Stromversorgung zerfleddert wurde.

Es ist ganz sicher keine Binsenweisheit, wenn ich behaupte, je mehr Wind, je mehr Sonne, umso unsicherer wird unsere Stromversorgung. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, das in der Nordsee rund 500 Megawatt Windkraftwerke auf ihren Betrieb warten und „gottseidank“ erst Strom liefern können, wenn die Hochspannungsanschlüsse und Fortleitungen stehen. Die Reserven konventioneller Kraftwerke müssen stets und ständig rotieren, damit es nicht zu einem „Blackout“ kommen kann. Und wenn der Ausbau von Sonne und Wind sich weiterhin an den planwirtschaftlichen Vorgaben der Ökofreaks orientiert, der Ausbau von Hochspannungsleitungen und großtechnischen Zwischenspeichern weiterhin stockt, weil sich keiner so richtig dafür verantwortlich fühlt, dann gute Nacht Marie.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass nur mit konventionellen Kraftwerken zumindest in den Wintermonaten eine sichere Stromversorgung garantiert werden kann. Aber was wird, wenn in den nächsten sechs bis sieben Jahren alle Atomkraftwerke mit einer Leistung von rund 12.000 Megawatt abgeschaltet sind? Was ist beispielsweise mit hochmodernen Gaskraftwerken der E.ON, die wegen nicht kostendeckender Auslastung vom Betrieb abgemeldet wurden. Denn die Klimaretter haben dafür gesorgt, dass nach dem Merit-Order-Prinzip Ökostrom als „billigster“ Strom Vorrang vor der konventionellen Stromerzeugung hat. Diese Schimäre haben uns Trittin und Co. untergejubelt. Denn die Verbraucher zahlen die politische Zeche, weil der „billige“ Ökostrom sich nicht an vermiedenen Brennstoffkosten orientiert. So jedenfalls, sieht das die Strombörse. Durch die EEG-Umlage wird der Strompreis für die Verbraucher politisch aufgeblasen und wir müssen das bezahlen. Ob wir wollen oder nicht. Die Sonnen- und Windfarmer sind gesetzlich bar jeglicher Verantwortung, denn sie sind nicht verpflichtet, Strom rund um die Uhr zu liefern. Sie unterliegen keinerlei gesetzlicher Lieferverpflichtung. Denn ob Strom aus deren Anlagen fließt, ist naturgesetzlich geregelt. Bevor ich es vergesse: Wir Verbraucher müssen auch noch zusätzlich über den Strompreis für Offshore-Windanlagen, die ihren Strom nicht loswerden, haften, weil die Fortleitungen fehlen.

Sinnvolles Planen war in der Vor-Liberalisierung ehernes Gesetz. Heute sieht man nur noch Schuld zuweisende Zeigefinger. Wird Gabriel es richten? Wird er für ein Enthemmungsgesetz sorgen, das Grundlage ist für den zügigen Ausbau von konventionellen Kraftwerken, Hochspannungsnetzen und Stromspeichern? Oder wird er sich auf das Lamento der bauverzögernden oder verhindern wollenden „Wachtelkönig“-Schützer und „CO2-Wächter“ einlassen? Dann wird es der Energieminister schwer haben, denn spätestens, wenn alle Kernkraftwerke vom Netz sind, nützen noch so viele Wind- und Solaranlagen nichts, wenn der Wind einschläft und die Sonne ihre Strahlungskraft verliert. Dann, Herr Gabriel, wird die Bundesrepublik Deutschland ihre Daseinsvorsorgegedanken mit Tinte und Füller bei Kerzenlicht schreiben müssen.

Wer sich vertiefend über diese Problematik informieren möchte, möge sich die Daten des Fraunhofer Instituts, die Grundlage dieses Artikels waren, herunterladen. Ich denke, diese Adresse ist unverdächtig. http://www.ise.fraunhofer.de/de/daten-zu-erneuerba...

... noch ist er fast prall gefüllt ...
... Grafik spricht für sich ...
Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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